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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und sich die Zeit mit Himmelsbeobachtung vertrieben. Er war Wissenschaftler und besaß mit seinem Planhirn ein beispielloses Organ, das komplizierteste Berechnungen anstellen und die Ergebnisse speichern konnte. Er hatte das Arx-System studiert, und es war ihm gelungen, ohne wissenschaftliche Geräte die wichtigsten astronomischen Daten zu ermitteln.
    Jetzt fragte er sich, ob er sich die Informationen aus eigenem Antrieb besorgt hatte oder ob er es getan hatte, weil das Fremde in ihm es so gewollt hatte. Er fütterte die Positronik mit Angaben über die Entfernung der beiden Arx-Planeten von der Sonne, ihre Umlaufzeit, ihren Radius und ihre Masse, gab ihr Volumen an und die Schwerebeschleunigung, wobei er die alten del'hayschen Werte benutzte, und fügte eine Reihe von Daten über die Sonne hinzu.
    Je länger er jedoch an der Positronik arbeitete, desto geringer wurde seine Hoffnung, den Ring sprengen zu können. Wurde eine bestimmte Reihenfolge der Informationen vorausgesetzt? Waren die Angaben genau genug? Hatten sich im Verlauf der Jahrhunderte Veränderungen im Arx-System ergeben, sodass eigentlich ganz andere Angaben erwartet wurden, die Werten in der Vergangenheit entsprachen?
    Icho Tolot stampfte von einem Bein aufs andere, weil er die Hitze kaum länger ertrug. Er wollte bereits aufgeben und durch die Glut in den Schatten zurückrennen, als der schimmernde Ring plötzlich verschwand und das Schott zur Seite glitt.
    Mit einem Schrei der Erleichterung warf sich der Haluter in die herrlich kühle Schleusenkammer. Das Schott schloss sich hinter ihm.
    Tolot riss sich den halb verkohlten Kampfanzug vom Leib und taumelte danach erschöpft durch das aufgleitende Innenschott in einen weiten, matt erleuchteten Raum. Er atmete tief und keuchend. Beide Herzen arbeiteten und pumpten das Blut durch seinen massigen Körper.
    Nach wenigen Minuten hatte er sich so weit erholt, dass er wieder handlungsfähig war. Ausgiebig blickte er sich um.
    An den Wänden des ovalen Raumes standen die in transparenten Blöcken konservierten Körper mehrerer Del'hayer. Die humanoiden Wesen waren unbekleidet und wirkten in ihren durchsichtigen Särgen noch zierlicher, als Tolot sie in Erinnerung hatte.
    Überall standen Kisten und Metallcontainer herum. Jemand schien sie hereingebracht und wahllos abgestellt zu haben.
    Der Haluter verzichtete zunächst darauf, die Behälter zu untersuchen. Vorher wollte er wissen, was sich in den anderen Räumen der Kuppel befand. Er glaubte zwar nicht, auf ein lebendes Wesen zu treffen, trotzdem wollte er sicher sein. Tatsächlich lagerte in den anderen Räumen vielfältiges Material. Allem Anschein nach war es von einer wissenschaftlichen Expedition zusammengetragen worden, die vor Jahrhunderten im Arx-System gearbeitet hatte. In einigen Behältern lagerten die Reste von Tieren und Pflanzen des zweiten Planeten. Daneben enthielt die Kuppel Räume, die von den Teilnehmern der Expedition für Forschungszwecke, zum Schlafen und Entspannen benutzt worden waren. Der Staub verriet, dass seit Jahrhunderten niemand mehr in diesen Räumen gewesen war.
    Icho Tolot legte sich auf den Boden und schlief fast augenblicklich ein.
     
    Als der Haluter erwachte, fühlte er sich erholt. Sein Zellaktivator arbeitete ruhig und gleichmäßig – ein sicheres Zeichen dafür, dass sich sein körperlicher Zustand stabilisiert hatte.
    Tolot erhob sich. Die fremde Macht wisperte wieder in ihm und engte seine Gedanken ein. Er presste die Hände an den Kopf und wehrte sich gegen den Einfluss. Mit aller Kraft versuchte er, sich zu befreien, und er glaubte wirklich zu spüren, dass der Unsichtbare zurückwich.
    Icho Tolot hatte Hunger. Nach den entbehrungsreichen Wochen kam er sich wie ein Leichtgewicht vor. Da er keine Lust verspürte, die vertrockneten Tier-und Pflanzenpräparate des Nachbarplaneten in sich hineinzustopfen, zumal sie von einigem wissenschaftlichen Wert waren, machte er sich auf die Suche nach etwas anderem. Dabei konnte es ihm im Grunde genommen egal sein, was er zu sich nahm. In seinen Konvertermagen konnte er buchstäblich alles hineinstopfen, selbst Gesteinsbrocken.
    Tolot streifte durch die Anlagen der Kuppel. Er fand in einem Raum Ausrüstungsgegenstände, in einem anderen Laborgeräte für chemische und physikalische Untersuchungen. In einer kleinen Kammer lag im Zentrum eines weißen Kreises ein einzelner Handschuh auf dem Boden. Icho Tolot betrachtete ihn flüchtig, konnte aber nichts Besonderes daran

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