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Schach mit einem Vampir

Schach mit einem Vampir

Titel: Schach mit einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Krüger
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Dunkel. Neugierig hoben die Nager ihre Nasen und schnupperten nach dem ungebetenen Eindringling. Sie zeigten keinerlei Furcht gegenüber dem Menschen, erachteten ihn nicht als eine Bedrohung. Dennoch huschten zwei von ihnen flink davon und verschwandenin der Dunkelheit, während ihre Artgenossen mit stoischer Gelassenheit weiter ihrer Körperpflege nachgingen. Der Detektiv beeilte sich, schnell die Stelle mit den Tieren zu passieren. Er mochte keine Ratten. Ja, er verabscheute die Schädlinge zutiefst und war froh, als ihm die Viecher nicht folgten und sie ihn in Ruhe ließen. Eine halbe Stunde bewegte sich Fraizer geradeaus, dann kamen ihm über sein spontanes Handeln die ersten Zweifel. War es richtig gewesen, auf eigene Faust hier zu sein? Hätte er nicht die Polizei verständigen sollen? Was, wenn er auf eine Überzahl an Gegnern stieß? Ja, er hatte seine 38er dabei. Doch wenn die Sektierer ebenfalls bewaffnet waren, was mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen war, dann hatte er keinerlei Chance gegen sie. Oder wenn er nichts hier unten fand und die Taschenlampe plötzlich ihren Geist aufgeben sollte? Würden die Ratten ihn dann als Feind betrachten und ihn angreifen? In der völligen Dunkelheit konnte er die Biester nicht abwehren. Es wäre sein Ende. Und selbst wenn er den Ausgang zum anderen Tunnel nach einer Attacke dieser Biester wieder erreichte, konnte er ihn dann verletzt emporsteigen? Ein Angstschauder lief ihm eiskalt über den Rücken. Er musste kämpfen, um die verstörenden Gedanken wieder aus seinem Kopf zu vertreiben. Die Lampe funktionierte einwandfrei und im Moment waren keine weiteren Ratten zu sehen. Und es wies auch nichts darauf hin, dass sich Menschen in dieser kargen Umgebung befanden. Was, wenn es nur ein Zufall gewesen war, dass die Tür mit denselben Ziffern versehen war, wie sie auf dem bei Ben Black gefundenen Fahrschein verzeichnet waren? Fraizer ging weiter. Wieder machte der Gang einen Bogen. Ein paar der Ziegelsteine hatten sich aus der Decke gelöst und lagen zwischen einem Haufen aus Mörtelstaub. Plötzlich wurde der Detektiv stutzig. Er ging in die Hocke, leuchtete den Boden vor sich ab und starrte gebannt auf den feinen Staub zwischen den groben Brocken. Deutlich war darin ein Fußabdruck zu erkennen. Rasch schirmte der Detektiv seine Lampe mit der freien Hand ab und lauschte in den Gang hinein. Befand sich derjenige, der den Abdruck hinterlassenhatte, noch in der Nähe? Wie alt war der Fußabdruck? Wurde er vor ein paar Minuten hinterlassen oder vor Tagen? Stammte er vielleicht sogar vom Schachspieler persönlich oder hatte hier ein Wartungsarbeiter seine Prägung hinterlassen? Fraizer erhob sich und lief angespannt weiter. Wie lange musste er noch laufen, bis er etwas Brauchbares entdecken würde? Immer noch hielt er die freie Hand abschirmend vor die helle Lampe. Er ließ gerade so viel Licht durch die Zwischenräume seiner Finger hindurchfallen, sodass er sah, wohin er trat. Er versuchte, sehr leise zu gehen, versuchte, seine Schritte lautlos abzurollen. Da, plötzlich ein Geräusch. Fraizer fuhr vor Schreck zusammen. Oder hatte er sich nur getäuscht? Er hielt inne und lauschte angestrengt, schaltete die Taschenlampe nun ganz aus, um sich nicht durch den Schein zu verraten. Wie weit war er zum Geheimnis um den Serienmörder vorgedrungen? Oder war der ominöse Fahrschein gar kein Hinweis gewesen und er verrannte sich in diesem Augenblick in etwas? Das Geräusch wiederholte sich und wurde lauter. Der Detektiv hatte sich nicht getäuscht. Das, was er hörte, waren Schritte! Ja, in der Dunkelheit näherte sich dem Detektiv jemand. Doch Fraizer sah kein Licht. Angestrengt riss er seine Augen auf, um mehr erkennen zu können. Doch da war nichts außer der allgegenwärtigen Schwärze. Aber er musste doch einen Lichtschein sehen! Wie sollte sich derjenige, der sich dort näherte, sonst orientieren? Fraizers Rechte fuhr zu seiner Hosentasche. Er zog seine Waffe daraus hervor und entsicherte die 38er Automatik. Dann lauschte er weiter und wartete angespannt ab.
    Verdammt , ging es ihm durch den Kopf. Wer immer dort kommt, er braucht doch auch Licht, zum Teufel noch mal! Oder bewegt sich dort ein Blinder? Die sich immer weiter nähernden Schritte waren regelmäßig und wiesen auf eine gelassene Person hin. Als bewege sich jemand bei hellem Tageslicht voran, so stieß der Unbekannte nirgendwo an den Wänden an. Die Laufgeräusche wurden rasch lauter, näherten sich zügig. Der

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