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Sawyer

Sawyer

Titel: Sawyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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„Vielleicht hätte Christian sie fragen sollen.“ Doch es spielte jetzt keine Rolle mehr. Abbey war hier und hatte keine Bleibe, und er musste sich darum kümmern.
    Am besten kehrt sie sofort zurück, dachte er, sonst fallen mir noch alle möglichen Ausreden ein, warum sie hier bleiben sollte.

4. KAPITEL
    S awyer war klar, dass man ihn nicht gerade zum beliebtesten Einwohner Hard Lucks ernennen würde, wenn er verkündete, dass Abbey Sutherland und ihre Kinder den Ort wieder verlassen mussten. Nachdem er noch einmal über alles nachgedacht hatte, kam er zu dem Ergebnis, dass es das Beste war, wenn Abbey aus dem Vertrag ausstieg. Natürlich würde er dabei ein bisschen nachhelfen.
    Er wartete, bis alle vier mit dem Essen fertig waren. Dann ging er an ihren Tisch und wandte sich an Abbey. „Ich bringe Sie jetzt zu Ihrem Haus.“
    Abbey schaute ihn etwas verunsichert an. „Ja, gern.“
    „Sawyer.“ Pearl legte ihm eine Hand auf den Arm.
    Sawyer wusste bereits, was sie ihm sagen wollte. Offenbar war ihr auch klar geworden, dass man Abbey und ihre Kinder nicht in einem heruntergekommenen alten Blockhaus abseits des Ortes unterbringen konnte.
    „Wann kann ich den Hund sehen?“ fragte Scott aufgeregt.
    „Bald.“ Da Eagle Catcher Fremden gegenüber misstrauisch war, würde er dem Jungen erst bei der zweiten oder dritten Begegnung erlauben, in seine Nähe zu kommen. Sawyer hatte vor, Scott am Abend mit zu sich nach Hause zu nehmen und ihm Eagle Catchers Zwinger zu zeigen. Unwillkürlich dachte er daran, dass der Junge längst fort sein würde, bevor der Husky ihn als seinen Freund akzeptierte.
    „Wenn es Ihnen keine Umstände macht, würde ich auch gern einen Blick auf das Büchereigebäude werfen“, sagte Abbey.
    „Natürlich.“ Sofort wurde Sawyer von heftigen Gewissensbissen geplagt. Als er das letzte Mal mit seiner Mutter telefoniert hatte, hatte er ihr erzählt, dass sie eine Bibliothekarin eingestellt hätten. Ellen hatte sich sehr darüber gefreut, dass ihr Geschenk an die Stadt nun doch noch Verwendung fand.
    Nachdem sie alle auf der Bank seines Transporters Platz genommen hatten, fuhr er mit ihnen die Hauptstraße entlang. Es gab zwar mehrere Nebenstraßen, die aber alle keinen Namen hatten.
    „Was ist das?“ Susan zeigte auf eine kleine Holzkonstruktion, die sich vor dem Lebensmittelladen befand, und kicherte. „Es sieht aus wie ein Haus auf Stelzen.“
    „Das ist ein Speicher. Wir lagern darin Lebensmittel, die so vor Bären und anderen Tieren geschützt sind.“
    „In Alaska gibt es eine Menge Bären“, bemerkte Scott. „Das hab’ ich in den Büchern gelesen, die Mom aus der Bibliothek mitgebracht hat.“
    „Und warum sind die Beine silbern?“ fragte Susan.
    „Das ist Blech“, erklärte Sawyer. „Es ist glatt, damit man nicht daran hochklettern kann.“
    „Das würde ich gar nicht erst versuchen“, sagte Scott.
    „Ich glaube, Mr. O’Halloran meinte damit keine kleinen Jungen, sondern Tiere“, klärte Abbey ihn auf. „Wird der Speicher noch benutzt?“ fügte sie an Sawyer gewandt hinzu.
    „Ich glaube schon. Ich weiß zwar nicht, was Pete in den Sommermonaten darin lagert, aber im Winter dient der Speicher als eine Art Kühlhaus.“
    „Ach so.“
    „Dies ist übrigens die Hauptstraße“, informierte Sawyer sie.
    „Ich dachte, hier würde noch Schnee liegen.“
    „Der Schnee ist erst vor kurzem weggetaut.“ Dies war eine günstige Gelegenheit, sie darüber aufzuklären, wie streng die Winter in Hard Luck waren und wie sehr das Wetter im Dezember, Januar und Februar aufs Gemüt schlug. Er befürchtete allerdings, dass Abbey ihn sofort durchschauen würde. Daher zog er es vor, sie auf etwas subtilere Weise dazu zu bewegen, nach Seattle zurückzukehren.
    „Ist das die Schule?“ Scott zeigte auf ein Gebäude zu ihrer Linken.
    „Ja.“
    „Die ist bestimmt klein.“
    „Stimmt. Es gibt zwei Lehrerinnen. Eine unterrichtet die Schüler von der ersten bis zur achten Klasse, die andere die im High School-Alter. Letztes Jahr hatten wir über zwanzig Schüler.“
    „Ben hat mir erzählt, dass Sie demnächst eine neue Lehrerin bekommen“, meinte Abbey.
    „Stimmt.“ Der Staat stellte den Lehrern Unterkünfte zur Verfügung, und die Häuser gehörten zu den komfortabelsten des Ortes. Verglichen mit der Hütte, die Abbey erhalten sollte, waren es die reinsten Paläste.
    Nun fuhren sie an dem aus gebrannten Hotel vorbei. Susan drückte ihre Nase an der Scheibe platt, doch zu Sawyers

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