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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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Über die wenigen verbliebenen Speichen zog sich Moos. Die Natur war dabei sich dieses Stückchen Land zurückzuerobern. Der ganze Ort hatte etwas Dunkles an sich. Es passte zur Stimmung des Magiers. Ganz leicht frischte der Wind auf und bewegte kaum merklich die Speichen. Ein Fensterladen, der schief in den Angeln hing, quietschte.
    Savinama zog die Kapuze über den Kopf und den schwarzen Mantel eng um die Schultern. Ihn fröstelte, was nicht nur am feuchtkalten Wetter lag. Warum Ineana einen solch trostlosen Treffpunkt ausgewählt hatte, konnte er beim besten Willen nicht verstehen. Was konnte so wichtig sein, dass sie ihn ausgerechnet hier treffen musste? Er vernahm leise Schritte hinter sich und drehte sich um.
    „Ineana?“, rief er in die Dunkelheit, doch irgendetwas stimmte nicht. Die Schritte klangen schwer. Hinter einer Wolke trat der Mond hell und klar hervor und drängte die Schatten zurück. Schemenhaft machte er einen schwarzen Mantel oder Umhang aus. Die Statur ließ auf einen Mann schließen. So wie Savinama hatte er die Kapuze tief ins Gesicht gezogen.
    „Naé, nicht die Priesterin.“ Savinamas Anspannung stieg. Die Stimme kannte er. Angestrengt dachte er nach und dann traf es ihn wie ein Blitz.
    „Bevorash!“ Noch immer konnte er das Gesicht seines Gegenübers nicht sehen.
    „Entschuldigt, dass ich euch enttäuschen muss.“ Etwas Kaltes trat in seine Stimme. Savinama wich einen Schritt zurück. Er weiß es, dachte er.
    „Bevorash bitte, ich wollte nicht…“ Weiter kam er nicht. In dieser Sekunde zog der Magier die Hände unter dem Mantel hervor. Savinama sah mit Entsetzen, wie sich Energien in einem rotglühenden Ball sammelten.
    „Was ihr wollt, interessiert mich nicht. Niemand nimmt mir meine Familie weg.“ Er schoss die Energie direkt auf Savinama, der es gerade noch schaffte seine eigenen zu rufen. Doch als der weißgoldene Stab in seinen Händen erschien, war es bereits zu spät. Die Kraft des Feuers traf ihn voll, er strauchelte nach hinten und spürte wie die hölzerne, alte Brüstung unter seinem Gewicht nachgab. Aus einem Reflex heraus ließ er Liyfaniell los und im Fallen bekam er gerade noch die Kante des Steges zu fassen. Er suchte mit den Füßen halt, doch das Schaufelrad war zu weit entfernt. Ein Klirren von unten verriet ihm, dass der Stab gegen das Holz geschlagen war, ehe er vollständig im Dunkeln verschwand.
    Als ein Schatten auf Savinama fiel, sah er hoch. Das Holz stach in seine Hände und er rutschte.
    „Bevorash, ich werde Liyiell verlassen“, versuchte er den wütenden Magier zu beruhigen.
    „Und ihr meint, ich nehme euch das ab? Wisst ihr noch? Ich habe euch als Freund aufgenommen unter der Bedingung, dass ihr meine Familie respektiert.“ Bevorashs Augen blickten finster, als er mit dem schweren Stiefel zutrat. Savinama brüllte vor Schmerz und zog seine rechte Hand zurück. Für Sekunden ging sein Blick nach unten. Wie tief mochte es wohl sein? Auf jeden Fall zu tief, um den Boden im Dunkeln sehen zu können. Und Savinama spürte Angst aufsteigen.
    „Ihr macht einen großen Fehler“, schrie er. Doch Bevorash blieb eiskalt und hob den Fuß genüsslich über seine andere Hand.
    „Der einzige Fehler, den ich gemacht habe, war euch nicht schon damals umgebracht zu haben.“ Savinama kämpfte mit sich. Er durfte keine Magie gegen Bevorash anwenden. Es war Ineanas Mann. Bei Shaane hatte er gelernt Magie nicht zu missbrauchen. Und verdammt: Bevorash hatte Recht.
    In diesem Moment trat Bevorash zu und Savinama verlor seinen letzten Halt.
    Im Fallen schaffte es Savinama zwei Mal seinen Sturz am Holz des Wasserrades abzubremsen, doch konnte es sein Gewicht nicht halten. Mit dem Geräusch der zersplitternden Speichen und dem Aufprall auf einer Strebe, die seine Rippen traf, stürzte er die letzten acht Meter ungebremst in das fast ausgetrocknete Bachbett.
    Er knallte mit dem Rücken in den Schlamm und blieb reglos liegen. Für Sekunden war er nahe davor das Bewusstsein zu verlieren. Doch dann berappelte er sich, drehte sich um und zog sich ein Stück das lose Ufer hoch, wo er stöhnend auf die Seite rollte. Er hustete und spuckte Blut auf den Boden. Alles tat weh. Er glaubte sich sämtliche Knochen gebrochen zu haben. Seine Lungen brannten wie Feuer und jeder Atemzug verursachte einen stechenden Schmerz in den Rippen.
    Ein kurzes Aufleuchten ließ ihn den Kopf heben. Etwas unterhalb von ihm lag Liyfaniell, halb im Schlamm. Vorsichtig versuchte er den Stab zu

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