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Schadenzauber (German Edition)

Schadenzauber (German Edition)

Titel: Schadenzauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Atir Kerroum
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Prinzessin war.
    „Wir suchen eine Passage nach Britannien und da hat man uns gesagt, dass wir uns an Euch wenden sollen.“ 
    „So, hat man das?“
    „Ich fasse mich kurz: Wir wollen nach Camelot und das so schnell wie möglich und wir können bezahlen.“
    „Nach Camelot also. Seid Ihr Sachsen?“
    „Äh...“
    „War nur ein Scherz. Ich bin Euer Mann. Aber Ihr werdet Euch gedulden müssen. Ich habe noch keine Ladung.“
    „Ihr habt uns“, mischte sich Ansoalda ein. 
    Udalfried betrachtete sie amüsiert. „So schwer oder gar sperrig wie eine ganze Ladung seid Ihr wohl nicht.“ Er lachte.
    „Wir mieten das ganze Schiff!“, sprach Ansoalda.
    „Ach?“
    „Ansoalda...“, begann Otto.
    „Ja, wir mieten das ganze Schiff. Nennt mir Euren Preis! Wir müssen morgen früh los.“
    „Wer jetzt?“, fragte Udalfried verwirrt und deutete zuerst auf Ansoalda, dann auf Otto: „Mit wem mache ich hier Geschäfte?“
    „Spielt das eine Rolle?“
    Er grinste. „Für mich nicht. Meinetwegen könnt Ihr das Schiff für Euch alleine haben, ohne Ladung, aber das wird Euch wenig nützen. Denn wir müssen in jedem Fall auf günstigen Wind warten.“
    „Und wie lange dauert das?“
    „Es dauert so lange, wie es dauert. Bis es soweit ist, habe ich auch eine Ladung. Also, trinkt lieber noch eine Runde. Zu dieser Jahreszeit kann das mit dem Wind eine Weile dauern.“
    „So lange können wir nicht warten.“
    „Das müsst Ihr mit dem Wind klären.“ Udalfried zuckte mit den Achseln. „Aber Ihr könnt ja auch schon mal vorschwimmen.“ Er prustete und verschluckte sich am Bier.
    Ansoalda wandte sich an Otto: „Könnt Ihr das mit dem Wind regeln?“
    „Äh, bitte?“
    „Seid Ihr jetzt ein Zauberer oder seid Ihr keiner?“
    „Ihr seid ein Zauberer?“, fragte Udalfried belustigt.
    „Kein besonders guter“, erwiderte Otto. „Und das weiß sie genau.“ Er deutete auf Ansoalda.
    „Ich habe mich in Euch getäuscht“, widersprach sie. „Wie Ihr den Piraten eingeheizt habt, das war meisterlich.“
    „Piraten?“, wunderte sich Udalfried.
    „Ach, das war nicht weiter schwer.“
    „Vielleicht. Aber eine bisschen Wind herbeizuzaubern, das kann ja wohl auch nicht so schwer sein.“
    Wie die kleine Ansoalda sich die Zauberei vorstellte... 
    „Bitte!“ Ansoalda setzte einen flehentlichen Hundeblick auf. „Ich weiß, dass Ihr es könnt.“
    „Ich... kann es ja mal versuchen“, meinte Otto zaghaft.
    „Ich wusste es“, jubelte Ansoalda. „Und was kann schon schief gehen? Schlimmstenfalls weht der Wind eben aus der falschen Richtung. Das kann einem ohne Zauberei auch passieren.“
    Otto gab ihr recht. Hier konnte er wirklich nichts falsch machen. 
    „Da bin ich jetzt aber mal gespannt.“ Udalfried zog eine Grimasse. „Für zehn Gulden seid Ihr der Schiffshauptmann und könnt zaubern so viel Ihr wollt.“
    „Zehn Gulden?“, japste Ansoalda. „Das ist Wucher!“
    „Ich kann Euch auch für zehn Pfennige mitnehmen. Aber dann müsst Ihr warten, bis ich eine Ladung habe.“
     

 
     
    5. Ein Dummer und Drei Schwestern
     
     
    Udalfrieds Schiff war ein dreizehn Meter langes Wikingerschiff. Es wurde mit einem breiten Rahsegel getakelt und konnte von fünf Mann gut gesegelt werden.
    Und zwar nach Ottos Überzeugung direkt auf den Grund des Meeres.
    „Was ist denn das für eine Nussschale!“, rief er entsetzt aus. Dieses sogenannte Schiff war offen, besaß nicht einmal ein richtiges Deck, und der Freibord war so lächerlich niedrig, dass Udalfried, der auf seinem Boot stand, zu ihnen auf den Kai hinauf blicken musste.
    „Diese Nussschale heißt Inken und ist ein verdammt gutes Schiff“, antwortete Udalfried.
    Otto schüttelte den Kopf. „Es war von einem Schiff die Rede, nicht von einem Ruderboot mit Segel.“
    „Ihr versteht wohl nicht viel von der Seefahrt?“, fragte Ansoalda. „Die Inken ist das beste Schiff im Hafen.“
    „Gewiss. Kein Schiff sinkt besser“, erwiderte Otto sarkastisch.
    „Ihr irrt Euch. Es gibt kein Schiff hier, das seetüchtiger ist als die Inken.“
    Otto lachte. „Seetüchtig? Ich bitte Euch. Das ist ein offenes Ruderboot! Das Ding ist nach der dritten Welle vollgelaufen.“
    „Wenn Ihr das sagt.“ Grinsend stieg Udalfried hinauf auf den Kai. „Deshalb nehmen wir ja Passagiere an Bord. Vier Mann segeln, einer steuert und Ihr lenzt.“
    „Lenzen?“
    „Das Wasser heraus schöpfen“, erklärte Ansoalda.
    Abwehrend wedelte Otto mit dem Zeigefinger. „Oh nein, mein Freund.

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