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Scarpetta Factor

Scarpetta Factor

Titel: Scarpetta Factor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Daniels Cornwell
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später
     
    Berger blickte von ihrem BlackBerry auf, während Lucy fortfuhr, Hap Judd in den grausigsten Farben auszumalen, was Leuten wie ihm im Gefängnis blühte.
    »Erzählen Sie mir von Dodie Hodge«, forderte Berger ihn auf. »In welcher Beziehung stehen Sie zu ihr?«
    Judd wirkte erst erstaunt, dann ärgerlich. »Sie ist eine Zigeunerin, eine gottverdammte Hexe«, platzte er heraus. »Ich bin hier das eigentliche Opfer, weil diese dusselige Kuh mich ständig belästigt. Warum fragen Sie mich nach ihr? Hat sie mich etwa angezeigt? Steckt sie hinter der Sache?«
    »Vielleicht beantworte ich Ihre Fragen, wenn Sie zuerst meine beantworten«, entgegnete Berger. »Schildern Sie mir, woher Sie sie kennen.«
    »Sie ist Hellseherin, spirituelle Beraterin oder wie man so was auch immer nennt. Viele Leute – Stars aus Hollywood, Menschen, die Erfolg haben, ja, sogar Politiker – wenden sich an sie, um sich Rat in Sachen Geld, Karriere oder Beziehung zu holen. Ich habe den Fehler gemacht, mit ihr zu reden, und seitdem lässt sie mich nicht mehr in Ruhe. Dauernd ruft sie in meinem Büro in L. A. an.«
    »Sie stellt Ihnen also nach.«
    »Ja, genau so würde ich das nennen.«
    »Und wann hat es angefangen?«, erkundigte sich Berger. »Keine Ahnung. Im letzten Jahr. Ich glaube, im vergangenen Herbst war es ein Jahr her. Jemand hat sie mir empfohlen.«
    »Wer?«
    »Jemand, der im Showgeschaft tätig ist und meinte, ich könnte davon profitieren. Berufsberatung.«
    »Ich will einen Namen hören«, beharrte Berger.
    »Es muss vertraulich bleiben. Sie hat massenweise Klienten. Sie würden sich wundern.«
    »Geht man zu ihr, oder sucht sie einen auf?«, hakte Berger nach. »Wo finden die Sitzungen statt?«
    »Sie ist in meine Wohnung in TriBeCa gekommen. Prominente würden niemals wagen, zu ihr zu fahren. Das Risiko ist zu groß, dass man dabei verfolgt oder gar gefilmt wird. Manchmal berät sie einen auch am Telefon.«
    »Und wie erfolgt die Bezahlung?«
    »In bar. Falls es sich um ein Telefonat handelt, schickt man einen Verrechnungsscheck an ein Postfach in New Jersey. Ich habe ein paarmal mit ihr telefoniert und wollte dann nichts mehr mit ihr zu tun haben, weil sie total durchgeknallt ist. Ja, sie stellt mir nach. Über dieses Thema sollten wir mal reden.«
    »Verfolgt Sie sie an Orte, wo Sie sich aufhalten? Zum Beispiel zu Ihrer Wohnung in TriBeCa, zu Dreharbeiten oder in Lokale, die Sie frequentieren, wie zum Beispiel die Bar in der Christopher Street hier in New York?«, erkundigte sich Berger.
    »Sie hinterlässt permanent Nachrichten im Büro meines Agenten.«
    »Ruft sie etwa in L. A. an? Gut, dann vermittle ich Ihnen einen Kontakt zur FBI-Außenstelle in L. A.«, erwiderte Berger. »Für Stalking ist das FBI zuständig. Das ist eines der Spezialgebiete dieser Behörde.«
    Judd antwortete nicht. Der Kerl war verschlagen und hatte bestimmt nicht die geringste Lust auf ein Gespräch mit dem FBI in L. A. Berger fragte sich, ob die Person, deren Anonymität er schützte, womöglich Hannah Starr war. Laut seiner Aussage von gerade eben hatte er Dodie etwa um die Zeit kennengelernt, als er angefangen hatte, Finanzgeschäfte mit Hannah Starr zu machen, also im Herbst vergangenen Jahres.
    »Die Bar in der Christopher Street«, kehrte Berger zu ihrem eigentlichen Thema zurück. Sie glaubte nicht, dass Dodie Hodge in die Sache verwickelt war. Außerdem ärgerte sie sich, dass Marino die Vernehmung eines Menschen unterbrochen hatte, der ihr von Minute zu Minute unsympathischer wurde.
    »Sie können mir gar nichts nachweisen.« Der trotzige Tonfall war zurück.
    »Warum haben Sie sich die Mühe gemacht, hier zu erscheinen, wenn Sie das wirklich annehmen?«
    »Und zwar, obwohl Sie es sich beinahe anders überlegt hätten?«, mischte sich Lucy ein, während sie sich weiter mit ihrem MacBook beschäftigte, E-Mails schrieb und Stadtpläne öffnete.
    »Weil ich kooperieren wollte«, meinte Judd zu Berger. »Ich bin gekommen, um zu kooperieren.«
    »Ich verstehe. Und dennoch ist es Ihnen nicht gelungen, schon vor drei Wochen in Ihrem vollen Terminkalender ein Plätzchen für diese Kooperation zu finden, als ich auf Sie aufmerksam geworden bin und wiederholt versucht habe, Sie zu erreichen.«
    »Ich war in L. A.«
    »Ach, das hatte ich ganz vergessen. In L. A. gibt es ja keine Telefone.«
    »Ich hatte zu tun, und die Nachrichten, die ich erhalten habe, waren ziemlich verworren. Ich habe nicht kapiert, worum es ging.«
    »Gut, und da

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