SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan

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sich zu zeigen. Wenn er sich versteckte, hatte er wohl triftige Gründe dafür und würde sich nicht nur deshalb zeigen, weil Tolot nach ihm rief.
    Woher war der andere überhaupt gekommen? Hatte er beobachtet, wie Tolot durch den Bleisee gelaufen und in die Kuppel geflüchtet war? Oder war er mit einem Raumschiff in der Nähe gelandet und hatte die Kuppel entdeckt?
    Er muss mich gesehen haben, überlegte der Haluter. Ich habe frische Spuren im Staub hinterlassen.
    Andere Spuren gab es nicht. Aber was bedeutete das schon? Nur, dass der andere von Anfang an vorsichtiger gewesen war und nicht entdeckt werden wollte.
    Vielleicht ist er ein Gesandter jenes Fremden, der mich beeinflusst, dachte Tolot. Vielleicht wird mir der Fremde das Depot endlich zeigen. Oder habe ich das Depot schon betreten? Erfahre ich endlich, was mit mir geschehen soll?
    Als sei der unsichtbare Fremde durch diese Überlegungen herausgefordert worden, fühlte der Haluter plötzlich, dass die unheimliche Macht wieder nach ihm griff. Instinktiv wehrte er sich dagegen, doch dieses Mal unterlag er sofort. Es war, als schalte jemand sein Bewusstsein aus. Von einer Sekunde zur anderen verlor Icho Tolot den Kontakt zur Wirklichkeit.
    Sein bewusstes Denken setzte erst wieder ein, als er vor einer Tür stand.
    Verwirrt sah er sich um. Er war nach wie vor allein, aber er befand sich nicht mehr in der Nähe des Eingangs, sondern in der zweiten Etage, und hier lag der Handschuh.
    Zögernd stieß Tolot die Tür auf.
    Der Handschuh hatte den weißen Kreis verlassen. Die aufschwingende Tür hatte ihn gestreift und zur Seite gedrückt.
    Nachdenklich hob der Haluter das Fundstück auf.
    Nun konnte es nicht den geringsten Zweifel daran geben, dass außer ihm jemand in der Kuppel war. Da Tolot den Handschuh nicht aus dem Kreis genommen hatte, musste es ein anderer getan haben.
    Der Handschuh fühlte sich weich an, und er schien tatsächlich aus einem geschmeidigen Leder zu bestehen. An der Oberseite der sechs Finger verliefen hauchdünne Nähte. Am Handgelenk war eine Art Spange angebracht.
    Icho Tolot streifte sich den Handschuh über die rechte Hand des Handlungsarms. Er passte wie angegossen, so als sei er extra für den Haluter gefertigt.
    Lachend entblößte der Koloss sein kräftiges Raubtiergebiss. Der Unbekannte sollte ihm mit diesem Handschuh keinen Streich mehr spielen. Er sollte sich zeigen, je früher, desto besser.

    Die GELOMAR schwenkte in eine Umlaufbahn um Arxistal ein.
    Boarless lehnte sich entspannt in seinem Sessel zurück und betrachtete den Holoschirm über der Ortung. Er hatte eine Verbindung zwischen den Peripheriegeräten hergestellt und wartete nun auf die Anzeige, wo auf dem Planeten sich der Haluter befand.
    Einzelheiten der Oberfläche von Arxistal waren schon gut erkennbar.
    »Das sieht nicht einmal so aus, als könnte ein Haluter dort überleben«, stellte Boarless unsicher fest. Dabei fragte er sich, wie Perry Rhodan oder Reginald Bull und alle anderen auf Terra reagieren würden, falls die GELOMAR nur Tolots Leichnam zurückbrachte. »Könnte sein, dass der Chief gar nicht zu schießen braucht.«
    Unter dem Schiff zog eine Albtraumlandschaft hinweg. Zwischen ausgeglühten Bergen, die im Licht der Sonne glänzten, dehnten sich Seen aus flüssigem Metall und öffneten sich Schluchten, die bis in das Innerste des Planeten hinabzureichen schienen.
    »Da ist es!«, schrie der Orter plötzlich. »Die Kuppel dort!«
    »Jetzt verstehe ich«, sagte Gardener. »Der Haluter hat sich in einem Bau verkrochen, in dem ihm nichts passieren kann. Wir werden ihn rausholen.«
    Boarless lachte erleichtert. »Tolot wird sicherlich froh sein, wenn er diese Welt wieder verlassen kann. Soll ich ihn anfunken? Er trägt bestimmt seinen Kampfanzug, also hat er ein Funkgerät bei sich.«
    »Versuche es!«, bestimmte der Kommandant.
    »Tolot antwortet nicht!«, meldete Boarless wenig später. Die GELOMAR landete da bereits rund fünf Kilometer von der Kuppel entfernt in der Dämmerzone.
    »Gibt es andere Raumschiffe in der Nähe?«, fragte Gardener.
    »Wir sind allein«, erwiderte Boarless.
    »Dann gehört uns der goldene Fisch«, bemerkte der Cheftechniker zufrieden. Er hatte die Zentrale erst vor wenigen Minuten wieder betreten.
    »Und du musst dir nicht einmal die Hände dreckig machen«, sagte Boarless zynisch. »Tolot kann dir nicht entgehen.«
    Fall lächelte kühl. »Ich hole mir den Haluter. Natürlich will ich ihn in erster Linie mit heiler Haut