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Schaenderblut - Thriller

Schaenderblut - Thriller

Titel: Schaenderblut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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Kehle wie ein Vampir herausreißen. Aber als er den Kopf hob, standen Tränen in seinen Augen.
    »Ich liebe dich, Alicia. Du musst mir helfen.«
    »Das werde ich. Ich versprech’s dir.«
    In dieser Nacht liebten sie sich – behutsam, sanft, liebevoll. Sie gaben und nahmen, tauschten Schmerz gegen Wonne, Einsamkeit gegen Trost, und als sie fertig waren, hielten sie sich gegenseitig fest und weinten um ihrer beider Leben.

Kapitel 15
    Als der achtjährige Joe auf seinem BMX-Rad um die Ecke bog, tauchte plötzlich Damon Trent vor ihm auf. Der übergewichtige High-School-Aussteiger stand in der Uniform des Pizzalieferdienstes von Windy City Deep Dish mitten auf dem Bürgersteig. Sein Lieferwagen wartete im Leerlauf am Straßenrand, die Beifahrertür war weit aufgerissen. Er sah den kleinen Joey mit einem finsteren, lüsternen Ausdruck im Gesicht und einem grausamen Funkeln in den Augen an. Noch bedrohlicher wirkte sein Grinsen. Es war die raubtierhafte Grimasse einer Hyäne, die sich an ihre geschwächte Beute heranschlich.
    Joe versuchte, auszuweichen, aber der dicke Teenager versperrte ihm den Weg. Er musste heftig bremsen und kam ins Schleudern, wobei er fast über den Lenker geflogen wäre. Er wollte den pummeligen Versager gerade wüst beschimpfen, als er spürte, wie sich die fetten Finger des Jungen um seinen Hals krallten und ihn vom Sattel hoben.
    Joe wollte schreien, aber er bekam keine Luft. Er ruderte mit Armen und Beinen, als wollte er vor einem angreifenden Hai davonschwimmen, und der dicke Junge trug ihn über den Bürgersteig in das bereitstehende Fahrzeug. Er verströmte das Aroma von Peperoni und Ammoniak. Das war das Letzte, was Joe bewusst registrierte, bevor die Türen zugeschlagen und die mittägliche Augustsonne und die fröhlichen Rufe der Kinder, die nur wenige Meter entfernt im Park spielten, ausgesperrt wurden.
    Joes Hände klammerten sich fest um Alicias Hals, als er aufwachte. Die Augen traten ihr aus den Höhlen, die Zunge baumelte schlaff aus dem Mund. Ihre Gesichtsfarbe hatte sich in ein ungesundes Türkisblau verwandelt. Er riss die Hände von ihrem Hals los und sprang zurück, rutschte ans andere Ende des Bettes – völlig entsetzt über das, was er angerichtet hatte. Keuchend und würgend schaufelte Alicia so viel Sauerstoff wie möglich in ihre entleerten Lungen. Joe atmete schwer und Schweiß rann ihm übers Gesicht.
    »Es tut mir leid. Es tut mir leid. Ich ... ich hatte einen bösen Traum. Ich wollte nicht ... ich meine, ich wusste nicht, was ich da mache.«
    »Du hättest mich fast umgebracht! Du bist wahnsinnig! Oh mein Gott! Du bist völlig übergeschnappt! Hilfe! Hiiilfeeee!«
    Joe schüttelte niedergeschlagen den Kopf und hob die Manschetten auf, die er auf den Boden geworfen hatte. Er schnappte sich eins von Alicias Beinen und schob die Lederfessel um ihr Fußgelenk. Diesmal versuchte sie, ihn zu treten, sich zu wehren. Sie zielte mit dem Fuß auf sein Gesicht und traf ihn mit der Ferse voll am Kinn. Sein Kopf knallte zur Seite und seine Lippen platzten auf. Joe schien es kaum zu merken. Er packte ihre Fußknöchel und wälzte Alicia auf den Bauch.
    Joe stockte der Atem, als er einmal mehr dieses Prachtexemplar von einem Hintern sah, der verführerisch im Mondlicht wackelte. Die Gier überkam ihn, drängend und bohrend. Er hockte sich auf Alicias Rücken, während sie weiter schrie und sich unter ihm wand, packte ihre Knöchel und schob die Ledermanschetten und die Spreizstange in Position. Dann drehte er sich um und fesselte erneut auch ihre Handgelenke.
    »Neeeein! Neeein! Tu das nicht!«
    »Ich sagte, ich werde dir nichts antun, und das werde ich auch nicht – nicht wenn es mir gelingt, das Virus zu bekämpfen.«
    Joe fesselte sie, schob ihr den Knebelball in den Mund und verband sie mit der Kette, die von der Decke hing. Anschließend stürzte er aus dem Zimmer.

Kapitel 16
    Emma Purcell schmökerte in einer zerlesenen Taschenbuchausgabe von Henry Millers Wendekreis des Krebses und wartete darauf, dass die beiden Jurastudenten vor den Computern und die vier Medizinstudenten, die dösend auf den Sofas und Lesesesseln hingen, endlich einsahen, dass sie sich nicht in vier Stunden auf eine Klausur vorbereiten konnten, die sie wochenlang ignoriert hatten. Sie erschrak, als sich der große muskulöse Psychologiestudent vor ihrem Schreibtisch aufbaute.
    »Äh, k-kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich muss jemanden finden.«
    »Ich glaube, ich verstehe nicht.«
    »Es gibt da einen

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