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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Überhitzung zu vermeiden, sind die Tiere gezwungen, einen großen Teil des Tages im kühlenden Bad zu verdösen. Im Laufe ihrer Stammesgeschichte haben Flusspferde zahlreiche Anpassungen an das Wasserleben entwickelt. Nasenlöcher, Augen und Ohren sitzen oben am Kopf, so dass sie aus dem Wasser ragen können. So bleiben die Tiere über alles informiert, was in der Umgebung vor sich geht und können problemlos atmen. Taucht ein Flusspferd ab, kann es Ohr- und Nasenöffnungen verschließen, so dass kein Wasser eindringt; nur die Augen sind offen.
    Trotz ihrer rundlichen Figur haben Flusspferde nur relativ wenig Fettpolster. Dafür dient die dicke Haut als Isolierschicht, die die Körpertemperatur innerhalb wie außerhalb des Wassers konstant hält. Als Anpassung an das Wasser gelten auch die kleinen Schwimmhäute zwischen den Zehen.
    Ob Flusspferde gute oder schlechte Schwimmer sind, darüber gehen die Meinungen stark auseinander. Der Zoologe Hans Klingel, der die Tiere jahrelang beobachtet hat, hält sie eher für »Unterwasserläufer«, die zwar im Wasser sehr beweglich sind, aber Bodenkontakt benötigen. Wenn sie sich in tiefem Wasser fortbewegen, laufen sie – durch den Auftrieb des Wassers fast gewichtslos – behände über den Boden und stoßen sich in regelmäßigen Abständen ab, um aufzutauchen und zu atmen; sie können etwa fünf Minuten unter Wasser bleiben, so der Forscher. Flusspferde bevorzugen ruhiges Wasser; ob sie auch breite, tiefe und schnell strömende Gewässer durchqueren, ist unbekannt. Dazu konnten bisher keine entscheidenden Beobachtungen gemacht werden.
    Flusspferd
Hippopotamus amphibius
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Paarhufer
    Familie Flusspferde
    Verbreitung Afrika südlich der Sahara
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: bis zu 4,5 m
    Gewicht über 3 t
    Nahrung vorwiegend Gras
    Geschlechtsreife mit 5–8 Jahren
    Tragzeit 8 Monate
    Zahl der Jungen 1
    Höchstalter 35 Jahre, im Zoo 45 Jahre
    Nilpferd oder Flusspferd?
    Die alten Ägypter kannten Flusspferde sehr gut. Sie verehrten die Giganten als Gottheiten: Eine ihrer Göttinnen, Taweret, wurde als Mischwesen – halb Flusspferd, halb Mensch – dargestellt. Die Bezeichnung »Nilpferd«, wie das Flusspferd auch genannt wird, hat historische Gründe: Die ersten nach Europa eingeführten Tiere stammten vom Unterlauf des Nils.
    Leben an Land
    In der Abenddämmerung verlassen die Flusspferde das kühle Nass und begeben sich über feste Wechsel, die sie mit Kot markieren, auf Nahrungssuche. Während ihre Schwimmkünste möglicherweise überschätzt werden, wird ihre Behändigkeit an Land wegen ihres plumpen, walzenförmigen Körpers und der kurzen Beine häufig unterschätzt. Flusspferde können schneller laufen als ein Mensch und erreichen Geschwindigkeiten bis zu 40 km/h.
    Um ihre täglich benötigte Futtermenge von 25 bis 40 kg aufzunehmen, müssen Flusspferde fast sechs Stunden pro Nacht fressen. Sie sind (fast) reine Pflanzenfresser, die mit ihrem breiten Maul Gras bis auf wenige Zentimeter über dem Boden abweiden; Wasserpflanzen werden mit Ausnahme von Nilsalat (
Pistia stratiotes
) kaum gefressen.
    »Blutende« Flusspferde
    Flusspferde sondern über Schleimdrüsen eine klebrige, klare Substanz ab, welche an der Luft erst eine rötliche Färbung annimmt und später in braune Verbindungen zerfällt. Bei dem Sekret handelt es sich weder um Blut noch Schweiß, sondern um eine Pigmentmischung mit doppelter Wirkung: Zum einen kühlt sie die Haut und hilft bei der Wärmeregulation der massigen Tiere. Zum anderen dient sie offenbar als Sonnenschutz. Wenn die Tiere tagsüber einmal an Land gehen.
    Wichtige »Düngerfabriken«
    Bei einem derartigen Nährstoffbedarf ist es nicht verwunderlich, dass große Flusspferdbestände die Vegetation ihres Lebensraumes prägen. Zum einen halten sie das Gras so kurz, dass Feuer hier keine Nahrung findet. Zum anderen bringt der Verzehr gewaltiger Mengen Gras in Kombination mit einer leistungsfähigen Verdauung eine gewaltige Kotproduktion mit sich. Ein gewisser Teil dieses Kotes wird an Land als Markierung abgesetzt und düngt die Vegetation, der weitaus größte Teil gelangt jedoch ins Wasser. Der Kot bildet die Basis eines Nahrungsnetzes, das von Mikroorganismen über Fische bis zu Vögeln und Menschen reicht.
    Tagsüber gesellig, nachts eher ungesellig
    Flusspferde sind ortstreue Tiere. Tagsüber im Wasser leben sie in geselligen Gruppen von bis zu 30 Tieren; nachts an Land sind sie eher einzelgängerisch, denn

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