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Schäfers Qualen

Schäfers Qualen

Titel: Schäfers Qualen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Haderer
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wir mal hoffen … Haben sie dir eigentlich schon unser Skelett gebracht … Na ja, müsste eigentlich schon da sein … Gut … Bis gleich.“
    Je näher der Zug Innsbruck kam, desto finsterer wurde es im Waggon. Schäfer schob die Jalousien hoch und schaute aus dem Fenster. Dunkelgraue Gewitterwolken verdeckten den Himmel, schwarze Vögel flogen hysterisch durch die Luft, die ersten Regentropfen fetzten an die Scheibe. Seine Wunde machte sich bemerkbar, doch die Schmerztabletten hatte er im Bad liegen lassen. Gut, in einer Viertelstunde wäre er ohnehin bei Konopatsch, und der würde neben Formalin wohl auch Zugang zu anderen Mittelchen haben. Der Zug fuhr in den Bahnhof ein. Schäfer wartete, bis die anderen Passagiere an ihm vorbeigegangen waren, nahm seine Sachen und stieg aus. Als er durch die Schiebetür ins Freie trat, sah er, wie ein Taxifahrer das Gepäck der Vuitton-Dame in den Kofferraum hievte. Der Wagen fuhr ab, doch kein anderes Taxi rückte auf den freien Stellplatz nach. Die haben es wohl nicht nötig, dachte Schäfer und lief ohne zu überlegen auf die andere Straßenseite, wo er drei parkende Taxis sah. Die dreißig Meter reichten aus, um seinen Anzug und sein Hemd so zu durchnässen, dass sie auf der Haut klebten. Warum er nicht unter dem Vordach gewartet hatte, bis der Platzregen vorbei war, fragte er sich, während das Taxi in Richtung Klinik fuhr. Eine Erkältung war das Letzte, was er jetzt brauchte. Nachdem er dem Portier seinen Ausweis gezeigt hatte, durften sie bis zum Eingang der Pathologie fahren. Schäfer bezahlte, stieg aus und lief die Stiegen zur Glastür hinauf. Im Foyer zog er sein Jackett aus und hängte es über einen Stuhl. Bevor er Konopatsch aufsuchte, wollte er noch einen Kaffee trinken und Bruckner anrufen. Er ging zum Automaten, warf eine Münze ein und drückte einen der Knöpfe. Die Maschine setzte sich in Betrieb, doch der Kaffee floss direkt in den Auffangbehälter. Schäfer versetzte dem Automaten einen Schlag mit der flachen Hand, worauf ein Becher in die Halterung unter dem Spender schepperte. Nachdem er eine weitere Münze eingeworfen hatte, kam er zu seinem Espresso – wobei der doppelte Preis sich nicht im Geringsten auf die Qualität des Kaffees ausgewirkt hatte. Er setzte sich, zündete sich eine Zigarette an und nahm sein Telefon aus der Jacketttasche.
    „Hallo … Ich bin in Innsbruck … Muss noch was abklären … Ja … Worum ich Sie bitten wollte: Können Sie die Pressekonferenz übernehmen? … Haben Sie schon … Umso besser. Und: Wirbel? … Klar, klar … Nein, auf keinen Fall, das passt schon so … Danke, Bruckner … Ja, bis bald.“
    Er legte auf und wählte eine weitere Nummer.
    „Knochen? … Ja, ich sitze oben bei eurem Automaten … gut.“
    Schäfer hatte eben seine Zigarette ausgedämpft, als sich die Schiebetür öffnete und Konopatsch auf ihn zukam.
    „Na, da wird wohl bald einer wie ein nasser Schäfer riechen … Hast du mit deiner klassischen Räubervisage kein Taxi gekriegt oder bist du wieder mal pleite?“
    „Knochen, kümmere dich lieber mal um euren Automaten da. Der Espresso schmeckt, als wäre er einer von deinen Leichen aus dem Arsch geflossen.“
    „Na, dann sollte der Herr Major vielleicht dafür sorgen, dass im Unterland nicht jeden zweiten Tag einer hopsgeht.“
    „Reines Mitleid. Du schaust zwar ohnehin schon aus wie ein Sandler, aber einen notorischen Nekrophilen wie dich kann ich doch nicht von einem Tag auf den anderen in die Arbeitslosigkeit schicken.“
    „Gut … was liegt an?“
    Schäfer griff sich sein Jackett und holte aus der Innentasche das Knochenstück, das er am Tag zuvor entwendet hatte.
    „Davon brauche ich so schnell wie möglich die DNA. Und danach einen Abgleich mit den anderen Proben … ob ein Verwandtschaftsverhältnis vorliegt.“
    „In wessen Auftrag?“
    „Was heißt in wessen Auftrag? Glaubst du, ich bring dir da meine Oma, weil ich wissen will, ob sie wirklich meine war? Das zahlt der Staat, wer denn sonst?“
    „Schon in Ordnung. Ich wollte dich nur mal darauf hinweisen, dass solche Analysen nicht ganz billig sind und normalerweise eine Genehmigung brauchen. Also: Krieg ich die noch?“
    „Knochen. Das ist kein Vaterschaftstest, sondern ein Beweismittel in mehreren Mordfällen. Und zwar das letzte, das ich noch brauche, um den Fall aufzuklären. Major Schäfer gibt dir sein Wort, dass er dir eine Genehmigung beschafft. Willst du das schriftlich?“
    „Nein. Vergiss es nur

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