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Scepter und Hammer

Scepter und Hammer

Titel: Scepter und Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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und unserer Flucht nicht fern gestanden hatte. Es gelang ihm zu entkommen, und nun muß er als ein Geächteter und Verfolgter in der Wüste leben, die ganz allein ihm Sicherheit gewährt.«
    »Das ist schlimm; doch ist sein Unglück nicht so groß, als wie es scheint. Er und Sobeïde lieben sich, und seine Mameluken sind ihm treu ergeben. Ich werde all meinen Einfluß aufbieten um zu erlangen, daß ihm der Khedive die Erlaubniß gibt zurückzukehren.«
    »Wird Dein Einfluß so weit reichen? Der Vizekönig ist beinahe selbstständiger Herrscher seines Landes, in Mesr 18 gilt der Wille des Sultans jetzt so viel wie nichts, und außerdem mußt Du bedenken, daß Du in den Augen des Vizekönigs ja selbst der Strafbare bist.«
    »Es kommt darauf an, ob man in Nurwan-Pascha den Katombo erkennt, welcher den Mudellir überlistete und besiegte. Doch halt! Was sind das für Punkte?«
    Er deutete mit der Hand vorwärts, wo am Horizonte einige weiße Punkte erschienen, welche sich näherten. Die Karawane hielt an, und die Männer griffen zu den Waffen.
    »Sind es Feinde?« frug mit ängstlicher Stimme die Verschleierte.
    »Das kann man nicht wissen, Ayescha,« antwortete Katombo. »Jeder Wüstenbewohner ist mehr oder weniger ein Räuber oder Dieb.«
    »Es sind ihrer viele,« meinte Manu-Remusat. »Kannst Du sie zählen, Katombo?«
    Dieser hielt die Hand über die Augen, um von der Sonne weniger geblendet zu werden.
    »Fünf – zehn – zwölf – fünfzehn – zwanzig! Wenn es Feinde sind, so sind sie uns an Zahl überlegen.«
    »Dennoch werden wir uns wehren!«
    Die Reiter kamen näher. Ihre weißen Haïks 19 schimmerten im Lichte der Sonne. Sie hatten die Reisenden bemerkt und hielten in einer breiten Front auf sie zu, deren Flügel sich nach und nach verschoben, so daß die Karawane umzingelt wurde.
    Ayescha zitterte vor Angst und drückte ihr Töchterchen fest an sich.
    »Kämpft nicht, sondern ergebt Euch lieber,« bat sie.
    »Beruhige Dich,« sprach Katombo; »wir haben nichts zu fürchten. Ich kenne einen von ihnen. Er war mit Omar-Bathu, als dieser Sobeïde holte.«
    Die Reiter schwangen drohend ihre Lanzen und Flinten, und als der Kreis um die kleine Karawane geschlossen war, frug der Anführer: »Wer seid Ihr?«
    »Wir sind Reisende, die eine Uah suchen, und wünschen Frieden mit Euch.«
    »Wo kommt Ihr her?«
    »Aus Mesr.«
    »Und wo wollt Ihr hin?«
    »Du fragst, als ob Du ein Khawasse seist. Wer hat Dich zum Herrn der Wüste gemacht?«
    »Ein Khawasse? Ich bin kein Sklave, sondern ein freier Mann. Ein Uëlad Arab ist kein Polizist.«
    »So verfolge Deinen Weg ebenso wie wir den unsrigen.«
    »Unser Weg ist der Eurige. Ihr kommt aus Mesr; das ist nicht gut für Euch, denn ich muß Euch zu unserem Scheik bringen.«
    »Wie lautet der Name desselben?«
    »Du wirst ihn vielleicht erfahren!«
    »Ich weiß ihn bereits. Dein Herr ist Omar-Bathu, den wir suchen.«
    »Du kennst ihn? Wer hat ihn Dir genannt?«
    »Wir sind Freunde von ihm. Führe uns!«
    »Bist Du sein Freund, so sorge Dich nicht; seid Ihr aber Feinde von ihm, so seid Ihr verloren. Kommt!«
    Der Zug setzte sich in Bewegung.
    Sie mochten wohl eine Stunde geritten sein, als am fernen Horizont ein Reiter auftauchte, welcher ein sehr gutes Hedjihn reiten mußte, denn der Lauf des Thieres war so schnell, daß er schon nach fünf Minuten auf Hörweite herangekommen war. Es war ein noch junger Mann, der ein ganzes Arsenal von Waffen an sich hängen hatte. Er schien sich vor der Truppe nicht im Geringsten zu fürchten, sondern kam getrost herbei und hielt sein Hedjihn erst dann an, als er die Beduinen erreicht hatte.
    »Sallam aaleïkum!« grüßte er, die Hand nach de Stirn erhebend.
    »Sallam aal’!« antwortete der Anführer kurz. Er mußte den Gruß erwidern, sprach ihn aber nicht vollständig aus, ein Zeichen, daß er sich erst entscheiden wolle, ob er dem Fremden freundlich begegnen werde. »Wo kommst Du her?«
    »Aus Bildah.«
    »Das ist sehr weit. Und wo willst Du hin?«
    »Nach Hefr.«
    »Auch das ist weit. Zu welchem Duar gehörst Du?«
    »Ich bin ein Sohn des Beni Soliman und heiße Mehem al Olahad.«
    »Die Beni Soliman sind friedfertige Hirten, Du aber trägst der Waffen sehr viele bei Dir!«
    »Weißt Du nicht, daß die Gum 20 in der Wüste wohnt und der ›Herr mit dem dicken Kopfe‹ des Nachts seine Stimme erhebt? Auch Du hast Waffen, aber dennoch habe ich Dich als Freund begrüßt.«
    »Soll ich Dein Freund sein so folge uns. Du wirst in unserer Uah

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