SB 121 – Mission Zeitbrücke
Lebensbedingungen sind normal.«
Arkiszon schien der Ansicht zu sein, dass damit alles gesagt war, was für die Betschiden von Wichtigkeit sein konnte, denn er schickte sich an, die Kabine schon wieder zu verlassen.
»Nur um uns das zu sagen, bist du gekommen?«, fragte Mallagan plötzlich.
Arkiszon drehte sich langsam um. »Ja«, sagte er.
»Wer hat veranlasst, dass wir nach Couhrs gebracht werden?«
»Es tut mir leid, aber diese Information ist nicht für euch bestimmt«, sagte der Erste Kommandant.
»Aber du kannst uns sicher erklären, was uns auf Couhrs erwartet«, hakte Mallagan nach.
»Auch das nicht. Trotzdem werdet ihr es rechtzeitig erfahren.«
»Warum sagst du uns nicht, dass wir an der Lugosiade teilnehmen sollen?«, platzte Brether Faddon heraus. »Ist das ein so großes Geheimnis?«
Arkiszon wandte sich überrascht zu ihm um. »Du hast von der Lugosiade gehört?«
»Das halbe Imperium spricht über nichts anderes mehr«, behauptete Faddon aufs Geratewohl und hoffte, dass es tatsächlich so war. »Noch dazu ist es die fünfzigste Lugosiade.«
In dem Moment wirkte Arkiszon unsicher, dann straffte er sich und ging. Auf dem Korridor drehte er sich noch einmal um und streifte Mallagan mit einem nachdenklichen Blick. Er gab jemandem, der draußen gewartet hatte, einen knappen Wink. Ein Tart reichte Arkiszon drei Pakete, und Arkiszon legte sie innen neben die Tür. Dann zog er sich endgültig zurück.
Faddon wartete, bis die Tür einschnappte. »Da stimmt doch etwas nicht«, murmelte er, mehr für sich selbst als für die Gefährten bestimmt.
»Was hast du über Couhrs erfahren?«, fragte Mallagan.
Brether Faddon berichtete und wartete dann gespannt auf einen Kommentar. Mallagan holte erst jetzt die drei Pakete, riss bei einem die Verpackung auf und besah sich den Inhalt.
»Ganz normale Raumfahrerkleidung«, stellte er fest. »Wir werden sehen ...«
»Es ist doch alles klar«, sagte Faddon. »Auf Couhrs findet die Lugosiade statt, und man bringt uns ausgerechnet jetzt zu diesem Planeten. Wir bekommen neue Kleidung, damit wir wieder wie ordnungsgemäße Rekruten aussehen. Der Kommandant sucht uns persönlich auf, obwohl er uns diese wenigen Informationen ebenso gut über die Sprechanlage hätte geben können. Schlussfolgerung: Wir sind Teilnehmer der Lugosiade, ob uns das gefällt oder nicht.«
»Was sind das für Spiele?«, fragte Scoutie skeptisch.
»Hast du dir das Denken abgewöhnt? Womit haben wir drei uns in den Augen der Kranen bisher hervorgetan? Wir haben bewiesen, dass wir kämpfen können – das ist alles!«
»Es sind keine Kampfspiele«, sagte Mallagan entschieden. »Dahinter steckt mehr – sehr viel mehr.«
»Und was, wenn man fragen darf?«, wandte Faddon ein.
Weder Mallagan noch Scoutie antworteten darauf.
Zwei Tarts und ein Krane geleiteten sie zur Schleuse. Es schien, als wären sie zu früh dran, denn der Krane befahl ihnen zu warten, bis sie abgeholt würden. Die Besatzungsmitglieder verschwanden danach im Schiff.
»Ziemlich viel Verkehr«, stellte Brether Faddon fest, während sie das Treiben auf dem Raumhafen beobachteten.
Das war eine glatte Untertreibung. Bis zum Horizont reihten sich die gelandeten Raumschiffe, und es waren nicht nur kranische Schiffstypen zu sehen, sondern auch die anderer Völker des Herzogtums. In der Luft und auf dem Boden wimmelte es von Gleitern aller Art.
Die Tarts, die schließlich die Rampe heraufkamen, wirkten nervös und aufgeregt. Genau denselben Eindruck vermittelte auch alles andere, was die Betschiden bisher vom Planeten Couhrs gesehen hatten.
»Ich wünsche euch viel Glück!«, sagte eine Stimme, die die drei von Chircool mittlerweile gut kannten. Arkiszon stand offenbar bereits geraume Zeit hinter ihnen und hatte sie beobachtet.
»Es hörte sich eben eher wie das Gegenteil an«, bemerkte Surfo Mallagan.
Arkiszon lachte. Er winkte einen der Tarts heran. »Das sind die drei«, sagte er mit Nachdruck. »Passt gut auf sie auf!«
Der Tart schwieg. Er wandte sich den drei Betschiden zu und deutete wortlos auf ein Fahrzeug, das am Fuß der Rampe wartete.
»Das wird wieder ein berauschender Empfang«, murmelte Scoutie.
»Immerhin werden wir nicht in Handschellen abgeführt«, sagte Brether Faddon. »Wenn das kein Lichtblick ist ...«
Als sie auf die Rampe hinaustraten, spürten sie den Wind. Er war rau und heftig. Eine blaue Sonne stand am Himmel. Die Luft roch wie auf allen größeren Raumhäfen, enthielt aber das Aroma
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