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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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bilden Koalitionen mit ein bis zwei anderen Männchen. Eine solche Männergruppe kann ein eigenes Revier von bis zu 50 km 2 Größe erobern, das sich mit den viel größeren Streifgebieten mehrerer Weibchen überschneidet; einem einzelnen Männchen gelingen Eroberung und Verteidigung eines Reviers nur selten. Die Reviergrenzen werden regelmäßig mit Urin markiert und gegen Rivalen verteidigt. Ein günstig gelegenes Revier erhöht die Paarungschancen erheblich.
    Hart arbeitende Mütter
    Ein einziger Gepard benötigt ca. 2 kg Fleisch pro Tag. Den größten Teil ihres Lebens müssen die Weibchen aber nicht nur für sich, sondern auch für ihre Jungen sorgen. Nach einer Tragzeit von ca. drei Monaten wirft das Weibchen ein bis sechs Junge. Bei der Aufzucht des Nachwuchses ist die Mutter ganz auf sich allein gestellt. In den ersten acht Wochen muss sie die Kleinen im Versteck zurücklassen, während sie auf Jagd geht; von da an können sie Fleisch fressen und ihre Mutter begleiten, was dem Jagderfolg aufgrund der quirligen Jungen nicht immer zugutekommt. Aber es ist wichtig, dass sie die Jagd lernen. Daher treibt ihnen die Mutter lebende Beute zu, an der sie den Tötungsbiss üben können.
    Etwa mit anderthalb Jahren sind die jungen Geparden selbständig und verlassen die Mutter. Allerdings sind sie dann noch immer keine perfekten Jäger und bleiben wohl deshalb oft noch eine Weile in Geschwistergruppen zusammen.
    Jäger und Opfer
    Nach Untersuchungen im Serengeti-Nationalpark meiden Geparden die Nähe von Löwen und Tüpfelhyänen – nicht nur, weil diese ihnen immer wieder ihre Beute abjagen, sondern auch, weil sie eine große Bedrohung für den Gepardennachwuchs darstellen. Denn nur 5 % der Gepardenjungen erreichen das Erwachsenenalter – Hauptgrund dafür sind Löwen.
    Manche Geparden weichen auch auf Wild-tier- und Viehfarmen aus, wo es keine größeren Raubkatzen gibt. Hier geraten sie jedoch leicht mit den Farmern in Konflikt, die um ihr Vieh fürchten. So wurden zwischen 1980 und 1990 mehr als 6 000 Geparden getötet, obwohl sie nachweislich nicht einmal für 5 % der Viehverluste verantwortlich sind. Als positiv hat sich etwa in Namibia der Einsatz von Anatolischen Hirtenhunden erwiesen. Sie schützen das Vieh, ohne den Geparden etwas zuleide zu tun.
    Solche Nachstellungen, illegaler Verkauf der gefleckten Schönheiten als »Haustiere« oder an ominöse Privatzoos, Wilderei, um Trophäen oder Felle zu erbeuten, sowie die Schrumpfung ihres Lebensraumes könnten diese schlanken Jäger bald an den Rand der Ausrottung bringen. Hinzu kommt, dass sich Geparden nur schlecht in menschlicher Obhut züchten lassen. Ein deutscher Tierpark, in dem dies regelmäßig gelingt, ist der Zoo Krefeld; hier verzeichnete man auch die erste Nachzucht überhaupt.
    Leoparden: anpassungsfähige Großkatzen
    Das Verbreitungsgebiet der Leoparden (
Panthera pardus
) erstreckt sich von Ostasien bis zur südspitze Afrikas, in Wüsten und Halb-wüsten, Wäldern und Bergen, Steppengebieten und Savannen. Während die mittelafrikanischen Bestände Einigeremaßen stabil sind, sind die meisten der Unterarten heute vom Aussterben bedroht.
    © istockphoto.com/Kristian Sekulic
    Leoparden sind Pirschjäger.
    Flexibilität als Überlebensprinzip
    Leopardenmännchen können eine Körperlänge von etwa 2 m (plus fast 1 m Schwanz) und ein Gewicht von 90 kg erreichen; Weibchen bleiben deutlich kleiner und leichter. Diese muskulösen schlanken Großkatzen sind deutlich massiger gebaut als Geparde, jedoch viel zierlicher als Löwen. An ihren Lebensraum stellen sie außer genügend Wasser, viele Beutetiere und wenig Verfolgung keine besonderen Ansprüche.
    Als vielseitige Jäger haben sie ein breites Beutespektrum: In der Serengeti sind kleine bis mittelgroße Antilopen die bevorzugte Beute; am West-Kap leben Leoparden überwiegend von Klippschliefern, in der Kalahari jagen sie Löffelhunde, im Überschwemmungsgebiet des Karibasees haben sie sogar Fischen gelernt, und in der Nähe menschlicher Siedlungen haben sich manche auf Ziegen oder Haushunde spezialisiert. Daneben wird auch Aas nicht verschmäht, und wenn das Angebot knapp ist, nehmen Leoparden auch mit Nagern und sogar Insekten vorlieb.
    Schwarzer Panther
    Bei Leoparden stößt man neben den normal gefleckten Formen immer wieder auf Schwärzlinge, die auch als »Schwarze Panther« bezeichnet werden. Die Dunkelfärbung der Haare durch dunkle Pigmente (Melanine) bezeichnet man als Melanismus. Dass

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