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Scarpetta Factor

Scarpetta Factor

Titel: Scarpetta Factor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Daniels Cornwell
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Sie es jetzt begreifen, haben Sie beschlossen, mit uns zusammenzuarbeiten«, entgegnete Berger. »Dann wollen wir zuerst über den kleinen Zwischenfall am letzten Montag sprechen, insbesondere darüber, was geschah, nachdem sie das Stonewall Inn in der Christopher Street Nummer 53 am Montag spätnachts verlassen haben. Sie befanden sich in Begleitung eines jungen Mannes, den Sie dort kennengelernt haben. Eric. Erinnern Sie sich an Eric? Sie haben mit ihm Gras geraucht und ihm Ihr Herz ausgeschüttet.«
    »Wir waren stoned«, antwortete Judd.
    »Ja, die Leute reden viel, wenn sie stoned sind. Also haben Sie sich zugekifft und ihm – und das sind seine Worte – wilde Geschichten über Vorgänge im Park General Hospital in Harlem erzählt«, fuhr Berger fort.
     
    Sie lagen nackt und eng aneinandergeschmiegt unter einer Daunendecke, konnten nicht schlafen und genossen die Aussicht. Die Silhouette von Manhattan war zwar nicht das Meer, die Rocky Mountains oder die Ruinen von Rom, doch sie liebten das Panorama und hatten die Angewohnheit, nachts die Jalousien hochzuziehen, nachdem das Licht gelöscht war.
    Benton streichelte Scarpettas nackte Haut. Sein Kinn ruhte auf ihrem Scheitel. Er küsste ihren Nacken und ihre Ohren. Ihre Haut war kühl, wo seine Lippen sie berührten. Seine Brust presste sich an ihren Rücken, sodass sie seinen Herzschlag spüren konnte.
    »Ich frage dich nie nach deinen Patienten«, sagte sie. »Anscheinend bin ich nicht sehr unterhaltsam, wenn du jetzt an meine Patienten denkst«, raunte Benton ihr ins Ohr.
    Sie zog seine Arme um ihren Leib und küsste seine Hände. »Vielleicht kannst du mich in ein paar Minuten noch einmal unterhalten. Ich habe lediglich eine Hypothese in den Raum gestellt.«
    »Nur zu. Es wundert mich, dass du nur eine hast.«
    »Woher weiß jemand wie deine frühere Patientin, wo wir wohnen? Damit möchte ich nicht andeuten, dass das Paket von ihr ist.« Scarpetta wollte im Bett nicht Dodie Hodges Namen aussprechen.
    »Es besteht die Möglichkeit, dass eine Person, die über die Fähigkeit verfügt, ihre Mitmenschen um den Finger zu wickeln, in der Lage ist, ihnen erfolgreich Informationen zu entlocken«, erwiderte Benton. »Zum Beispiel kennen einige Mitarbeiter im McLean unsere Adresse, weil ich mir hin und wieder Post und Pakete nachschicken lasse.«
    »Und ein Mitarbeiter würde einem Patienten die Adresse geben?«
    »Hoffentlich nicht. Ich behaupte ja nicht, dass es sich so abgespielt hat. Außerdem will ich mich nicht darauf festlegen, dass diese Person je im McLean Patient gewesen ist.«
    Das war auch völlig überflüssig, denn Scarpetta zweifelte keine Minute daran, dass Dodie Hodge im McLean in Behandlung gewesen war.
    »Ich unterstelle auch nicht, dass sie etwas mit unserem Paket zu tun hat«, fügte er hinzu.
    Diese Bemerkung hätte er sich ebenfalls sparen können. Scarpetta wusste, dass Benton befürchtete, seine ehemalige Patientin könnte das Paket hinterlassen haben.
    »Ich sage nur, dass andere sie verdächtigen könnten, selbst wenn wir auf gegenteilige Beweise stoßen.« Bentons Stimme war leise, sein vertraulicher Tonfall passte nicht zum Thema.
    »Marino vermutet es, ja, ist wahrscheinlich sogar überzeugt davon, und du nicht. Hast du das gemeint?« Scarpetta nahm ihm kein Wort ab.
    Ihrer Ansicht nach hatte Benton seine ehemalige Patientin namens Dodie, die frech bei CNN angerufen hatte, im Visier. Er war sicher, dass sie eine Gefahr darstellte.
    »Marino hat möglicherweise recht. Oder er irrt sich«, sprach Benton weiter. »Eine Person wie die besagte frühere Patientin könnte Schwierigkeiten machen und eine Bedrohung sein. Doch noch fataler wäre es, wenn das Paket von jemand anderem abgeschickt worden wäre und niemand nach dem Betreffenden sucht, weil wir glauben, die Lösung des Rätsels zu kennen. Was, wenn wir falschliegen? Was passiert dann? Was kommt als Nächstes? Jemand könnte ernsthaften Schaden nehmen.«
    »Wir wissen ja noch nicht, was in dem Paket ist. Vielleicht ist es wirklich nur falscher Alarm. Du bist voreilig.«
    »Mit dem Paket stimmt etwas nicht, darauf gehe ich jede Wette ein«, entgegnete er. »Außer du hast heimlich in einem Batman-Film mitgespielt. Du bist nicht der ›Chief Medical Examiner von Gotham City‹. Diese Anrede gefällt mir gar nicht. Keine Ahnung, was mich daran so stört.«
    »Dass es sich um einen feindseligen Seitenhieb handelt.«
    »Mag sein. Ich finde die Handschrift interessant. Du hast sie als sehr

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