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Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2

Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2

Titel: Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Borlik
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hervor.
    Â»Du solltest dich ausruhen, Sphinx«, riet Tic.
    Â»Wozu, Winzling?«, knurrte sie. »Mit mir geht es zu Ende.« Sie hustete. »Vorher müsst ihr mir aber noch schwören, dass ihr das Artefakt mit eurem Leben gegen alles Übel beschützen werdet.«
    Â»Wir schwören«, sagten alle drei wie aus einem Munde und ohne dass sie sich erst hätten absprechen müssen.
    Â»Dann folgt mir!« Die Bewegungen der Sphinx wirkten schwerfällig und schleppend. Jeder Schritt schien ihr Schmerzen zu bereiten.
    Mats fühlte bei diesem Anblick einen Stich im Herzen. Zugleich bewunderte er den Mut und die Unerschrockenheit der Sphinx, mit der sie ihrem Schicksal entgegensah. Auch wenn sie sterben würde, gab es nichts Wichtigeres für sie als die Erfüllung ihrer Pflicht: den Schutz des zweiten Siegels.
    Die Sphinx steuerte den steinernen Sockel an, auf dem sie zuvor geruht hatte. Je näher sie ihm kamen, desto deutlicher konnte Mats den Ruf des goldenen Schlüssels hören. Seine Versprechungen von Macht und Reichtum. Sie waren stark, sehr stark.
    Â»Tritt näher, Menschenjunge.« Die Sphinx deutete mit einer Pranke auf Mats. Dieser stellte sich neben das uralte Geschöpf und sah, dass es an der Stelle, die zuvor von ihrem Körper verdeckt wurde, eine Vertiefung im Sockel gab. Darin lag ein in ein weißes Tuch eingewickelter Gegenstand. »Nimm es und bring es in Sicherheit!«
    Mats streckte sich, langte in die Vertiefung und holte das Stoffbündel heraus. Nun packte er es auf. Neugierig kamen Lucy und Tic näher. Das Artefakt sah nicht wirklich wie ein Schlüssel aus. Es war nicht einmal golden oder hübsch. Im Gegenteil. Mats blickte auf ein ovales Amulett, dessen Oberfläche schwarz angelaufen war, sodass er nicht einmal erkennen konnte, ob es Symbole oder Verzierungen gab. Als Mats mit den Fingerspitzen darüberstrich, wurde das Wispern des Artefaktes zu einem Aufschrei, der in seinem Kopf widerhallte: Nutze mich! Befiehl mir! Ich bin der Schlüssel zu grenzenlosem Reichtum und uneingeschränkter Macht. Sofort riss Mats die Hand zurück. Eine schmierige schwarze Patina klebte an seinen Fingerspitzen, die er nun angewidert an seiner Hose abwischte.
    Â»Was hast du?«, fragte Lucy.
    Er schüttelte den Kopf. »Nichts, alles bestens!« Er sah in Lucys wunderschöne, nebelgraue Augen und lächelte. Wäre sie nicht an seiner Seite, wäre er der Verlockung des goldenen Schlüssels sicher erlegen. Er hatte ihr nur widerstehen können, indem er sich vorstellte, was Lucy dann von ihm halten würde.
    Â»Geh ... beiseite, Junge«, keuchte die Sphinx.
    Mats blickte in ihr aschfahles Gesicht, das vor Schmerz zuckte. Er wollte etwas sagen, etwas Tröstliches, aber die richtigen Worte fielen ihm nicht ein. Stumm trat er ihr aus dem Weg und sah mit schwerem Herzen zu, wie die einst mächtige Sphinx drei Versuche benötigte, um zurück auf ihren Sockel zu steigen.
    Lucy hakte sich bei Mats unter und lehnte seufzend ihren Kopf an seine Schulter, während sie zusahen, wie die Sphinx schwerfällig ihre majestätische Position einnahm.
    Â»Kommt ein wenig näher«, bat sie die drei schwach. Ihre glühenden Augen richteten sich ein letztes Mal auf sie. »Das Silber in meinem Blut verhindert, dass ich jemals wieder erwachen werde. Darum müsst ihr zu Ende führen, was ich begonnen habe. So lebt denn wohl und mögen die Götter mit euch sein!«
    Â»Leb wohl«, murmelte Lucy mit rauer Stimme.
    Mats öffnete die Lippen, bekam aber keinen Ton raus.
    Von der Sphinx ging ein Knirschen aus, wie wenn Stein an Stein reibt. Als Mats anschließend eine der mächtigen Löwenpranken berührte, fühlte sie sich kalt und rau unter seinen Fingern an. Das legendäre Fabelwesen war wieder zu einer Statue geworden. Und dieses Mal für immer.
    Tic räusperte sich. »Es wird Zeit, dass wir abhauen. Bestimmt werden die Nightscreamer schon bald zurückkehren – und zwar mit Verstärkung.«
    Mats nickte und kniete sich hin, um das Artefakt in seinem Rucksack zu verstauen, als er eine vertraute, vor allem aber verhasste Gestalt auf der Treppe erblickte. »Ich wusste doch gleich, dass ich diese Trottel nicht hätte alleine lassen sollen«, sagte sie. »Aber irgendwer musste sich ja um den Nachtwächter kümmern.«
    Mats lief es eiskalt den Rücken herunter, während er in das

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