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Sawyer

Sawyer

Titel: Sawyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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noch schlimmer. Sie führt über zwei Flüsse, die man erst überqueren kann, wenn sie zugefroren sind.“
    „Oh.“
    „Es tut mir Leid, Abbey, aber Ihre Möbel können nicht weiter als bis Fairbanks transportiert werden.“
    Abbey schnitt ein Gesicht. „Dann warte ich eben bis zum Winter. Ich habe ja sowieso nicht genug Platz für ein Sofa, stimmt’s?“
    „Nein, wohl kaum.“ Er sprang wieder von der Ladeklappe und half Abbey herunter. „Ich muss jetzt zurück zum Flugplatz.“
    „Vielen Dank, dass Sie uns das Gepäck gebracht haben.“
    „Keine Ursache.“
    „Mom. Mom.“ Scott kam auf sie zugerannt, und neben ihm lief ein großer Husky. „Ich habe einen Hund gefunden!“ Scott kniete sich hin und umarmte den Hund begeistert. „Wem er wohl gehört?“
    „Das ist Eagle Catcher!“ rief Sawyer verblüfft. „Es ist mein Hund. Was macht er hier? Er sollte eigentlich in seinem Zwinger sein.“
    Stunden später saß Sawyer vor seinem Kamin, in dem ein Feuer brannte, während Eagle Catcher zu seinen Füßen auf dem Flickenteppich lag. Sawyer hatte ein Buch in der Hand, konnte sich jedoch nicht auf seine Lektüre konzentrieren, da seine Gedanken immer wieder zu Abbey und ihren Kindern ab schweiften.
    In all den Jahren, die er nun schon in Hard Luck lebte, hatte er erst einmal richtige Angst gehabt, und zwar an dem Tag, an dem sein Vater gestorben war.
    An diesem Abend im Juni hatte er zum zweiten Mal Angst. Er befürchtete, dass Susan oder Scott auf dem Weg zur Toilette einem Bären begegnen oder sich in eine andere gefährliche Situation begeben könnten.
    Emily O’Halloran, eine Tante von ihm, die er nie kennen gelernt hatte, war im Alter von fünf Jahren in der Tundra verschwunden. Sie hatte vor dem Blockhaus seiner Großeltern gespielt und war spurlos verschwunden, als diese sie nur einen Moment aus den Augen gelassen hatten.
    Jahrelang war seine Großmutter über den Verlust ihres jüngsten Kindes und ihrer einzigen Tochter untröstlich gewesen. Anna O’Halloran hatte der Stadt auch den Namen gegeben. Sie hatte sie Hard Luck – Pech – genannt, weil ihr Mann nie die Goldader fand, nach der er gesucht hatte. Mit Emilys mysteriösem Verschwinden hatte dieser Name eine neue Bedeutung bekommen.
    Der Abend war Sawyer jedenfalls gründlich verdorben. Hoffentlich würde Abbey zur Vernunft kommen und am nächsten Morgen zurück nach Seattle fliegen.
    Eagle Catcher stand auf und legte den Kopf auf das Knie seines Herrchens.
    „Du hast mich heute überrascht, mein Junge.“ Sawyer kraulte den Husky hinter den Ohren. Wenn er es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, hätte er es nicht für möglich gehalten. Eagle Catcher und Scott hatten sofort Freundschaft miteinander geschlossen. Der Hund war sogar aus seinem Zwinger entwischt und ihm, Sawyer, zum Blockhaus gefolgt.
    „Du magst Scott, stimmt’s?“
    Eagle Catcher jaulte, als hätte er seine Frage verstanden.
    „Mir brauchst du nichts zu erklären, mein Junge. Mir geht es nämlich ähnlich.“ Sawyer mochte Abbey und die Kinder.
    Er verspannte sich unwillkürlich. Abbey musste Hard Luck verlassen – warum, darüber mochte er gar nicht nachdenken.

5. KAPITEL
    N achdem sie zwei Tage darin verbracht hatte, kam Abbey zu der Überzeugung, dass das Blockhaus gar nicht so schlecht war. Allerdings sehnte sie sich nach einer Dusche und einer richtigen Mahlzeit, die nicht nur aus Sandwichs bestand.
    Die Kinder jammerten zwar, weil die Toilette draußen war, doch sonst hatten sie sich gut eingelebt.
    In den Sommermonaten würden sie es also gut in ihrem neuen Domizil aushalten können, aber Abbey musste ständig daran denken, was Sawyer über den Winter gesagt hatte.
    Ihre Arbeit in der Bücherei gefiel ihr sehr gut. Wie versprochen, hatte er dafür gesorgt, dass die Regale gleich am nächsten Tag geliefert wurden. Außerdem hatte er ihr einen Holzschreibtisch und einen Stuhl zur Verfügung gestellt.
    Am selben Tag hatte sie angefangen, die Bücher nach Sachgebieten zu ordnen und ein Katalogsystem zu erstellen. Sie hoffte, irgendwann alles per Computer abwickeln zu können, doch das war vorerst nicht so wichtig.
    „Na, wie läuft’s?“ erkundigte sich Pearl Inman, die gerade die Bibliothek betrat.
    „Bestens, danke.“
    „Ich habe Ihnen Kaffee mitgebracht, weil ich dachte, ich könnte Sie zu einer Pause überreden.“
    Abbey stand auf und streckte sich. „Ich könnte jetzt gut einen Kaffee gebrauchen.“ Dann ging sie zur Tür und warf einen Blick nach

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