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Scarlett – Die Liebe hat Augen wie Eis, der Tod hat Augen wie Feuer: Roman

Scarlett – Die Liebe hat Augen wie Eis, der Tod hat Augen wie Feuer: Roman

Titel: Scarlett – Die Liebe hat Augen wie Eis, der Tod hat Augen wie Feuer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Baraldi
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zusammenfahren.
    »Meine Schwester hat mir nie erzählt, dass sie so hübsche Mitschülerinnen hat.«
    »Danke«, stottere ich und versuche vergeblich, den Espressokocher aufzuschrauben. Er ist zu fest geschlossen, und Tommasos Blick, der schwer auf mir ruht, ist nicht gerade hilfreich.
    »Überlass das mir. Dieser Espressokocher ist schrecklich. Caterina hat es auch noch nie geschafft.« Er stellt sich hinter mich und umfängt mich mit seinen Armen. Er legt seine Hände auf meine und übt Druck auf den Espressokocher aus, der sich nun widerstandslos aufdrehen lässt. Ich werde feuerrot, und sobald er den Griff lockert, entferne ich mich mit gesenkten Lidern. Was ist denn das bloß? Seit ich nach Siena gezogen bin, scheinen mich auf einmal alle Jungs zu beachten. Und trotzdem komme ich mir immer noch genauso unscheinbar vor wie sonst. Ich habe noch die gleichen aschblonden Haare mit den gespaltenen Spitzen, die grauen Augen und das Durchschnittsgesicht, das zu normal wirkt, um Aufmerksamkeit zu wecken. Der Leberfleck über der Oberlippe ist meine einzige Besonderheit.
    Was hat sich denn verändert? Ich zünde die Gasflamme an und werfe einen Blick auf Tommaso, der mich vom Tisch aus mit einem anzüglichen Lächeln betrachtet, mit dem er ganz anders aussieht als seine Schwester.
    »Danke für die Hilfe«, sage ich zu ihm.

29
    D er Anblick des Doms ist so fantastisch, dass es mir die Sprache verschlägt. Wie vorauszusehen hat Caterina natürlich doch lieber ihre Jeans angezogen. Der arme Blümchenrock, der jetzt im Kleiderschrank versauern muss! Von Genzianas Auswahl ist bloß das rosa T-Shirt übrig geblieben. Es guckt schüchtern unter einer grauen Jacke hervor und wirkt ein wenig streng.
    »Das glaub ich ja jetzt nicht! Was wollen die denn hier?«
    »Keine Ahnung. Hast du sie angerufen?«
    »Natürlich nicht, du etwa?« Genziana baut sich vor Lorenzo und Pietro auf, um von ihnen eine Erklärung zu fordern.
    »Hey, das hier ist ein öffentlicher Ort!«, meint Lorenzo grinsend.
    »Oh ja. Ich muss also annehmen, dass das reiner Zufall ist. Wir hier und ihr auch. Am selben Tag zur selben Zeit.«
    »Genziana, die Welt dreht sich nicht allein um dich.«
    »Und du bist ein total schlechter Lügner!« Genziana kommt in Fahrt, und ihre geröteten Wangen passen wunderbar zu der Farbe ihrer Haare.
    »Karottenköpfchen, jetzt beruhige dich doch, sonst kriegst du noch einen Herzinfarkt.« Als Antwort verpasst sie ihm einen Klaps. »Aua! Das habe ich doch nicht so gemeint. Mann, bist du empfindlich!«
    Ich kann mich ja irren, aber … In letzter Zeit lassen Genziana und Lorenzo keine Gelegenheit aus, sich gegenseitig aufzuziehen. Ob sich da zwischen den beiden was anbahnt?
    Pietro bleibt ungerührt und stellt sich wortlos neben mich. Caterina lächelt, ich weiß, was ihr durch den Kopf geht.
    »Da ist ja Umberto!«, ruft sie begeistert.
    Ich muss schon sagen, dass Umberto es gut wegsteckt, dass ihn zwei ungebetene Gäste stören. Seinen Unmut erkennt man nur daran, wie er kaum merklich die Zähne zusammenbeißt. Dann sagt er wie erwartet: »Seid ihr bereit, die Wunder dieser Stadt zu erleben?«, und schaut mir in die Augen.
    »Ja!«, antwortet Caterina für alle, und ihre Begeisterung wirkt ansteckend.
    Die Fassade des Doms ist faszinierend. »Ist das nicht großartig? Eine Mischung aus Gotik und Romanik, diese Kathedrale hat eine ganz besondere Ausstrahlung, die sich mit kaum einer anderen Kirche in Italien vergleichen lässt«, erklärt Umberto.
    »Wie langweilig!« Lorenzo fängt sich einen bösen Blick ein.
    »Wenn du dich langweilst, kannst du dich ja gern vom Acker machen.« Genziana nimmt wie immer kein Blatt vor den Mund.
    Die steinerne Wölfin beobachtet uns schweigend von einer Seite des Platzes. Im Inneren des Doms rauben mir die beeindruckenden Säulen buchstäblich den Atem. Inmitten einer kleinen Gruppe von Touristen, die sich laut unterhalten, wandele ich staunend umher, den Kopf in den Nacken gelegt, völlig überwältigt von dieser Ahnung von etwas Wunderbarem, das zu groß ist, um es in Worte zu fassen. Ein goldenes Licht fällt durch die Hauptrosette und beleuchtet die Marmorornamente am Boden.
    Mit ein paar Witzen schafft es Lorenzo, die feierliche Stimmung in diesen Mauern zu zerstören, und wir gehen weiter zur Piazza del Campo.
    »Dieser Platz ist wie eine große, offene Muschel gebaut, die nach außen hin ansteigt. Über die neun Segmente, ein Symbol für die Herrschaft der Neun, konnte das Regenwasser

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