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Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk

Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk

Titel: Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L Sayers
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sofort ausgeschaltet, da sie einen dünnen, hohen, zittrigen Klang hatte. Auch die Garagenuhr schlug ganz anders, während die Uhr im Frühstückszimmer und das häßliche bronzene Monstrum im Aufenthaltsraum von Montys Zimmer aus nicht zu hören waren, und in der Bar hing eine Kuckucksuhr. Aber als sie in die Küche kamen, die gerade unter Montys Zimmer lag, deutete Monty auf die Uhr und sagte sofort:
    »Die scheint es zu sein.«
    Es war eine alte amerikanische Acht-Tage-Wanduhr in einem Rosenholzgehäuse mit einem gemalten Zifferblatt und dem Bild eines Bienenkorbes auf der Glastür.
    »Ich kenne diese Art«, sagte Monty. »Sie schlägt auf eine aufgezogene Feder und gibt diesen tiefen, summenden Ton. Wie eine Turmuhr, aber viel schneller.«
    Der Inspektor öffnete die Uhr und blickte hinein.
    »Richtig. Und die Zeit ist auch korrekt. Zwanzig vor neun. Nun gehen Sie nach oben, und ich schiebe die Zeiger auf neun.«
    In seinem Zimmer lauschte Monty wieder bei geschlossener Tür auf den tiefen, raschen, vibrierenden Klang. Er eilte nach unten. »Es ist genau derselbe Ton, soweit ich es beurteilen kann.« »Gut. Wenn keiner daran herumhantiert hat, steht die Zeit fest.« Es ließ sich unerwartet leicht beweisen, daß die Uhr um Mitternacht richtig gegangen war. Die Köchin hatte sie nach der Rathausuhr gestellt, ehe sie um elf zu Bett ging. Sie hatte, wie immer, die Küchentür abgeschlossen und den Schlüssel mitgenommen. »Sonst würde dieser Hausknecht sich alle Augenblicke in die Küche schleichen und etwas aus der Speisekammer stibitzen.« Und der Hausknecht – ein ungesund aussehender Bursche von sechzehn Jahren – hatte diese Aussage zögernd bestätigt, indem er zugab, daß er eine halbe Stunde später die Tür zu öffnen versucht hatte, sie aber fest verschlossen fand. Die einzigen anderen Zugänge zur Küche – Hoftür und Fenster – waren von innen verriegelt.
    »Sehr gut«, sagte der Inspektor. »Nun können wir uns den Alibis all dieser Leute zuwenden. Sie, Ruggles, suchen inzwischen gründlichst nach Pringles Musterkoffer. Wir wissen, daß er ihn mit aufs Zimmer genommen hat, weil der Barmixer es gesehen hat. Und er kann vor der Entdeckung der Leiche nicht aus dem Hotel entfernt worden sein, weil alle Außentüren verschlossen und die Schlüssel herausgezogen waren. Nachdem sie geöffnet wurden, ist nur Ihr Freund Waters hinausgegangen, Mr. Egg, und nach Ihrer eigenen Aussage ist er nicht der Mörder. Er könnte allerdings ein Komplice sein.«
    »Waters bestimmt nicht«, verteidigte ihn Monty. »Eine ehrliche Seele, der alte Waters. Frisiert nicht einmal sein Spesenkonto. ›Sei auch im kleinsten ehrlich, rechne ab auf Heller und Pfennig‹, das war sein Lieblingszitat aus dem Handbuch des Verkäufers. « »Sehr gut«, meinte der Inspektor. »Aber wo ist der Koffer?« Nach eingehendem Verhör der Hotelleitung und des Personals, die alle ein befriedigendes Alibi hatten, richtete Inspektor Monk seine Aufmerksamkeit auf die Gäste. Nach dem denkwürdigen, aus Makrelen und Schweinefleisch bestehenden Abendessen hatten Mr. Egg und Mr. Waters und zwei andere Handelsreisende, Loveday und Turnbull, bis halb elf Bridge gespielt, um welche Zeit Mr. Egg und Mr. Waters sich zurückzogen. Die anderen beiden hatten sich noch in der Bar aufgehalten, bis diese um elf Uhr geschlossen wurde. Danach hatten sie sich auf Mr. Lovedays Zimmer verzogen, wo sie bis halb eins plauderten und sich dann trennten. Um ein Uhr hatte Mr. Loveday Mr. Turnbull aufgesucht, um sich etwas Fruchtsalz von ihm, der mit diesem Artikel reiste, zu borgen. Auf diese Weise verschafften sie sich gegenseitig ein Alibi, und es war anscheinend kein Grund vorhanden, daran zu zweifeln.
    Dann kam eine ältere Dame, eine Mrs. Flack, die offensichtlich nicht imstande war, einen kräftigen Mann eigenhändig zu erwürgen. Ihr Zimmer lag auf dem Hauptkorridor, und sie hatte ungestört bis gegen halb eins geschlafen, als jemand an ihrer Tür vorbeikam und das Wasser im Badezimmer andrehte. Kurz vor eins hatte diese rücksichtslose Person das Badezimmer wieder verlassen. Sonst hatte sie nichts gehört.
    Der einzige andere Gast war ein Mann, der mit Pringle in dessen Wagen angekommen war und sich als Fotograf ausgab. Er hieß Alistair Cobb. Inspektor Monk gefiel er nicht besonders, aber er war eine wichtige Persönlichkeit, da er einen guten Teil des Abends mit dem Ermordeten verbracht hatte.
    »Schlagen Sie es sich aus dem Kopf«, sagte Mr. Cobb, während er

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