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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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unglückliches Ende finden, hatte sich auf grausame Weise bestätigt.
    Zwei Tage später beerdigten sie die Priesterin und verbrannten ihren Körper im Abendrot nach einer würdevollen Zeremonie.
    Die ganze Zeit sprach Savinama nicht ein Wort. Er stand am Rande, sein Gesicht zu Eis erstarrt. Später beobachtete Arthol, wie der Magier auf dem Hengst das Gelände verließ. Er hätte ihm so gerne Trost gespendet, doch er wusste, dass Savinama in diesem Moment unnahbar war und die Geschehnisse allein verarbeiten musste.
    Ohne Erbarmen jagte der Magier das Tier über das Land bis hinunter an die Klippen, preschte die Felskanten entlang und der Wind schnitt ihm ins Gesicht. Kurz darauf jagte er wieder eine Anhöhe hinauf, wendete brutal auf der Stelle und rammte dem Pferd die Absätze in die Seite. Kurz vor dem Klippenrand riss er die Zügel erneut herum. Steine flogen hinunter in die schäumende Gischt. Der Schweiß flog in Flocken von Zaum und Körper und Savinama jagte abermals den Hang hinauf, um erneut zu wenden. Währenddessen schrie er seinen Zorn hinaus und trieb das Pferd wieder auf den Abgrund zu.
    Ein Donner verkündete das Herannahen eines Gewitters. Fast war es, als würde der Himmel mit ihm leiden. Der Hengst bäumte sich auf und Savinama riss die Zügel herum. Der Magier ignorierte das schmerzvolle Wiehern. Doch diesmal hielt er auf der Anhöhe ein paar Sekunden inne. Seine Augen fixierten die Klippen. Der Körper des Pferdes bebte unter ihm und das Schnauben drang wie durch einen dichten Nebel an sein Ohr. Seine Gedanken waren tot, so wie alles in ihm. Ein Raum aus Kälte, der ihn aufzufressen schien. Seine Finger lösten sich von den Zügeln. Ein letztes Mal hob er die Beine und trat so fest mit den Absätzen zu, dass in den Augen des Hengstes nur noch das weiße stand. Seine Ohren legten sich flach an den Kopf, es machte einen Satz nach vorne und preschte nun ohne Führung auf den sicheren Tod zu. Savinama bohrte die Stiefel tiefer in die Flanken, lehnte sich zurück und breitete die Arme weit aus, während der Wind über die Klippen stob. Er wollte diese Leere in sich töten, wollte vergessen. Doch der Instinkt des Pferdes sorgte dafür, dass es im letzten Moment eine scharfe Wendung machte, der Magier den Halt verlor, zur Seite fiel und hart auf dem Boden schlug. Tief unter sich hörte er das Donnern der Wellen, die gegen die Felsen schäumten. Er spürte die ersten Tropfen, blieb einfach liegen, ließ das Wasser über sein Gesicht laufen und schloss die Augen. Der Regen verwischte die stummen, salzigen Spuren auf seinen Wangen.
    Der Morgen graute, als Arthol den Hengst zurückkehren sah. Die ganze Nacht hatte er am Fenster gestanden und mit dem Schlimmsten gerechnet. Umso erleichterter war er nun, als er die zusammengesunkene Gestalt Savinamas auf dem Rücken des Tieres erblickte. Schnell rief er zwei Helfer und zusammen eilten sie in den Regen hinaus, der seit Stunden unaufhörlich niederprasselte. Gemeinsam zogen sie Savinama vom Rücken des völlig erschöpften Pferdes.
    „Bringt ihn in meine Zimmer.“ Savinama schien am Ende seiner Kräfte und als er kurz aufsah, glaubte Arthol, es bräche ihm das Herz. Die Augen des Magiers wirkten fern und leer.
    Nur langsam erholte sich Savinama von seinen schweren Verletzungen. Er ließ es nicht zu, dass man ihm mit Magie half. Und Arthol wusste, auch wenn die körperlichen Wunden heilen würden, die seelischen konnte ihm keiner nehmen.
    Nachdem Savinama das Krankenbett verlassen hatte, schottete er sich völlig ab. Aß nicht, sprach mit niemandem ein Wort, stand stundenlang am Fenster und blickte in die Ferne, ohne wirklich etwas anzusehen.
    Der Kreisführer konnte diesen Zustand nicht länger ertragen, wollte ihn in die Realität zurückholen. Sonst wird er irgendwann sterben, sagte er sich, denn er sah Savinama an, dass er den Glauben an das Leben verloren hatte.
    Arthol sah nur eine Lösung: Mineshka.
    Das kleine Mädchen stand in Savinamas Zimmer an Arthols Seite und drückte sich fest an sein Bein. Aus dunklen, ängstlich Augen starrte sie zu Savinama hinüber, der ihnen den Rücken zugewandt wieder am Fenster verweilte und nicht einmal bemerkte, dass wer hinter ihm stand. Arthol ging in die Knie und strich durch ihr blasses Gesicht. Er erklärte Mineshka, dass Savinama ihre Mama sehr lieb gehabt hatte und nun genauso traurig war wie sie. Das Kind verstand ihn. Ermutigend lächelte er sie an. Die Kleine ließ sein Bein los und schritt unsicher durch den

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