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Schach mit einem Vampir

Schach mit einem Vampir

Titel: Schach mit einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Krüger
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Ich habe dort den Barbesitzer umgebracht! Aber Steve, bedenken Sie, der andere war im Besitz einer Schusswaffe. Sollte ich mir denn von ihm meine Kleidung ruinieren lassen? Da habe ich den Spieß einfach umgedreht.“ Fraizer war von den Worten des Unheimlichen genervt. Von seiner menschenverachtenden Haltung und von seiner kühlen Arroganz. Und schließlich auch davon, dass er versuchte, ihm eine moralische Mitschuld am Mord an Ray Phelps unterzuschieben. Eine unbändige Wut stieg in Fraizer auf. Mit seinen Worten hatte der Fremde gerade zugegeben, der unheimliche Schachspieler zu sein. Der Detektiv hatte den grausamen Mörder von so vielen unschuldigen Opfern gefunden. Der Fremde sprach weiter: „Wie spät haben wir es jetzt? Halb neun? Dann müssten Sie nun schon der meistgesuchte Verbrecher der Stadt New York sein. Meinen herzlichsten Glückwunsch, Mr. Fraizer. Denn Sie haben in der vergangenen Nacht einen FBI-Agenten getötet und ihn fürchterlich zugerichtet. Pardon, natürlich war ich es, doch alle Welt vermutet Sie hinter dieser scheußlichen Tat. Doch dieses Geheimnis teilen nur Sie und ich! Und ich befürchte, Sie werden nie dazu kommen, dieses fatale Missverständnis aufzuklären. Also, Steve. Wie Sie wahrscheinlich schon richtig vermutet haben, nennt man mich in der Presse und bei den so siegessicheren Kriminalbehörden den Schachspieler . Ich gebe voller Scham zu, dieser Name gefällt mir. Denn war das Schachspiel nicht einst ein Strategiespiel großer Könige, das ein hohes Maß an Intelligenz, Nervenstärke und strategischem Verstand erforderte?“ Zum ersten Mal zeigte sich das Anzeichen einer Regung auf dem Gesicht des Mörders, ein zaghaftes Lächeln. Doch es war nur von kurzer Dauer und sofort froren die Züge wieder ein. War er, Fraizer, tatsächlich so dumm gewesen, sich freiwillig von seinem Feind in sein Versteck lotsen zu lassen? Denn nun wurde dem Detektiv die Bedeutung des Fahrscheinsaus der Hand von Black mit einem Mal glasklar. Und auch die Visitenkarte, die ihn nach Harlem geführt hatte, war eine inszenierte Sache gewesen. Und schlagartig erkannte der Detektiv, dass er sich freiwillig in eine Falle begeben hatte. Vermutlich würden die Gehilfen des Kaltblütigen ihm schon in diesem Augenblick den Rückweg hinaus versperren. Fraizer jagte ein eisiger Schauer nach dem anderen über den Rücken, als er seine Situation durchschaute. Doch wenn nicht mehr an eine Flucht zu denken war, so hatte er jedoch noch die Möglichkeit, wenigstens diese Bestie in Menschengestalt zu stoppen. Und dieses Ziel konnte er mit einer einzigen Kugel erreichen. Vielleicht waren die anderen Sektierer etwas einsichtiger und würden mit sich reden lassen, wenn diese Bestie, wahrscheinlich ihr Sektenvorsitzender, erst einmal aus dem Weg geräumt war. Fraizer konnte nun das tun, woran sich Polizei und FBI schon seit Jahren, nein, seit Jahrzehnten, die Zähne ausbissen. Nämlich den Schurken endgültig zur Strecke zu bringen. Und es würde auch die Rache für Ray werden, die der Detektiv angestrebt hatte.
    „Nehmen Sie endlich die verdammten Hände hoch, sonst mache ich ernst! Sie werden sehen, ich schieße! Und wo sind Ihre minderbemittelten Helfer? Schleichen auch sie hier im Dunkeln umher?“ Fraizers Wut war nicht zu überhören.
    „Oh, Mister Fraizer. Ich bin überzeugt davon, dass Sie schießen werden. Und Helfershelfer? Eine Sekte, wie die Presse und die Polizei vermuten? Ich wundere mich, dass Sie es immer noch nicht begriffen haben.“ Bis zu diesem Moment schien die Situation für Fraizer noch unter Kontrolle zu sein. Doch das änderte sich schlagartig, als sich das Gesicht des Schachspielers auf grauenhafte Weise veränderte und es sich zu einer schrecklichen Fratze mit Reißzähnen verzog. Augenblicklich fielen dem Privatermittler die Worte von Professor Ashwill wieder ein: Der Schachspieler ist ein Untoter, ein Vampir . Doch in diesem Moment wollte der Detektiv der Wahrheit nicht ins Auge blicken und verdrängte die bizarren Worte Ashwills ausseinem Denken. Es musste eine andere Erklärung für das plötzlich veränderte Aussehen des Schachspielers geben. Vielleicht trug er eine Maske, um seinen Opfern noch einmal Angst einzujagen, bevor er sie umbrachte? Fraizers Gedanken wurden jäh von der Stimme des Mörders unterbrochen. Sie klang nun heiser und gefährlich.
    „Ich will Ihnen ein Geheimnis verraten, Steve. Es gibt keine Helfer!“ Mit diesem Satz setzte sich der Unheimliche in Bewegung. Darauf

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