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Scarlett – Die Liebe hat Augen wie Eis, der Tod hat Augen wie Feuer: Roman

Scarlett – Die Liebe hat Augen wie Eis, der Tod hat Augen wie Feuer: Roman

Titel: Scarlett – Die Liebe hat Augen wie Eis, der Tod hat Augen wie Feuer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Baraldi
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Nasenlöcher streichelt.
    »Was ist da drin?«
    »Cavallucci.«
    »Jetzt bin ich genauso klug wie vorher.«
    »Probier sie einfach, und dir wird sich eine neue Welt auftun. Süß und doch mit einer würzigen Note … wie ein Flirt.«
    »Und das alles in einem Keks?« Verdammt, was für eine blöde Frage! Natürlich wollte er nur nett sein. Um meine Verlegenheit zu überspielen, esse ich einen. »Hmm, lecker«, murmele ich undeutlich mit vollem Mund. Wenn jetzt meine Mutter hier wäre …
    »Das ist eine von Sienas typischen Spezialitäten.« Anscheinend hat Umberto mein nicht ganz einwandfreies Benehmen nicht bemerkt. Oder er ist zu gut erzogen, um sich etwas anmerken zu lassen.
    Ich schiebe noch ein Plätzchen in den Mund und denke kurz nach. »Sehr würzig, aber gut. Darf ich dich etwas fragen?«
    »Na klar«, sagt er und lächelt, wobei ich erneut feststelle, dass es tatsächlich untertrieben ist, wenn man von ihm behauptet, er sähe ganz gut aus.
    »Bist du zu allen Neuankömmlingen so nett?«
    Wir laufen nebeneinanderher. Ab und zu streift mich sein Arm und dann schaue ich nach unten auf meine Schuhspitzen. In diesem abseits gelegenen Stück Park war ich noch nie. Die unglaublich hohen Bäume scheinen mit ihren Zweigen den Himmel zu berühren, pastellfarbene Blumen bilden zarte bunte Tupfer auf dem Grün der Wiese. Von fern hört man das Stimmengewirr der Schüler, so leise wie das Summen von einem Insektenschwarm. Ich bin gern hier. Ich bin gern mit Umberto zusammen.
    »Wundere dich nicht, dass ich so nett zu dir bin. Wenn ich an eine andere Schule wechseln würde, wäre ich froh, wenn mir jemand helfen würde.«
    »Okay«, sage ich. Vielleicht ein bisschen enttäuscht.
    »Aber trotzdem, ich bin nicht zu allen Neuen so nett. Nur zu unwiderstehlichen Mädchen.«
    Ich bleibe stehen und sehe ihn neugierig an: »Aber warum bist du dann so freundlich zu mir?«
    »Du hast wunderschöne Augen, ein atemberaubendes Lächeln und einen tollen Namen. Muss ich noch mehr sagen?«
    Ich werde glühend rot, aber ich laufe betont lässig weiter.
    »Und außerdem muss ich dir etwas gestehen: Mein Vater ist Konditor.«
    Wir lachen beide los. »Hahaha! Also macht dein Vater die Arbeit, und du heimst die Lorbeeren ein.«
    Ich schaue ihn von der Seite an. Das Lächeln vertieft die Grübchen in seinen Wangen und zaubert goldene Lichter in seine kastanienbraunen Augen.
    Plötzlich finde ich mich vor einer Reihe von blühenden Büschen wieder. Rote, gelbe und cremefarbene Rosen verströmen einen betörenden Duft. »Wunderschön!«, rufe ich aus.
    »Ich stelle dir meinen geheimen Platz vor. Eine Legende erzählt, dass ein barfüßiger Mönch diese Rosen gehegt hat. Außerdem heißt es, ihr Duft hätte eine heilsame Wirkung. Hast du das gewusst?«
    »Ach, wirklich?«
    »Nein! Das war nur Spaß. Also zumindest, was den barfüßigen Mönch betrifft, denn mein geheimer Platz ist das wirklich. Ich habe bisher nur ganz wenige Leute hierhergebracht. So etwas Schönes teile ich nur mit ganz besonderen Menschen.«
    Ich erröte heftig, seine Komplimente sind wirklich entwaffnend. Aber ich sollte mir besser nichts darauf einbilden. Schnell gehe ich zu der Bank hinter dem Busch roter Rosen und setze mich, die Tüte mit den Plätzchen auf den Beinen. Ich esse einen nach dem anderen, so versuche ich, die Stille auszufüllen.
    »Bist du Lavinia noch mal begegnet?«
    »Nein, zum Glück haben wir uns nicht wiedergesehen, seit …« Ich verstumme. Ich kann nicht von Sally sprechen, ich will doch, dass er vergisst, dass ich mit einem Kinderspielzeug herumlaufe. Also räuspere ich mich und fahre in einem sachlicheren Ton fort: »… seit dieser unangenehmen Begegnung.«
    »Unangenehme Begegnung?«, wiederholt er. Dann deutet er auf die Kekse.
    »Entschuldige, ich hab dir nicht einmal einen angeboten. Manchmal bin ich richtig unhöflich. Das heißt aber nur, dass sie mir wirklich gut schmecken.«
    Lächelnd fischt er sich einen heraus. »Da bin ich aber froh! Nicht darüber, dass sie dir schmecken. Gut, das auch. Aber ich meine eigentlich Lavinia. Ich hatte Angst, ich würde dich in Schwierigkeiten bringen.«
    »Warum das denn?«
    »Es ist mir etwas peinlich, dir das zu erzählen, aber … Letztes Jahr hatte ich was mit ihr. Lavinia ist sehr besitzergreifend, und ich glaube, sie betrachtet mich immer noch als ihr Eigentum. Ich möchte klarstellen, dass ich nur wenige Wochen gebraucht habe, um zu begreifen, was für ein Mensch sie ist, und … sie zu

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