Sawyer
Cessna.“
„Ach so.“ Abbey vermutete, dass ein Liebesroman ihm dabei auch nicht helfen würde.
„Ich möchte ihr sagen können, wie hübsch ich sie finde, ohne sie zu verärgern. Anscheinend bringt es die Frauen immer auf die Palme, wenn ich mit ihnen rede.“
Abbey ging zu einem Regal und tat so, als würde sie die Titel überfliegen, während sie sich das Ganze durch den Kopf gehen ließ.
„Ich muss lernen, mich einer bestimmten Frau gegenüber richtig zu verhalten“, fuhr John fort. „Ein anderer Mann ist uns nämlich ein paar Schritte voraus. Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr, wissen Sie.“
Abbey hatte keine Ahnung, wovon John redete. „Werfen Sie einmal einen Blick auf diese Bücher“, empfahl sie ihm schließlich und zeigte auf eine Reihe mit Literatur über Benimmregeln.
„Danke“, sagte er und grinste.
Kaum hatte Abbey sich wieder an ihren Schreibtisch gesetzt, kam Ralph Ferris herein. Als er John bemerkte, stutzte er, und beide Männer funkelten sich an.
„Was machst du denn hier?“ fragte Ralph.
„Na, was wohl?“
„Ich habe dich noch nie lesen sehen.“
„Dafür ist es nie zu spät.“ John warf Abbey einen nervösen Blick zu.
„Kann ich Ihnen helfen?“ wandte sie sich an Ralph.
„Du hast dich ja rasiert“, sagte der leise zu John. „Dein Aftershave stinkt wie die Pest.“
„Ich hab’ deins benutzt“, murmelte John.
Abbey beobachtete amüsiert, wie die beiden anfingen, miteinander zu rangeln. „Falls Sie sich prügeln wollen, wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie es nicht hier täten“, ermahnte sie die beiden betont streng.
Die beiden warfen sich einen letzten bösen Blick zu und stürmten dann zu ihr. John ergriff als Erster das Wort. „Abbey, kann ich heute Abend bei Ihnen vorbeikommen?“
„Hätten Sie Lust, heute Abend im Hard Luck Café mit mir zu essen?“ fragte Ralph, bevor sie antworten konnte.
Abbey wusste nicht, was sie sagen sollte.
Im nächsten Moment kam Pete Livengood herein, eine herzförmige Schachtel in der Hand. Sein Haar war feucht, als hätte er gerade geduscht.
„Pralinen“, sagten die Piloten wie aus einem Mund. Es klang wütend und frustriert zugleich.
„Frauen mögen so etwas“, flüsterte John.
„Verdammt, wo sollen wir Pralinen herkriegen?“
„Ich habe noch Insektenspray. Meinst du, sie würde sich darüber freuen?“
So einen Tag hatte Sawyer schon lange nicht mehr erlebt. Seine Männer hatten sich eine Entschuldigung nach der anderen aus gedacht, um ihre Routineflüge zu verschieben. Ihm war natürlich klar, dass sie in die Bücherei gegangen waren, und das bestimmt nicht, um sich ein Buch auszuleihen.
Seine Laune wurde immer schlechter, und er konnte sich mittlerweile nicht mehr auf seine Arbeit konzentrieren, weil er sich ständig fragte, was dort vorgehen mochte. Die Vorstellung, dass ein anderer Mann bei Abbey war, machte ihn ganz verrückt.
Nervös stand er auf, um sich in dem kleinen Spiegel zu betrachten, der im Büro hing. Bisher hatte er Abbey nicht gefragt, was sie von seinem Bart hielt. Obwohl er schon seit über zehn Jahren einen Bart trug, würde er ihn ihr zuliebe abnehmen.
Schließlich setzte er sich wieder an seinen Schreibtisch.
John kehrte als Erster aus der Bücherei zurück, unter dem Arm einen Stapel Liebesromane und ein Buch mit Benimmregeln. Sawyer beobachtete, wie John in der Frühstückspause in einem der Bücher las. Nachdem er ein paar Seiten überflogen hatte, legte er das Buch weg und blickte gedankenverloren aus dem Fenster. Irgendetwas schien ihn zu beschäftigen.
Auch Ralph war offenbar in der Bibliothek gewesen, denn er kam mit einem Buch über Flugzeuge zurück, das er Sawyer stolz zeigte.
„Ich habe gehört, dass diese Woche noch eine Frau kommt“, bemerkte Ralph mit einem vorwurfsvollen Blick in Johns Richtung.
„Stimmt“, erwiderte Sawyer geistesabwesend, während er Ralph den Flugplan reichte.
„Ich würde sie gern abholen.“
„Du hast am Freitag schon einen Flug.“
Ralph zuckte die Schultern. „Duke kann für mich einspringen. Er schuldet mir noch was.“
Sawyer zögerte nicht lange. Wenn John und Ralph miteinander um Allison Reynolds’ Gunst buhlten, würden sie Abbey vielleicht in Ruhe lassen. Er stimmte also zu, unter der Bedingung, dass Duke damit einverstanden war, Ralph zu vertreten. Anschließend machte Sawyer seinem Piloten klar, dass er sich in die Angelegenheit nicht einmischen und kein Wort mehr darüber hören wollte. Ralph machte ein
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