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Scarpetta Factor

Scarpetta Factor

Titel: Scarpetta Factor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Daniels Cornwell
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Vielleicht noch ein paar andere Dinge. Benton war wieder Polizist, wenn auch leider nur ehrenamtlich, und er empfand diese Machtlosigkeit als unerträglich.
    »Psychisch gestörte Menschen, die Prominente verfolgen, machen mir Sorgen«, fügte er hinzu.
    »Wen außer Scarpetta hat sie denn verfolgt? Angeblich geht es Dodie doch um dich. Wen also sonst noch? Denkst du an weitere Personen des öffentlichen Lebens?«
    »Filmstars zum Beispiel. Möglicherweise einen Schauspieler namens Hap Judd.«
    »Interessant, dass du ihn erwähnst«, meinte Marino nach einer kurzen Pause.
    »Warum?«
    Welche Informationen besaß Marino?
    »Solltest du mir nicht besser verraten, warum du ihn aufs Tapet gebracht hast?«, bohrte Marino weiter.
    Er war nicht einmal befugt, sich einen Ausweis zeigen zu lassen, wenn er sich mit einem Patienten zusammensetzte. Er durfte ihn auch nicht auf Waffen abtasten oder seine Vergangenheit überprüfen. Eigentlich konnte er gar nichts tun.
    »Ich schaue mir diese Dodie Hodges mal an«, sagte Marino. »Und auf Hap Judd werfe ich auch einen Blick. Falls du noch etwas brauchst, gib mir Bescheid. Ich kann so viele Suchanfragen starten, wie ich lustig bin. Zum Glück bin ich kein Profiler und muss mich deshalb nicht an diese schwachsinnigen Auflagen halten. Ich würde rasend werden.«
    »Wenn ich noch Profiler wäre, würden die Auflagen für mich nicht gelten. Dann wäre ich nicht gezwungen, dich zu bitten, mir Daten zu beschaffen«, entgegnete Benton spitz.
    »Soll ich Scarpetta von Dodie erzählen, falls ich vor dir mit ihr spreche?«
    Die Vorstellung, dass Marino Scarpetta vor Benton erreichen könnte, erfüllte ihn mit Widerwillen.
    »Falls du sie tatsächlich vor mir sprichst, würde ich mich freuen, wenn du ihr ausrichten könntest, dass ich ihr schon stundenlang hinterhertelefoniere«, erwiderte Benton.
    »Okay. Ich mache mich jetzt auf den Weg«, antwortete Marino. »Mich wundert nur, dass sie noch nicht zu Hause ist. Ich könnte ein paar Streifenwagen losschicken.«
    »Das würde ich jetzt noch nicht tun. Sonst bringen es morgen sämtliche Nachrichtensender. Vergiss nicht, mit wem sie zusammen ist. Wenn die Polizei die beiden aufgreift, kannst du dir das Thema der morgigen Sendung sicher denken.«
    »Ich tippe auf Taxi-Terror in Manhattan .«
    »Seit wann bist du für die Schlagzeilen zuständig?«, sagte Benton.
    »Das ist nicht von mir. Es wird bereits überall verbreitet. Angeblich ist ein gelbes Taxi im Spiel. Wahrscheinlich werden uns die Nachrichten während der Feiertage damit bombardieren. Vielleicht sind Scarpetta und Carley ja irgendwo einen Kaffee trinken gegangen.«
    »Ich denke kaum, dass Kay nach dem, was diese Frau gerade angerichtet hat, Kaffee mit ihr trinken möchte.«
    »Gib mir Bescheid, wenn ich noch etwas für dich tun kann.« Marino legte auf.
    Wieder versuchte Benton, Scarpetta anzurufen, doch es meldete sich nur die Mailbox. Möglicherweise hatte Alex ja recht, und sie hatte vergessen, ihr Telefon wieder einzuschalten. Es konnte auch sein, dass der Akku leer war. Allerdings passte keine dieser Erklärungen zu ihr. Sicher war sie abgelenkt worden. Für gewöhnlich war sie unterwegs immer erreichbar. Außerdem wusste sie, dass Benton sie um eine feste Uhrzeit erwartete. Alex ging auch nicht mehr ans Telefon. Benton sah sich Scarpettas Auftritt im Crispin Report an, den er vor einer Stunde aufgezeichnet hatte. Gleichzeitig öffnete er auf seinem Laptop eine Videodatei, die Mitte November im McLean Hospital entstanden war.
    »... gestern Vormittag habe ich einen Artikel von Dr. Benton Wesley gelesen, der ein hochangesehener forensischer Psychologe und Kays Ehemann ist ... «, klang Dodies Stimme körperlos aus dem Flachbildschirmfernseher.
    Benton spulte das Video auf seinem Notebook vor, während er Scarpetta auf dem Fernsehbildschirm über dem stillgelegten Kamin in ihrer Altbauwohnung am Central Park West betrachtete. Sie sah hinreißend aus. Ihr zartgeschnittenes Gesicht wirkte jugendlich für ihr Alter, ihr blondes Haar streifte lässig den Kragen ihres marineblauen, leicht pflaumenblau changierenden Kostüms. Der Anblick von Dodie Hodge auf seinem Computerbildschirm stellte einen beunruhigenden Widerspruch dazu dar.
    »... Sie können es doch ein klitzekleines bisschen verstehen, oder? Wir sitzen doch beinahe im gleichen Boot, Benton.« Eine dickliche, unattraktive Frau in einem sackartigen Kleid, das graumelierte Haar zu einem Dutt aufgesteckt. Vor ihr lag das Buch der

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