Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Plaquet ihm ins Wort. »Wenn wir uns trennen, finden wir nie wieder zusammen.«
    Kleine Bauwerke erhoben sich überall. Vorherrschend waren kuppelförmige Gebilde bis zu zehn Metern Höhe. Nirgendwo gab es eine Öffnung. Womöglich war der einzige Zugang ins Innere der Festung jene Schleuse, durch die die Kastenschiffe ein und aus flogen.
    Plaquet trat auf eine Kuppel zu, die nicht mehr als drei Meter hoch war. In dem Moment wurde er angesprochen. Jemand redete in einer fremden Sprache. Erstaunt fuhr der Techniker herum, aber er konnte nicht erkennen, woher die Stimme kam. Verstohlen tastete er nach dem Strahler im Gürtelholster.
    Ein Spalt entstand in der Kuppelwand. Dahinter führte ein mäßig hell erleuchteter Korridor abwärts.
    »Eine Falle«, vermutete der stets zur Vorsicht neigende Preleddi.
    Plaquet winkte ab. »Wir sind auf einen hilfsbereiten Pförtner gestoßen, das ist alles.«
     
    Valvul schloss die Raumfalte und machte sich auf den Weg zum Versammlungsort. Fast gleichzeitig erkannte er, dass er einen Fehler gemacht hatte. Zu lange war es schon her, dass er seine letzte Schnittphase durchgemacht hatte. In einer Lage wie seiner bediente man sich der Raumfalte nur mit größter Vorsicht, denn die kleinste Unregelmäßigkeit konnte den Schnittvorgang auslösen.
    Schmerz wühlte in Valvuls Leib. Er kam nicht wie erwartet augenblicklich am Versammlungsort zum Vorschein, sondern blieb in der geschlossenen Raumfalte stecken. Dunkelheit umgab ihn. Valvul befand sich in einem endlosen finsteren Raum ohne Schwerkraft und schwebte träge dahin, von reißenden Schmerzen gepeinigt. Er hasste seinen Nachbruder, noch bevor er ihn zum ersten Mal sah. Musste ausgerechnet jetzt die Vervielfältigung einsetzen? Er würde zu spät zur Versammlung kommen.
    Endlich ließ der Schmerz nach. Der Schnitt war vollzogen. Irgendwo neben ihm in der Dunkelheit schwebte sein Nachbruder, Substanz aus seiner Substanz, Wissen von seinem Wissen und bereit, sich der Aufgabe zu widmen, die jedem Mascinoten im Augenblick seiner Geburt zugeteilt wurde.
    Es wurde hell, die Raumfalte öffnete sich. Valvul befand sich nach wie vor in dem kleinen Maschinenraum. Wer ihn genau kannte, hätte ihm angesehen, dass er ein wenig von seiner Körpersubstanz verloren hatte – jedoch nicht annähernd genug, um die Entstehung des zweiten Wesens zu erklären, das sich neben ihm auf die Schaltkonsole der Maschine stützte.
    »Du hättest dir einen anderen Zeitpunkt aussuchen können, aus mir hervorzugehen«, sagte Valvul unfreundlich.
    »Ich bestimme die Zeit nicht«, antwortete sein Nachbruder. »Die Schuld trifft dich selbst.«
    Es ärgerte Valvul, mit dem anderen zusammen sein zu müssen. War es nicht genug, dass er zu einer Versammlung zu gehen hatte? Er besann sich seiner Pflicht.
    »Du sollst Porpol heißen. Du kennst deine Aufgabe. Mach dich an die Arbeit!«
    »Und wenn ich meine Aufgabe nicht kenne?«, fragte Porpol.
    Valvul reckte seine Augenstiele weit nach vorn. »Was soll der Unsinn? Jeder Mascinote kennt seine Aufgabe von Geburt an. Du bist ein rechter Dummkopf, ich ertrage deine Nähe nicht länger.«
    »Du bist mir auch nicht gerade sympathisch«, vergalt Porpol die Grobheit.
    »Scher dich zu allen neunzehn Teufeln!«, schallte es aus Valvuls Sprechblase.
    Porpol verschwand. Er hatte die Raumfalte geschlossen und sich auf einer der Energiestraßen davongemacht.
    Die Teilnehmer der Versammlung hoben mit unverkennbarem Tadel die Sehorgane, als Valvul zwischen ihnen materialisierte. Er zählte fünf Mascinoten. Sie ruhten auf dem Boden des kreisförmigen Raumes, und vor seinem Erscheinen waren ihre Sehstiele auf ein Bildgerät an der Wand gerichtet gewesen. Es zeigte einen Raum mit fremdartigen Gerätschaften. Beisitzer Eins selbst leitete die Beratung, und seine Stimme drang aus dem Empfänger. »Wir haben auf dich gewartet, Valvul.«
    »Ich trat unerwartet in die Schnittphase ein«, versuchte er, sich zu entschuldigen.
    »Ja, das sehe ich dir an, Valvul«, antwortete der Beisitzer Eins. »Wir sind jetzt vollzählig und beginnen.«
    Valvul beobachtete die fünf Beratenden mit verstohlenem Blick. Er war erstaunt darüber, wie leicht es ihm fiel, sich über den Widerwillen hinwegzusetzen, der ihn in der Nähe anderer Mascinoten überkam. Zudem fragte er sich, warum der Beisitzer Eins ausgerechnet ihn zu dieser Beratung hinzugezogen hatte.
    »Seitdem wir uns in diesem Raumsektor angesiedelt haben, hat der Eigentliche Bereich schon mehrmals die

Weitere Kostenlose Bücher