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Sawyer

Sawyer

Titel: Sawyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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ihrer Gesprächspartner merken konnte.
    Ben gesellte sich zu ihm und folgte seinem Blick. „Verdammt hübsch, nicht? Bei der könnte sogar ich noch schwach werden und heiraten.“
    „Du machst wohl Witze.“ Sawyer betrachtete seinen alten Freund aus zusammengekniffenen Augen.
    Ben schien sich köstlich zu amüsieren. „So ist das also.“
    „Was?“
    „Sie hat dich schon an der Angel. Ehe du dich’s versiehst, wirst du genau wie die anderen um ihre Gunst buhlen.“
    Sawyer stieß einen verächtlichen Laut aus. „Mach dich doch nicht lächerlich! Ich hoffe nur, dass nicht noch mehr Frauen mit ihrer Familie im Schlepptau hier aufkreuzen.“
    „Du wusstest also gar nichts von den Kindern?“
    „Nein, und Christian offenbar auch nicht. Angeblich hat er ihr keine Gelegenheit gegeben, es ihm zu sagen.“
    „Na ja, niemand wird etwas dagegen haben, wenn zwei Kinder mehr in Hard Luck wohnen“, bemerkte Ben.
    „Darum geht es nicht.“
    Ben runzelte die Stirn. „Sondern?“
    „Um die Blockhäuser. Abbey kann nicht mit ihren Kindern in einem dieser Blockhäuser wohnen.“
    Ben lehnte sich auch an die Wand. „Du hast Recht. Was willst du jetzt machen?“
    „Wenn ich das wüsste. Es gibt kein Haus, das wir mieten könnten.“
    „Das von Catherine Fletcher steht leer.“
    Sawyer schüttelte den Kopf. Ihm wäre es nicht einmal im Traum eingefallen, sich mit Catherines Familie in Verbindung zu setzen, und er war sicher, dass seine Brüder genauso wenig dazu bereit waren.
    Die Kluft zwischen den O’Hallorans und den Fletchers war so tief, dass es eines schwerwiegenderen Grundes bedurfte, um vierzig Jahre Feindschaft ungeschehen zu machen.
    Da es Catherine Harmon Fletcher gesundheitlich nicht gut ging, war sie in ein Pflegeheim in Anchorage gekommen, wo sie in der Nähe ihrer Tochter war.
    Sawyers Mutter Ellen hatte wegen Catherine viel durchmachen müssen. Auch sie lebte mittlerweile nicht mehr in Hard Luck. Sie hatte wieder geheiratet und wohnte nun in Kanada. In ihrer zweiten Ehe war sie so glücklich wie nie zuvor, und Sawyer gönnte es ihr, denn seiner Meinung nach hatte sie es verdient.
    „Was ist mit Pearls Haus? Sie will doch zu ihrer Tochter ziehen“, erinnerte ihn Ben.
    Sawyer behagte die Vorstellung überhaupt nicht, doch Pearl hatte ihm versichert, es sei an der Zeit für sie, Hard Luck zu verlassen, zumal all ihre Freunde bereits weggegangen seien.
    „Pearl verlässt uns erst, wenn wir eine Nachfolgerin für sie gefunden haben und sie sie eingearbeitet hat“, sagte er.
    Ben dachte einen Moment nach. „Was ist mit dem Hotel?“ fragte er nach einer Weile. „Ich weiß, dass schon seit Jahren niemand mehr darin gewohnt hat, aber …“
    „Das Hotel?“ wiederholte Sawyer. „Das ist nicht dein Ernst!“
    „Na ja, man müsste ein bisschen Arbeit hineinstecken.“
    „Ein bisschen Arbeit!“ Sawyer war klar, dass er wie ein Papagei alles wiederholte, doch das Ganze war einfach lächerlich. Das Hotel war in einem erbärmlichen Zustand, und es würde Monate harter Arbeit und Tausende von Dollar kosten, um es wieder bewohnbar zu machen. Sonst hätten sie es gleich anstelle der Blockhäuser renoviert.
    Im selben Jahr, als ihr Vater gestorben war, war das Hotel ausgebrannt, und keiner von ihnen hatte es seitdem übers Herz gebracht, es wieder aufbauen zu lassen.
    Ihre Mutter hatte es immer gehasst, weil es sie an ihre unglückliche Ehe erinnert hatte. Daher hatte sie den Brand als willkommenen Vorwand genommen, um es für immer zu schließen. Wenn er darüber hätte entscheiden können, hätte Sawyer es bereits vor Jahren abreißen lassen. Es war das größte Gebäude in der Stadt und erinnerte ihn ständig an seinen Vater, den er geliebt und viel zu früh verloren hatte.
    Ben fuhr sich über die Stirn. „Du hast Recht. Das Hotel kommt nicht in Frage. Eigentlich schade.“
    Sawyer war nicht sicher, ob Ben damit das Hotel oder Abbeys Situation meinte. „Ich weiß wirklich nicht, was wir tun sollen.“
    Ben schwieg eine Weile, was untypisch für ihn war. Nachdem er Abbey und ihre Sprösslinge ausgiebig betrachtet hatte, wandte er sich wieder an Sawyer. „Du kannst sie immer noch zurückschicken.“
    „Ich weiß.“
    „Willst du es tun?“
    Sawyer verspürte so etwas wie Bedauern. „Wir haben wohl keine Wahl, oder?“
    „Es ist bloß ein Missverständnis“, erklärte Ben. „Niemand kann etwas dafür. Sie hätte Christian von den Kindern erzählen sollen.“
    Sawyer war noch elender zumute.

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