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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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gebären Weibchen mehr Söhne als Töchter, denn Männchen wandern ab, während Weibchen beim Clan bleiben.
    Tüpfelhyänen leben in Clans von 20 bis 80 Tieren. Um die Aggressivität zu dämpfen, verfügen sie über eine Begrüßung, bei der Präsentation und das Belecken der erigierten Genitalien eine wichtige Rolle spielen. Aus diesem Grund nähern sich werbende Männchen einem Weibchen vorsichtig in Demutshaltung auf dem Bauch kriechend. Zudem verfügen Tüpfelhyänen über ein reichhaltiges Lautrepertoire aus Lachen, Wimmern, Meckern, Jaulen, Kichern und Heulen; Sie erkennen sich an der Stimme.
    Marabus: Aas fressende Störche
    Der Afrikanische Marabu (
Leptoptilos crumeniferus
) entspricht nicht der landläufigen Vorstellung von einem »hübschen« Vogel. Deshalb sind viele auch erstaunt, dass Marabus Störche und damit direkte Verwandte unseres eleganten Weißstorches sind.
    © fotolia.com
    Der Marabu, ein Verwandter des Storchs
    Afrikanischer Marabu
Leptoptilos crumeniferus
    Klasse Vögel
    Ordnung Schreitvögel
    Familie Störche
    Verbreitung Tropisches Afrika, besonders Savannen und Feuchtgebiete
    Maße Länge: 115–150 cm; Spannweite: 2,6–2,9 m
    Gewicht 4–9 kg
    Nahrung Aas, lebende Beute (Amphibien, Reptilien, Fische, Insekten)
    Geschlechtsreife mit 4 Jahren
    Zahl der Eier 2–3
    Brutdauer 29–31 Tage
    Höchstalter 25 Jahre
    Segler mit scharfen Augen
    Afrikanische Marabus sind in fast ganz Afrika zu finden. Sie siedeln meist in wildreichen Savannenregionen und Feuchtgebieten, an Flüssen und Seen sowie dort, wo der Tisch für sie reich mit Aas und Abfällen gedeckt ist. Der mächtige keilförmige, vorn spitz zulaufende Schnabel dient nicht primär dem Fangen oder Zerteilen von Nahrung, sondern ist vor allem dazu geeignet, die Bauchdecke großer Tiere mit wenigen Hieben aufzuhacken. Anschließend versenkt der Vogel seinen Kopf tief im Innern des Kadavers, um Eingeweide und Fleischbrocken herauszureißen. Ein befiederter Kopf und Hals würden nur mit Blut und Körpersäften beschmutzt werden; daher sind Marabus ähnlich wie Geier »oben herum« fast kahl. An Geier erinnert auch das Flugbild der Marabus mit ihren mächtigen Schwingen (Flügelspannweite 2,6 –2,9 m).
    Marabus jagen auch lebende Beute wie beispielsweise Fische, Amphibien, Reptilien und Insekten; gelegentlich fallen sie in Flamingokolonien ein und erbeuten deren Junge. Ein erwachsener Marabu benötigt pro Tag ca. 700 – 800 g Nahrung. Der nackte Hautsack am Hals dient nicht, wie früher angenommen, als Kropf, sondern spielt eine Rolle bei der Balz.
    Marabus sind ausgezeichnete Segler, die sich durch Nutzung warmer Aufwinde (Thermik) in große Höhen emporschrauben und weite Gebiete absuchen können. Haben sie dank ihrer scharfen Augen einen Kadaver erspäht, lassen sie sich mühelos hinabgleiten. Oft orientieren sie sich bei der Nahrungssuche am Verhalten anderer Aasfresser: Wo sich zahlreiche Geier und Schakale versammeln, lohnt es sich auch für einen Marabu zu landen.
    Die asiatische Verwandtschaft
    Wenn von Marabus die Rede ist, ist meist der Afrikanische Marabu gemeint, doch er besitzt in Asien zwei Vettern, die allerdings selten geworden sind: Der Indische Marabu oder Argala (
Leptoptilos dubius
) bringt es auf eine Standhöhe von 1,5 m und eine Flügelspannweite von ca. 3 m und spielte einst in mittelindischen Städten die Rolle des Straßenreinigers.
    Mit 3,2 m hat der kehlsacklose Javanische Marabu oder Sunda-Marabu (
Leptoptilos javanicus
) die größte Flügelspannweite aller Marabus und gleichzeitig wohl auch aller Landvögel; er kommt in Mittelindien bis Java und Borneo vor. Inzwischen gilt der Bestand beider asiatischer Arten als stark gefährdet.
    Brütende »Einsiedler«
    »Marabu« leitet sich vom arabischen »murabi« ab, was so viel wie »Einsiedler« bedeutet. Doch sein Lebenswandel ist keineswegs einsiedlerisch, denn Marabus sind gesellige Vögel, die in Kolonien brüten. Sie verpaaren sich im Alter von vier Jahren – gewöhnlich ist es ein Bund fürs Leben. Marabus haben ein aufwändiges Balzritual. Dabei strecken sie ihren Kopf mit dem Schnabel senkrecht in die Luft und lassen ein Muhen oder Kreischen hören, bei dem vermutlich der Kehlsack als Verstärker dient. Beide Geschlechter beteiligen sich am Nestbau, am Brüten und an der Jungenaufzucht.
    Die Nester werden auf Bäumen oder Felsen errichtet. Das Weibchen legt zwei bis drei Eier zu Ende der Regenzeit. Für diese Vögel ist es günstiger, ihre Jungen in der

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