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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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setzte seinen Weg fort und fand die Fremden, wie Porpol sie ihm beschrieben hatte. Die Gliederung ihrer Körper war erstaunlich. Valvul fragte sich, warum die Natur derart komplizierte Gebilde erschaffen hatte. Jeder der Fremden hatte einen Rumpf mit vier Gliedmaßen, von denen die beiden oberen der Manipulation und die unteren der Fortbewegung dienten. Oben aus dem Rumpf wuchs ein mehr oder weniger kugelsymmetrischer Vorsprung, in dem Valvul den Sitz der Sinnesorgane und des Verstands vermutete. Aber damit endete die Vergleichbarkeit zwischen ihnen. Der Größte der drei Fremden war ein wahrer Gigant. Der Schlankere maß immer noch über zwei Meter, und nur der dritte Eindringling hatte annähernd Valvuls Größe.
    Die ersten Verständigungsversuche, akustisch und telepathisch, schlugen fehl, weil die Fremden nicht darauf reagierten. Die Kugel oben auf dem Rumpf des Schlanken leuchtete plötzlich in eigenartigem Rhythmus, aber dieses Flackern ergab für Valvul keinen Sinn.
    In dem Moment griff der Lenkmeister an.
    Valvul stieß sich ab und schwebte zur Decke hinauf. Er prallte mit mehreren Mascinoten zusammen, aber sie beachteten ihn nicht, ihr Widerwille gegen jeden körperlichen Kontakt schien vorübergehend unterdrückt zu sein. Sie bildeten einen enger werdenden Kreis um die Fremden.
    Valvul entdeckte Suklov und raste ihm entgegen. »Bist du verrückt geworden?«, fragte er zornig. »Wir waren übereingekommen ...«
    »Zu allen elf Teufeln mit deinem Übereinkommen«, fiel ihm der Lenkmeister ins Wort. »Mit Eindringlingen kann man nur auf eine Weise verfahren: Wir müssen sie vertreiben.«
    Schreie gellten auf. Ein helles, durchdringendes Summen hing in der Luft. Valvul sah zwei Mascinoten entmaterialisieren.
    »Wir fassen sie nicht!«, schrie jemand. »Sie haben Waffen ...«
    Wieder ertönte das zornig klingende Summen. Etliche Mascinoten verschwanden. »Zieht euch zurück!«, gurgelte Suklov. »Plan zwei tritt in Kraft!« Er entmaterialisierte ebenfalls.
    Valvul erkannte, dass er selbst nichts mehr ausrichten konnte. Es würde den Fremden schwerfallen, ihn von den Angreifern zu unterscheiden. Und selbst wenn sie ihn wiedererkannten, mussten sie ihn für einen Verräter halten, der ihre Aufmerksamkeit abgelenkt hatte. Er musste eine bessere Gelegenheit abwarten, bis er seine Verständigungsversuche wieder aufnehmen konnte.
    Er schloss die Raumfalte und eilte hinter Suklov her. Mit dem Lenkmeister hatte er ein ernstes Wort zu reden.
     
    Ohne darüber nachzudenken, hatte Plaquet den Schocker gezogen. Als die Scheibenwesen bedrohlich nahe kamen, gab er mehrere Warnschüsse ab, die jedoch keine Wirkung zeigten. Gleich darauf nahm er die vorderste Reihe der Angreifer unter Feuer. Er zielte auf die Ränder der Scheibenkörper, die wohl keine empfindlichen Organe bargen. Der Schocker lähmte die Nervenfunktionen herkömmlicher Wesen. Aber waren die Scheibengeschöpfe herkömmlich?
    Irgendwo im Gewimmel der Angreifer erklang ein gellender Schrei. Plaquet sah den Getroffenen entmaterialisieren. Er feuerte ein zweites Mal und erzielte denselben Effekt.
    Inzwischen schossen auch Preleddi und Vjuga. Die Reihen der Angreifer lichteten sich. Jeder Treffer ließ das getroffene Scheibenwesen entmaterialisieren. Reflexreaktion oder Schutzmaßnahme? Plaquet wusste es nicht.
    »Dieser hässliche kleine Schuft«, schimpfte Preleddi, als der letzte Angreifer verschwand. »Er sollte uns nur ablenken, bis ...«
    »Ruhe!«, zischte Plaquet.
    Ein fernes, undeutliches Rumpeln war zu hören. Es kam aus dem Innern des Kastenschiffs, entfernte sich und verklang. Augenblicke später ein zweites Mal. Danach kehrte Stille ein.
    »Das ... waren zwei Beiboote, die ... auf Fahrt gingen«, stammelte der Prodheimer-Fenke.
    »Das bedeutet nichts Gutes!«, stieß Plaquet hervor. »Raus hier!«
    Sie eilten zurück in den Korridor. Die geringe Schwerkraft ermöglichte ihnen weit ausgreifende Sätze. Binnen Minuten erreichten sie die Schleuse auf der Schrägfläche des Kastenschiffs, durch die sie eingestiegen waren. Plaquet starrte durch die schlauchförmige Öffnung und sah im Hintergrund das funkelnde Sternenmeer.
    Funkelnd? Er konzentrierte sich auf einen besonders hellen Lichtpunkt. Der Stern wies deutliche Helligkeitsschwankungen auf, als befände er sich jenseits einer dichten Atmosphäre.
    Der Luftdruck war konstant geblieben, nachdem das Kastenschiff von der Raumfestung abgelegt hatte. Schirmfelder im Schleusenbereich hinderten die

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