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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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sich von den Strömen des Wassers tragen zu lassen, welch besseren Ort kann es also geben, als am Wasser zu lernen?“
    „Ich brauche keine Prüfung mehr, denn bis dahin bin ich erfroren.“ Bibbernd zog er seinen Mantel fester vor der Brust zusammen. Filyma seufzte.
    „Wenn ihr eure Energien verstehen würdet, könntet ihr auch nicht frieren.“ Sie stellte sich hinter ihn. „Augen zu, der Unterricht fängt an!“ Sie zog ihm den Mantel weg.
    „Hey!“
    „Ihr werdet ihn wieder bekommen, wenn ich wenigstens einen Eiskristall Magie fühle.“
    „Schau in den Spiegel.“ Überraschend heftig schlug sie ihm in die Seite. Erschrocken japste Savinama nach Luft. Ein höllischer Schmerz schoss durch seine Rippen.
    „Shorbo hat recht. Der Spaß hört hier auf. Wenn ihr wirklich Magistratero werden wollt, müsst ihr eure Stimmen finden. Einen Kopfblinden wird keiner in diesem Amt dulden. Konzentriert euch!“ Filyma ließ keine Gnade walten. Sie wusste, die Zeit würde eng werden. Sie machte Atemübungen mit ihm, brachte ihm bei, mit sich und seinem Körper eins zu werden, den Geist zu befreien. Immer wieder wetterte er und hatte an allem, was sie verlangte, etwas auszusetzen. Für ihn hatte das nichts mit Magie zu tun, sondern mit körperlicher Quälerei.

15.
    Die Tage vergingen. Viel zu schnell, empfand Savinama. Und zwischen den vielen Lehrstunden, die er hatte, trieb ihn Filyma immer wieder ans Meer, bis er es regelrecht hasste. Oft trug sein Bart kleine Eiszapfen, wenn sie des Nachts zurückkehrten. Mit der Zeit schaffte er es zwar, seinen Wärmeverlust durch das Geistige und die Atemübungen etwas auszugleichen, aber es war noch lange keine Magie, sondern das bewusste Einsetzen der eigenen Energien.
    Am letzten Abend vor der ersten Prüfung stand er am Rande des Meeres, das Gesicht dem Wasser zugewandt und die Arme vor der Brust verschränkt. Doch statt sich zu entspannen waren seine Sinne bis aufs Äußerste gereizt. Savinama war schlichtweg übermüdet und seine Gedanken kreisten immer wieder um sein Ziel und dass er es nicht erreichen würde. Doch wohin sollte er dann gehen?
    Filyma stand hinter ihm mit traurigem Gesicht. Außer seiner Unruhe fühlte sie nichts. Kein Hauch von Magie. Sie war enttäuscht, von Savinama und von sich selber. War er am Ende doch nur ein Sprücheklopfer, der nichts konnte als staubtrockene Theorie pauken? Im Affekt lief sie plötzlich nach vorne und stieß ihn heftig. Erschrocken verlor er das Gleichgewicht und fiel ins Wasser. Die Kälte war ein Schock.
    „Filyma, was..“ In diesem Moment brach eine Welle über ihm zusammen, zog ihm die Füße weg und er schluckte das salzige Nass. Die Flut spülte ihn zurück an Land, wo er hustete und versuchte das Wasser aus seinen Lungen zu bekommen. Auf allen Vieren hockte er vor ihr und sah aus wie ein Häufchen Elend.
    „Ihr seid einfach ein Idiot. Wie kann man dieses Wunder nicht fühlen? Diese Kraft, dieses Leben?!“, schrie sie ihn an. Die nächste Welle traf ihn und er landete wieder der Länge nach im Wasser.
    „Ihr…“, keuchte er, während er versuchte sich aufzurichten, doch das Wasser war stärker als seine Wut und zog ihn wieder zurück. Den Bruchteil einer Sekunde schoss mit seinem Zorn ein Funke durch seinen Kopf. Er fand keinen Halt und geriet durch die Atemnot in Panik. Filyma packte ihn am Mantel und hielt ihn fest, dass er nicht abgetrieben wurde. Ihr schien die Kälte des Wassers nichts auszumachen.
    „Es ist um uns, jede Sekunde, es atmet, es lässt uns Teil sein und ihr wollt es nicht fühlen? Ihr wollt einfach nicht!“ Wieder ein Blitz. Mit rasender Geschwindigkeit schossen Bilder an seinem inneren Auge vorbei, so schnell, dass er sie nicht fassen konnte. Ein See, ein Licht, Flüstern….
    Eine hohe Welle brachte beide zu Fall, doch Filyma lachte laut auf, als wäre all dies ein Spiel. Der Wind frischte auf und ein neuer Schneesturm setzte ein. Savinama konnte spüren, wie auch die letzte Wärme den Körper verließ und seine Haut schmerzte, als wenn jemand mit kleinen Nadeln hineinstechen würde.
    „Ich kann nicht…“, jaulte er, doch Filyma schubste ihn zurück.
    „Können ist etwas anderes, ihr wollt nicht!
    Erinnerung: Ein Feuer auf einem Platz
.
    Eine Welle brach über ihm und er spürte plötzlich Boden unter den Füßen. Er berührte mit seinen Händen den rauen Sandstrand und versuchte Halt zu finden. Für Sekunden glaubte er leise Klänge von Musik zu hören und ein Lachen. Er schaffte es ganz auf

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