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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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es gewesen, der die Formationsanalyse verlangt und anhand der Daten die Unregelmäßigkeit im Verband der Fremden bemerkt hatte.
    Vielleicht war ein Maschinenbeisitzer vierter Klasse doch wichtiger, als er bisher angenommen hatte. Aber was sollte er tun? Zum ersten Mal wurde ihm bewusst, dass er außerstande war, für die Sicherheit des Eigentlichen Bereichs einzutreten. Wenn ihm in diesem Augenblick jemand offenbart hätte, die Fremden seien gekommen, um sämtliche zweitausend Städte zu zerstören, was hätte er tun können, um die Gefahr abzuwenden? An wen sollte er sich wenden?
    Solche Situationen musste es schon in der Vergangenheit gegeben haben. Wie hatten die Maschinenbeisitzer darauf reagiert? Was hatten sie getan, um den Eigentlichen Bereich vor Schaden zu bewahren?
    »Eine Möglichkeit wäre, den Beisitzer Eins zu benachrichtigen«, sagte die Maschine, vor der er saß.
    »Beisitzer Eins?«, wiederholte Valvul erstaunt. »Ich wusste nicht, dass es so jemanden gibt. Welcher Maschine sitzt er bei?«
    »Er hält Wache über den gesamten Verband der zweitausend Städte.«
    »Wie kommt es, dass ich nie von ihm gehört habe?«
    »Du hast ihn nie gebraucht.«
    »Wie erreiche ich ihn?«
    »Es gibt auf dieser Konsole eine Schalttaste, über deren Funktion du dir schon oft Gedanken gemacht hast. Betätige sie, und du erreichst den Beisitzer Eins.«
    Valvul reagierte nicht sofort. Er wusste, wie solche Dinge sich anließen. Man wählte den Rufkode eines anderen Mascinoten, und im nächsten Moment erschien der Angerufene auf dem Schirm. Es war fast so schlimm, als wäre man mit ihm in demselben Raum. Valvul spannte die Rückenmuskeln und wischte mit dem Greifarm über die Taste.
    Es kam ganz anders, als er es sich vorgestellt hatte. Kein Mascinote erschien auf der Mattscheibe, sondern das Bild eines von komplizierten Geräten erfüllten Raumes. Eine Gedankenstimme ertönte, von der Valvul ohne Weiteres bereit war zu glauben, dass sie einem weisen, selbstsicheren Wesen gehörte.
    »Du hast Wichtiges zu berichten, Valvul?«, fragte die Stimme.
    Valvul war erstaunt. Woher kannte der Beisitzer Eins seinen Namen? Stockend zunächst, dann flüssiger erstattete Valvul Bericht.
    »Du bist sehr aufmerksam«, sagte der Beisitzer Eins. »In der Tat scheinen die Fremden diesmal etwas Besonderes vorzuhaben. Ich sehe auf meinem Fahrplan, dass eines der Verbindungsschiffe im Begriff steht, von deiner Stadt abzulegen. Es kann sein, dass die Fremden es darauf abgesehen haben, nachdem wir sie bisher von den Städten mühelos zurückweisen konnten. Aber was das zweite Fahrzeug der Fremden im Schild führt, ist vorläufig noch unbekannt. Beide Fahrzeuge nähern sich deiner Stadt, Valvul. Am besten hältst du mit wachen Sinnen Ausschau.«
    »Ja, das werde ich tun«, versicherte Valvul.
    »Und noch etwas«, begann die Stimme wieder. »Sobald du eine wichtige Beobachtung machst, nimm Kontakt mit mir auf.«
    Als die Verbindung erlosch, hatte Valvul das Gefühl, mit einem überaus hohen Wesen gesprochen zu haben. Er hatte sich schon oft gefragt, ob es unter all den Mascinoten einen gebe, der die Geschicke des gesamten Eigentlichen Bereichs bestimmte. Nun glaubte er, eine Antwort auf seine Frage gefunden zu haben.
    »Wie habe ich das gemacht?«, fragte er die Maschine voller Stolz.
    »So gut wie jeder verantwortungsbewusste Mascinote.« Die Antwort dämpfte seinen Enthusiasmus. »An deiner Stelle würde ich mich zunächst auf den Auftrag konzentrieren, den der Beisitzer Eins dir erteilt hat.«
    »Das tue ich doch«, protestierte Valvul.
    »Nein, das tust du nicht. Du sollst die beiden fremden Fahrzeuge beobachten, die sich auf diese Stadt zubewegen.«
    »Aber sie sind ...«
    »Sie sind aus dem übergeordneten Kontinuum aufgetaucht, als du den Beisitzer Eins anriefst.«
    Das Bild im Hintergrund des Raumes veränderte sich. Valvul sah zwei Raumschiffe der Fremden so deutlich, als befänden sie sich unmittelbar vor ihm. Gleichzeitig bemerkte er, wie sich von rechts her der Umriss eines kastenförmigen Verbindungsschiffs in die Projektion hineinschob. Das Schiff hatte die Stadt vor wenigen Minuten verlassen. Eines der fremden Fahrzeuge schwenkte ab und hielt auf das Verbindungsschiff zu. Das zweite behielt seinen ursprünglichen Kurs bei und schoss mit hoher Geschwindigkeit auf die Stadt zu.
    Plaquet saß in dem Sessel, der sich seinen Körperformen anpasste, und sah mit starrem Blick auf die fremdartige Szene, die ihm der große Schirm zeigte.

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