Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)
vor Savinama und Filyma. „Nun zu euch. Da hört wirklich alles auf. Wie ich vernahm, verbringt ihr die Zeit damit, euch gegenseitig das Leben zur Hölle zu machen statt zu arbeiten.“ Er sah Savinama bei den Worten direkt in die Augen. „Wenn eure freien Tage damit bedacht sind, wie ein Gemeiner in Kneipen herumzuhängen, dann weiß ich nicht, wir ihr einen Deut weiter kommen wollt. Ihr wisst wohl, dass ihr in drei Monaten eure ersten Prüfungen abzulegen habt. Wenn ihr nicht mal fähig seid, auch nur eine einzige Energielinie zu finden, was jedes Kind bei uns kann, könnt ihr mir verraten, wie es funktionieren soll in 5 Jahren fertig zu sein? Ich glaube eure Überheblichkeit in diesen Dingen ist sehr ausgeprägt und ihr solltet lieber in der Vorklasse wieder anfangen.“ Er schritt durch den Raum und ließ sich schwer in seinen Stuhl fallen. „Ihr Karaz werdet mir noch etwas Gesellschaft leisten. Und ihr Zwei werdet von jetzt an jede freie Minute miteinander verbringen. In zwei Wochen will ich die ersten Ergebnisse sehen, sonst darf Savinama gerne nach Liyiell zurückkehren, wenn er das als Spaß sieht und jetzt raus hier!“
Mit eingezogenen Köpfen verließen Filyma und Savinama das Arbeitszimmer.
„Oha, ich glaube, wir haben ein Problem.“
„Ich glaube, das ist noch milde ausgedrückt“, antwortete Savinama.
„Ich habe ihn noch nie so wütend erlebt.“ Filyma fühlte sich miserabel.
„Wir müssen seine Worte sehr ernst nehmen, sonst haben wir die nächste Zeit nichts zu lachen. Welche Stunden habt ihr heute?“ Savinama hakte gerade gedanklich seinen freien Tag ab.
„Heute gar keine.“
„Das trifft sich gut, ich auch nicht. Wir treffen uns in einer Stunde unten vor den Toren.“ Sie eilte sofort davon.
Savinama zog sich in sein Zimmer zurück und warf sich rückwärts auf sein Bett. Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und betrachtete die Decke. Das erste Mal war ihm seine eigene Aussage zum Verhängnis geworden. Arthol hatte Shorbo also mitgeteilt, dass er in 5 Jahren fertig sein wollte. In Zukunft würde er mit Äußerungen vorsichtiger sein, sagte er sich.
Filymas Worte kamen ihm wieder in den Sinn. Kreismitglied? Ruckartig setzte er sich auf und hockte sich dann auf den Boden. Er zog einige Bücher heran und begann zu suchen. Eilig machte er Notizen, um am Ende seine Pläne hervorzuholen, in denen aufgelistet war, in welcher Reihenfolge er welche Fächer zu belegen hatte. Zwischen den Zeilen kreuzte er einzelne an, ordnete sie den Ausbildungen zu und übertrug sie auf weitere Blätter.
Nach einiger Zeit hatte er drei Blätter voller Notizen vor sich liegen und lehnte sich überrascht zurück. Auf dem linken Blatt standen fein säuberlich alle Fächer, die die eigentliche Grundausbildung eines jeden Magiers betrafen, auf dem zweiten jene, die er für das Amt als Magistratero brauchte. Doch auf dem letzten standen Fächer und Pläne, die auf etwas ganz anderes hinwiesen. Typisch Arthol! Er grinste etwas. Man wollte ihn herausfordern? Gut, er würde weiterhin den Unwissenden spielen, doch eines schwor er sich, am Ende würde er es allen zeigen.
Kurze Zeit später machte er sich auf den Weg. Filyma wartete schon.
„Ich dachte schon, ihr seid eingeschlafen.“ Ihr Gesichtsausdruck ließ erahnen, dass es nicht als Spaß gemeint war.
„Sehr witzig.“ Zusammen schritten sie nach draußen. Es schneite schon wieder. Sie machten einen Bogen nach links und erreichten nach einer halben Stunde Fußmarsch die Holzstufen zum Strand. Ein eisiger Wind kam vom Meer. Filyma lachte, als ihr die Kapuze vom Kopf wehte. Sie blühte regelrecht auf.
„Lausig kalt heute“, murrte der Magier.
„Mault nicht schon wieder rum! Darf ich daran erinnern, dass wir nur zwei Wochen haben? Mir kann es ja egal sein, es ist eure letzte Chance. Aber in einem könnt ihr euch sicher sein, seit ich Magistratera bin, ist bei mir noch niemand durchgefallen. Auch Ihr nicht! Und wenn ich euch Magie einprügeln muss.“
„Welch wunderschöne Aussichten“, antwortete er mit hörbarem Sarkasmus. Filyma schritt zügig voran über die gefrorenen Sanddünen. Nach kurzem Zögern folgte er ihr. Einige Male wäre Savinama fast ausgerutscht. Den Kopf tief in dem schweren Wollmantel vergraben fluchte und schimpfte er halblaut vor sich hin. Am Wasser angekommen wartete Filyma bereits. Die Wellen warfen schäumende Kronen an Land und von der See fegte der Wind Schnee in ihre Gesichter.
„Eure erste Prüfung wird es sein,
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