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Schadensersatz

Schadensersatz

Titel: Schadensersatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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Worten: »Ach, hier sind Sie! Wir hatten sowieso vor, Ihnen und der von Jill so bewunderten Wiener Ärztin einen Besuch abzustatten. Sie haben uns den Weg erspart.« Er warf einen Blick auf meinen Revolver, den ich inzwischen gezogen hatte, und lächelte unverschämt. »An Ihrer Stelle würde ich den schleunigst verschwinden lassen.
    Unser lieber Tony hier hat einen ganz nervösen Zeigefinger, und ich weiß, dass Sie es nicht ertragen könnten, wenn Jill etwas zustieße.«
    Tony Bronsky war nach Masters ins Zimmer gekommen und mit ihm Earl. Ralph schüttelte den Kopf wie jemand, der sich bemüht, aus einem bösen Traum zu erwachen. Ich versenkte den Revolver in meiner Tasche.
    »Machen Sie der Kleinen keinen Vorwurf«, riet mir Masters, »aber Sie hätten sie da wirklich nicht mit reinziehen sollen. Wissen Sie, sobald Margaret Thayer mir erzählt hatte, dass sie wieder zu Hause ist, habe ich überlegt, wie ich mal ohne Wissen ihrer Familie mit ihr reden könnte. Ein wahres Glück, dass sie genau zu diesem Zeitpunkt die Sheridan Road entlanglief. In der Zwischenzeit haben wir sie dazu gebracht, uns alles hübsch zu erklären - stimmt's, Jill?«
    Jetzt erst sah ich den hässlichen Bluterguss auf ihrer Wange. »Reizend, Masters«, bemerkte ich. »Im Verprügeln kleiner Mädchen sind Sie Weltmeister. Es wäre mal interessant zu sehen, wie Sie eine Großmutter fertig machen.« Er hatte Recht: Es war blöd von mir gewesen, sie bei Lotty unterzubringen und sie in Dinge zu verwickeln, die Masters und Smeissen auf keinen Fall publik machen wollten. Aber meine Selbstvorwürfe wollte ich mir lieber für später aufheben - dazu war im Augenblick keine Zeit.
    »Soll ich sie umlegen?«, keuchte Tony mit glückstrahlenden Augen; das Z auf seiner Wange leuchtete wie eine frische Wunde.
    »Noch nicht, Tony«, erwiderte Masters. »Wir müssen noch aus ihr herausholen, wie viel sie weiß und wem sie es erzählt hat... Ja, und Sie sind auch dran, Ralph. Es ist ein echter Jammer, dass Sie sich mit diesem Polackenmädel hier eingelassen haben - wir hatten ursprünglich vor, Sie nur im äußersten Notfall zu erschießen, aber ich fürchte, der ist nun eingetreten.« Er wandte sich an Smeissen: »Earl, du hast mehr Erfahrung in solchen Dingen als ich. Wie können wir sie am wirksamsten zum Auspacken bewegen?«
    »Wir müssen dem Warchoski-Weib den Revolver abnehmen«, entschied Earl mit seiner Fistelstimme.
    »Dann soll sie sich zusammen mit dem Burschen da auf die Couch setzen, damit Tony sie beide in Schach halten kann.«
    »Sie haben's vernommen«, sagte Masters. Er kam auf mich zu.
    »Nein!«, kreischte Earl. »Komm ihr nicht zu nahe! Sie soll das Ding auf den Boden werfen. Tony, kümmere dich um die Kleine.«
    Tony richtete seinen Browning auf Jill. Ich ließ die S & W zu Boden fallen. Earl stieß sie mit dem Fuß in eine Ecke. Jills zartes Gesicht war bleich und verzerrt.
    »Rüber zur Couch mit Ihnen«, befahl Masters. Tony bedrohte Jill immer noch mit der Waffe. Ich ging hinüber zur Couch und setzte mich. Sie war hart gepolstert - das war günstig; man sank nicht so tief ein. Ich verteilte mein Gewicht auf Füße und Beine. »Vorwärts!«, quiekte Earl Ralph an. Ralph sah ganz benommen aus. Sein Gesicht war von winzigen Schweißperlen bedeckt. Als er sich neben mich setzen wollte, kam er auf dem dicken Teppichboden ein wenig ins Wanken.
    »Ich möchte Ihnen mal was sagen, Masters. Die Scheiße, die Sie gebaut haben, stinkt derart zum Himmel, dass Sie schon ganz Chicago ausrotten müssen, um den Gestank zu vertreiben«, sagte ich.
    »So, finden Sie? Wer außer Ihnen weiß noch davon?« Er grinste noch immer so hinterhältig. Mir zuckte es in den Händen, ihm den Unterkiefer zu zerschmettern.

    »Ach, der Star ist ziemlich auf dem Laufenden. Dann mein Anwalt. Und noch ein paar andere. Sogar unserem lieben kleinen Earl wird es schwer fallen, die Polypen zu bestechen, wenn ihr ein ganzes Reporterteam umlegt.«
    »Ist das wirklich wahr, Yardley?«, mischte sich Ralph ein. Seine Stimme kam als heiseres Flüstern aus der Kehle. Er räusperte sich. »Ich kann es einfach nicht glauben. Ich habe es auch Vic nicht geglaubt, als sie versuchte, es mir beizubringen. Sie haben doch Peter nicht erschossen, oder?«
    Masters lachte auf. Er fühlte sich eindeutig überlegen. »Selbstverständlich nicht. Das hat unser guter Tony hier erledigt. Allerdings musste ich mitkommen - genau wie heute Abend -, um Tony Zutritt zur Wohnung zu verschaffen. Auch

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