SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan

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Positroniker Boarless starrten ihn an, als stamme er aus einer anderen Welt. Icho Tolot lachte dröhnend. »Meine Kleinen!«, rief er belustigt. »Habt ihr wirklich geglaubt, mich festhalten zu können?«
    Er wandelte seine Molekularstruktur um, weil er fürchtete, er könne sonst einen der Männer verletzen, und wurde wieder zu einem Wesen aus Fleisch und Blut. Er packte jeden der drei Männer mit einer Hand und entwaffnete sie.
    »Meine Kleinen.« Er dämpfte seine Stimme ein wenig, weil sie schmerzhaft zusammenzuckten. »Das Schiff fliegt auf einem völlig falschen Kurs. Es tut mir leid, aber ich kann euch hier nicht mehr gebrauchen.«
    Er schob sie durch das aufgebrochene Schott hinaus, riss im Hintergrund der Zentrale einen Tisch aus der Verankerung und rammte das Möbelstück in den Durchgang. Nun fühlte er sich als Herr über das Bergungsraumschiff. Er hatte die Zentrale erobert und zweifelte nicht daran, dass er sich hier so lange behaupten würde, wie er wollte.
    Tolot programmierte einen Kurs, der ihn zum Depot führen musste. Zahlreiche Änderungen waren notwendig, und die Eingabe für den Autopiloten benötigte unerwartet viel Zeit.
    Wieder kämpfte er mit dem Fremden, der ihn beeinflusste. Tolot hatte sich nicht ernsthaft gewehrt, als dieser Fremde aus dem Tresorraum ausgebrochen war und die Zentrale erobert hatte. Doch jetzt mobilisierte er alle Kräfte, um die Kursänderung zu verhindern. Trotzdem konnte er sich nicht durchsetzen. Sein Ich wurde immer weiter in den Hintergrund gedrängt, bis es völlig zu versiegen drohte. Doch er erreichte wenigstens, dass der andere bei seiner Arbeit abgelenkt wurde und sehr viel mehr Zeit für die Änderung benötigte als unter normalen Umständen.
    Darüber hinaus bewirkte Tolots innerer Kampf, dass die fremde Macht in ihm versäumte, ausreichend auf die Besatzung zu achten.
    Die Männer und Frauen der GELOMAR griffen an. Der Haluter bemerkte es buchstäblich in letzter Sekunde. Er hätte dagegen einschreiten können, aber damit hätte er der fremden Macht geholfen, und das wollte er nicht.
    Willig atmete er das betäubende Gas ein, das aus der Belüftungsanlage strömte. Das Triumphgefühl über seinen Sieg hätte ihn dröhnend lachen lassen, wenn ihm das noch möglich gewesen wäre. Wie vom Blitz getroffen kippte er um und stürzte der Länge nach zu Boden.
    Unmittelbar darauf kamen Männer in geschlossenen Raumanzügen in die Zentrale. Das Gas konnte ihnen nichts anhaben.
    »Das wäre beinahe schiefgegangen«, sagte John Fall.

    Auf der Erde löste die Nachricht von Icho Tolots bevorstehender Rückkehr eine fieberhafte Tätigkeit aus. Perry Rhodan und Julian Tifflor schalteten sich ein, da zahlreiche Vorbereitungen für die Unterbringung des Haluters getroffen werden mussten. Sie nahmen die Berichte des Kommandanten der GELOMAR ernst, in denen es hieß, dass der Haluter sich energisch dagegen gewehrt hatte, zur Erde gebracht zu werden.
    »Tolotos wird in einer Stunde hier sein«, sagte Rhodan zu Lloyd und Gucky, die zu ihm in einen kleinen Konferenzraum des HQ Hanse gekommen waren. »Wir müssen damit rechnen, dass er sofort versuchen wird auszubrechen. Er hat offenbar ein besonderes Ziel – wir werden herausfinden, wo und was.«
    »Du glaubst also, dass Seth-Apophis versucht, den Haluter für sich als Agenten zu gewinnen?«, fragte Lloyd.
    »Das halte ich für absolut sicher«, antwortete Rhodan. »Dabei scheint es jedoch Schwierigkeiten zu geben. Tolot verhält sich nicht ganz so, wie es die Gegenseite erhofft.«
    Er besprach mit den beiden Mutanten Tolots Unterbringung. Sie einigten sich auf einen gepanzerten Raum im HQ Hanse, aus dem auch ein Haluter nicht ausbrechen konnte. Lloyd und der Mausbiber übernahmen es, den Raum so herzurichten, dass Tolot darin über die notwendigen Bequemlichkeiten verfügte.
    »Er steht unter dem Einfluss eines narkotisierenden Gases«, erklärte Rhodan. »Nur so können wir sicher sein, dass er uns nicht im letzten Moment entkommt.«
    Eine Stunde später schwebte der Haluter von einem Antigravfeld getragen aus der Schleuse der GELOMAR. Rhodan, Lloyd und Gucky begleiteten ihn in die unterirdischen Anlagen im Herzen Terranias. Aber nur der Ilt blieb bei Tolot, als sich die Panzertür hinter ihm schloss, denn er konnte sich im Notfall durch eine Teleportation retten.
    Der Mausbiber setzte sich in einen Sessel und wartete. Da Icho Tolot kein betäubendes Gas mehr zugeführt wurde, baute der Körper die giftigen Stoffe bald