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Schadrach im Feuerofen

Schadrach im Feuerofen

Titel: Schadrach im Feuerofen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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protokolliert.«
    »Soweit stimmt alles«, sagt Schadrach.
    »Gut. Fahren Sie fort, Buckmaster. Wiederholen Sie, was Sie mir vorhin erzählten. Sie trafen Doktor Mordechai und sagten was zu ihm?«
    »Ich redete einen Haufen dummes Zeug.«
    »Was für dummes Zeug, Buckmaster?«
    »Dummes Gerede. Die Transtemporalisten hatten mir mit ihren Drogen den Verstand durcheinandergebracht.«
    »Was genau sagten Sie zu Doktor Mordechai?«
    Buckmaster bleibt stumm und starrt dumpf auf den Boden.
    Avogadro hebt die Linke beinahe bis in Schulterhöhe. Die Einstellung wird verändert, der Strom eingeschaltet. Buckmaster schnellt auf dem Stuhl hoch, als hätte ihn ein Speer durchbohrt. Seine Arme und Beine, an Ellbogen und Knien von Metallklammern festgehalten, schlagen und stoßen blindlings um sich. Er stößt einen rauen Schrei aus.
    »Sagen Sie es uns, Buckmaster. Bitte.«
    »Ich beschuldigte ihn, Schlechtes zu tun.«
    »Sprechen Sie weiter.«
    »Ich nannte ihn einen Judas.«
    »Und einen schwarzen Bastard«, sagte Schadrach.
    Avogadro gibt ihm mit einem sanften Rippenstoß zu verstehen, daß seine Einmischung unwillkommen ist.
    »Drücken Sie sich genauer aus, Buckmaster. Wessen beschuldigten Sie Doktor Mordechai?«
    »Ich beschuldigte ihn, seine Arbeit zu tun.«
    »Wieso das?«
    »Seine Arbeit besteht darin, den Vorsitzenden am Leben zu erhalten. Ich sagte, er sei verantwortlich dafür, daß der Vorsitzende vor fünf Jahren nicht gestorben ist.«
    »Trifft das zu, Doktor Mordechai?«
    Schadfach zögert. Er möchte nicht gern daran beteiligt sein, daß Buckmaster zur Organfarm geschickt wird. Aber jeder Versuch, den Mann jetzt zu schützen, wäre töricht. Die Wahrheit über den nächtlichen Zwischenfall in Karakorum ist bereits ans Licht gezerrt und aufgezeichnet, und was jetzt geschieht, ist lediglich eine Bestätigung für das Protokoll, komplett mit seiner Zeugenaussage. Buckmaster hat sich mit dem eigenen Mund das Urteil gesprochen. Keine Lüge kann ihn noch retten; sie kann nur den Lügner in Gefahr bringen.
    »So ist es«, sagt er.
    »Ich verstehe. Buckmaster, bedauern Sie, daß der Vorsitzende nicht schon vor fünf Jahren gestorben ist?«
    »Lassen Sie mich in Ruhe, Avogadro.«
    »Antworten Sie! Wünschen Sie wirklich den Tod des Vorsitzenden? Ist das Ihre Einstellung?«
    »Ich hatte die Droge im Kopf!«
    »Jetzt haben Sie die Droge nicht im Kopf, Buckmaster. Von welcher Art sind Ihre Gefühle zum Vorsitzenden in diesem Augenblick?«
    »Ich weiß nicht. Ich weiß es einfach nicht.«
    »Sind Ihre Gefühle feindseliger Natur?«
    »Vielleicht. Hören Sie, Avogadro, zwingen Sie nicht noch mehr aus mir heraus. Sie haben mich, Sie können mich heute Abend den Kannibalen übergeben, reicht Ihnen das noch nicht?«
    »Wir können dieses Verhör beenden, sobald Sie sich kooperationswillig zeigen.«
    »Gut«, murmelt Buckmaster. »Gut.« Er richtet sich auf, scheint irgendeine innere Kraft zu finden, die ihm Würde verleiht. »Ich halte nichts vom Regime des Vorsitzenden, Ich befinde mich mit der Politik des Revolutionsrates nicht in Übereinstimmung. Ich bedaure, daß ich ihnen gedient und meine Arbeitskraft zur Verfügung gestellt habe. Ich war letzte Nacht überreizt und überhäufte Doktor Mordechai mit Beschimpfungen, deren ich mich heute schäme. Aber ich habe niemals illoyal gehandelt, Avogadro! Und ich habe nicht das geringste mit dem Tod Mangus zu tun. Ich weiß überhaupt nichts darüber und schwöre, daß ich weder direkt noch indirekt daran beteiligt war.«
    Avogadro nickt. »Doktor Mordechai, erwähnte der Gefangene letzte Nacht Mangus Namen?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Können Sie sich präziser dazu äußern?«
    Schadrach überlegt. »Nein«, sagt er schließlich. »Nach meinem besten Wissen sagte er nichts über Mangu.«
    »Stieß der Gefangene irgendwelche Drohungen gegen das Leben des Vorsitzenden aus?«
    »Nicht, daß ich wüßte.«
    »Versuchen Sie sich zu erinnern, Doktor.«
    Schadrach schüttelt den Kopf. »Sie müssen verstehen, ich war auch gerade aus dem Zelt der Transtemporalisten gekommen. Während Buckmasters Tirade war ich mit meinen Gedanken zeitweilig noch anderswo. Er äußerte sich kritisch über die Regierung, ja, sogar sehr entschieden, aber ich denke nicht, daß er direkte Drohungen gegen bestimmte Personen ausstieß. Nein.«
    »Dann muß ich Ihre Erinnerung auffrischen«, sagte Avogadro und gibt seinem Assistenten in der Ecke ein Zeichen. Es folgt ein zischendes Geräusch, und dann, aus einem

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