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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bordatmosphäre daran, ins Vakuum zu entweichen. Das Funkeln der Sterne wurde durch einen Energieschirm bewirkt.
    Plaquet wusste nicht, wie viel Zeit ihm noch blieb. Die Fremden hatten es offenbar eilig gehabt, das Schiff zu verlassen. Minuten noch? Es spielte keine Rolle. Er musste den Mechanismus finden, mit dem sich der Schirm desaktivieren ließ. Plaquet schaltete die Helmlampe an, sie zeichnete einen grellen Kreis auf die Wand der Schleusenkammer.
    Vjuga ging einfach weiter, die Arme ausgestreckt. Der Ai befand sich fast schon am Ende des Schlauches.
    Plaquet knirschte mit den Zähnen. Ein Mikrostrukturfeld! Es ließ alles passieren, was sich nicht wie ein Gasmolekül verhielt. Unwillkürlich empfand er Achtung vor der hoch entwickelten Technik der Scheibenwesen. Entschlossen warf er sich nach vorn. Das Feld ließ ihn passieren, er bemerkte es nicht einmal. Preleddi folgte ihm dichtauf.
    Augenblicke später beschleunigten sie mit ihren Anzugtriebwerken.
    Keiner redete, selbst Preleddi war das Jammern zu viel. Plaquet schätzte die Entfernung zur Raumfestung, auf der die HIAKLA stand, auf mehrere Lichtstunden – ein Abgrund, den die schwachen Triebwerke nicht überbrücken konnten.
    Die 20. Flotte befand sich nach wie vor im Bereich der Raumfestungen. Kommandant Maso erwartete ein Signal der HIAKLA, sobald er das Beiboot wieder an Bord nehmen konnte. Aber das Signal würde nie gegeben werden. Dennoch würde Maso, sobald eine größere Zeitspanne verstrichen war, nach Plaquet und seinen Begleitern Ausschau halten. Aber wie groß war die Aussicht, dass er drei durch den Raum treibende Raumanzüge finden würde?
    Eine neue Sonne entstand in der Schwärze. Ein blauweißer Glutball blähte sich auf und zerbarst in Tausende winziger Funken. Das war die Falle für die ungebetenen Eindringlinge gewesen. Das große Kastenschiff war explodiert.
     
    Während er entmaterialisierte, empfand Valvul ein schmerzendes Stechen in seinem Bewusstsein. Das Alarmsignal war gegeben worden! Die Energiestraßen waren umgeschaltet worden und führten nur noch zu der Schleusenkammer mit den Beibooten.
    Er materialisierte in einem der Boote, von denen jedes zweihundert Mascinoten fasste. Durcheinander entstand innerhalb der Passagierkabine, als Dutzende Mascinoten gleichzeitig aus dem Nichts kamen und ihre Körper in die gewölbten Schlitze im Boden pressten. Beiboote, so glaubten die Bewohner des Eigentlichen Bereichs, waren eine Erfindung der siebzehn Ungeister. Sie wurden nur im Moment der Katastrophe gebraucht und zwangen ihre Fahrgäste auf engstem Raum zusammen.
    Wo der Rumpf sich einschnürte und in die Kabine des Steuermeisters mündete, erblickte Valvul seinen Nachbruder. Er schob sich durch das Gewühl auf ihn zu. Porpol sah ihn kommen.
    »Ich konnte Suklov nicht mehr finden«, klagte der Nachbruder. »Er war schon unterwegs.«
    »Weißt du, wo er sich jetzt aufhält?«
    »Er ist der Lenkmeister des Verbindungsschiffs. Also wird er auf einem der Beiboote Steuermeister sein.«
    Das Wummern der Triebwerke setzte ein. Zu spüren war vom Start jedoch so gut wie nichts.
    Valvul zwängte sich an Porpol vorbei. Durch die Rumpfeinschnürung gelangte er in den Raum des Steuermeisters. Porpol hatte richtig vermutet. Suklov saß vor der Maschine, die die Manöver des Boots kontrollierte. Er schien mit sich und der Welt zufrieden.
    »Verräter!«, sagte Valvul scharf.
    Suklov zuckte hoch. Seine Augenstiele drehten sich dem Mascinoten zu, den er offensichtlich nicht eher bemerkt hatte. »Ich ... ich tat nur, was getan werden musste«, stammelte er. »Eindringlinge müssen vertrieben werden; jeder weiß das.«
    »Vertreibst du sie denn?«, fragte Valvul spöttisch. »Es sieht vielmehr aus, als wären wir auf der Flucht.«
    »Das ist, weil ... weil die Stadtfähre in kurzer Zeit explodieren wird. Sie reißt die Fremden in den Tod.«
    »Und wie viele von uns verlieren dabei das Leben?«
    »Kein Einziger«, beteuerte Suklov. »Ich habe rechtzeitig Alarm gegeben. Auch die Wartungsarbeiter sind an Bord eines der drei Boote.«
    Valvul empfand Erleichterung. Wenigstens so weit hatte es der Lenkmeister nicht kommen lassen.
    »Du wirst deine Handlung vor dem Beisitzer Eins verantworten müssen«, sagte er.
    »Ich kenne deinen Beisitzer Eins nicht«, erwiderte Suklov heftig. »Und niemand braucht sich dafür zu verantworten, dass er tut, was getan werden muss ...«
    »Du irrst dich, Lenkmeister Suklov!«
    Sie fuhren beide auf, Valvul ebenso wie Suklov.

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