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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gegen die Fesseln an. Er wandelte die Molekularstruktur seines Körpers zur Festigkeit von Stahl um und spannte sich dann an. Doch nicht einmal auf diese Weise konnte er die Ketten sprengen. Die Männer, die sie ihm angelegt hatten, wussten offenbar sehr genau über ihn Bescheid. Sie hatten ihn nicht unterschätzt, sondern sogar erheblich mehr getan, als notwendig gewesen wäre.
    Resignierend ließ der Haluter sich zurücksinken.
    Er konnte sich nicht befreien. Das war eine Erkenntnis, die bei ihm Zuversicht aufkommen ließ, bei der anderen Persönlichkeit in ihm aber Enttäuschung auslöste. Sie zog sich zurück und gab seinen Geist vorübergehend frei. Da der Haluter jedoch nichts anderes tun konnte, als zu warten, entspannte er sich und schlief bald darauf ein.
    Als er nach einigen Stunden wieder aufwachte, lagen die Ketten neben ihm auf dem Boden, und die Energiefessel war verschwunden.
    Verblüfft erhob er sich.
    Wieso habe ich nicht gehört, dass jemand hier war?, fragte er sich. Normalerweise kann sich mir niemand unbemerkt nähern. Inzwischen war aber jemand bei ihm gewesen und hatte die Kettenschlösser geöffnet. Das konnte keinesfalls lautlos geschehen sein. Icho Tolot fragte sich ungläubig, wieso er das überhört hatte.
    Nachdenklich hob er den Handschuh auf, der ihm im Schlaf von der Hand geglitten war, und streifte ihn sich wieder über. Der Handschuh hatte ihn offensichtlich vor einer schweren Verletzung bewahrt, deshalb behielt er ihn. Nun bereute er sogar, dass er die Kuppel auf Arxistal nicht systematisch nach weiteren Handschuhen durchsucht hatte, statt sich um einen Unsichtbaren zu bemühen, der doch nichts mit ihm zu tun haben wollte.
    Er fragte sich weiterhin, wer ihm die Fesseln abgenommen hatte. Derjenige musste den Schlüssel dazu gehabt haben, andernfalls wäre es völlig unmöglich gewesen. Aber die Besatzung der GELOMAR wusste, über welche Kräfte er verfügte, denn danach hatten sie seine Fesseln ausgewählt. Und nun hatten sie ihm die Ketten wieder abgenommen. Fühlten sie sich so sicher? Oder ahnte niemand, dass er in der Lage war, die Panzertür des Tresorraums zu durchbrechen?
    Sein Blick glitt zum Eingang. Tolot überlegte, ob er sich molekular umwandeln und mit einem kurzen Anlauf das Schott durchschlagen sollte.

6.
    Auf der Erde befand sich Bruke Tosen in einer vergleichbaren Situation. Auch er war in einem Raum eingeschlossen, und auch er blickte auf die Tür und dachte darüber nach, wie er sich befreien konnte.
    Er befand sich seiner Meinung nach schon zu lange auf der Erde. Wie oft war er untersucht worden. Gucky und Fellmer Lloyd hatten sich mit ihm befasst. Sie behaupteten, dass er ein Agent von Seth-Apophis sei und dass er für diese Macht gegen die Kosmische Hanse tätig geworden sei.
    Tosen glaubte weniger als je zuvor daran. Am Anfang hatte er akzeptiert, was sie ihm gesagt hatten, aber da niemand ihm helfen konnte, hatte sich seine Meinung geändert. Es war an der Zeit, dass er aus der Klinik für psychiatrische Sonderfälle entlassen wurde. Er war weder verrückt noch gemeingefährlich. Allerdings schmeichelte ihm, dass er in den letzten Wochen die berühmten Mutanten der Kosmischen Hanse kennengelernt hatte und dass diese sich mit ihm befassten. Einmal war sogar Perry Rhodan gekommen, um mit ihm zu reden.
    Doch irgendwann war es genug. Bruke Tosen hatte keine Lust darauf, eingesperrt zu sein. Er befand sich auf der Erde und wollte wenigstens etwas von dem Mutterplaneten der Menschheit sehen. Die längste Zeit seines Lebens hatte er auf Jarvith-Jarv als Importkontrolleur gearbeitet. Auf Terra war er vorher nie gewesen.
    Er erinnerte sich an beinahe jeden Tag auf Jarvith-Jarv. Das galt nur nicht für einige Tage der letzten Woche auf dem Planeten, als er angeblich als Agent tätig geworden war.
    Hätte er nicht Verbindung zu jemandem haben müssen, der ihn als Agent anwarb oder ausbildete, bevor er aktiv werden konnte? Musste es nicht eine Person geben, der er in seiner Jugend oder später begegnet war und die versucht hatte, ihn in ihre Gewalt zu bekommen? Das war niemals der Fall gewesen.
    War also seine angebliche Programmierung aus dem Nichts gekommen?
    Lächerlich, dachte er. Ausgesprochen albern. Weiß der Teufel, woher sie ihren Verdacht haben, er ist jedenfalls ungerechtfertigt. Möglicherweise ist auf Jarvith-Jarv einiges vorgefallen, was nicht geklärt werden konnte, aber das hat nichts damit zu tun, dass ich ein Agent sein soll.
    Die Tür öffnete sich,

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