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Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk

Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk

Titel: Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L Sayers
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verrate ich Ihnen später. Haben Sie immer einen Reisewecker bei sich? Wirklich? Ist es eine altmodische Repetieruhr? Ja? Ungefähr acht mal acht Zentimeter? Ja? Stand sie gestern abend auf Ihrem Nachttisch? Schlägt sie auf eine aufgezogene Feder? Wirklich? Gott sei Dank! Tiefe, rasche, weiche Töne wie eine Turmuhr? Ja, ja, ja! Jetzt, Waters, mein Lieber, denken Sie scharf nach. Sind Sie gestern nacht aufgewacht, und haben Sie die Uhr repetieren lassen? Wirklich? Sind Sie ganz sicher? Fein! Um welche Zeit? Sie schlug zwölf? Und das bedeutet? Irgendwann zwischen zwölf und ein Uhr? Dann kehren Sie, um Himmels willen, mit dem nächsten Zug nach Cuttlesbury zurück; denn durch Ihre verflixte Uhr sind Sie und ich beinahe Komplizen bei einem Mord geworden. Ja, MORD … Einen Augenblick, Inspektor Monk möchte mit Ihnen noch reden.«
    »Nun«, meinte der Inspektor, als er den Hörer auflegte, »Ihre Aussage hätte uns schön in die Klemme bringen können, nicht wahr? Wie gut, daß Sie diese Erleuchtung hatten. Nun werden wir das Gepäck des schmutzigen Mr. Cobb durchsuchen und sehen, ob er noch mehr saftige Fotos hat. Er hat sie wohl mit in Mr. Pringles Zimmer genommen, um sie ihm zu zeigen.«
    »So wird’s gewesen sein. Ich konnte bisher nicht verstehen, wie der Mörder ins Zimmer gelangen konnte, da Mr. Pringle ja immer seine Tür abschloß. Aber natürlich hatte er sie offengelassen für Cobb, der ihm versprochen hatte, später noch mal vorbeizukommen und ihm – streng vertraulich natürlich – etwas zu zeigen, wobei ihm die Haare zu Berge stehen würden. Cobb muß einen wahnsinnigen Schrecken bekommen haben, als Pringle schrie und ich an die Tür klopfte. Aber er war nicht auf den Mund gefallen, das muß ich ihm lassen. Wahrscheinlich ist er ein erstklassiger Verkäufer in seiner ekligen Branche. ›Laß dich durch plötzliche Fragen nicht unterkriegen, sondern stets deine Geistesgegenwart siegen‹, wie es im Handbuch des Verkäufers heißt.«
    »Aber was hat er bloß mit Pringles Koffer gemacht?« fragte der Inspektor.
    »Aus dem Fenster des Badezimmers geworfen, wo ihn der Komplize in Empfang nahm, den er telefonisch von Tadworthy herbestellt hatte. Verflixt noch mal!« rief Monty und wischte sich den Schweiß von der Stirn, »kurz nachdem diese verwünschte Uhr zwölf schlug, habe ich den Wagen unten vorbeifahren hören.«

Bittere Mandeln
    »Donnerwetter!« rief Mr. Montague Egg. »Da hat wieder einmal ein sehr guter Kunde das Zeitliche gesegnet«.
    Stirnrunzelnd blickte er auf seine Morgenzeitung, die ihn davon in Kenntnis setzte, daß an diesem Tage eine amtliche Totenschau abgehalten werde. Sie betraf die Leiche des Mr. Bernard Whipley, eines wohlhabenden, exzentrischen alten Herrn, dem die Firma Plummett & Rose von Zeit zu Zeit beträchtliche Mengen ihrer auserlesensten Markenweine und Liköre geliefert hatte.
    Monty war mehr als einmal von Mr. Whipley eingeladen worden, seine eigenen Waren zu kosten, während sie in dem gemütlichen Arbeitszimmer in »Cedar Lawn« saßen – entweder eine Flasche alten Portweins, die Mr. Whipley selbst mit großer Sorgfalt aus dem Keller geholt hatte, oder einen Likörbrandy aus dem hohen Mahagonischrank in der Nische.
    Mr. Whipley ließ niemanden an seine alkoholischen Vorräte heran. Dienstboten könne man nie über den Weg trauen, pflegte er zu sagen, und er habe keine Lust, bestohlen zu werden oder die Köchin mit dem Kopf unter dem Küchenschrank zu finden.
    Mr. Eggs Miene verfinsterte sich noch mehr, als er las, daß Mr. Whipley, anscheinend durch Blausäure vergiftet, tot aufgefunden worden war, nachdem er zum Nachtisch ein Glas Pfefferminzlikör getrunken hatte. Es ist peinlich, wenn Kunden plötzlich an Vergiftung sterben nach dem Genuß von Alkohol, den man ihnen geliefert hat. Schlechte Reklame.
    Mr. Egg blickte auf seine Uhr. Die Stadt, in der er gerade die Zeitung las, lag nur fünfzehn Meilen von dem Wohnort des verstorbenen Mr. Whipley entfernt. Monty hielt es für ratsam, hinzufahren und an der Leichenschau teilzunehmen. Er war jedenfalls in der Lage, die Harmlosigkeit eines von der Firma Plummet & Rose gelieferten Pfefferminzlikörs zu bezeugen.
    Also machte er sich sofort nach dem Frühstück auf den Weg. Bei seiner Ankunft ließ er dem Coroner seine Karte überreichen und sicherte sich auf diese Weise einen Platz in dem kleinen Schulzimmer, wo die Untersuchung abgehalten wurde.
    Als erste Zeugin wurde die Haushälterin befragt, Mrs. Minchin, eine

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