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Schaenderblut - Thriller

Schaenderblut - Thriller

Titel: Schaenderblut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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den er töten musste, um frei zu sein. Joe starrte den Professor mit schockiertem Blick an und bekam kein Wort von dem mit, was der Mann sonst noch sagte.
    Er dachte daran, dass er Damon Trent noch einmal gegenübertreten musste.

Kapitel 13
    Als Joe zu seinem Kunstkurs kam, wartete vor der Tür überraschend das Aktmodell vom Vortag auf ihn.
    »Da! Ich wollte dich für das Gemälde bezahlen.«
    Sie kam zu ihm und drückte ihm einen Scheck über 100 Dollar in die Hand.
    »Das musst du nicht. Ich kann das nicht annehmen.«
    »Willst du sagen, du brauchst es nicht? Willst du behaupten, du bist kein halb verhungerter Student wie der Rest von uns? Verrat mir dein Geheimnis!«
    »Nein, ich sage nicht, dass ich es nicht brauche. Ganz im Gegenteil. Ich bin hungriger, als du dir wahrscheinlich vorstellen kannst.«
    »Dann nimm das Geld und halt den Mund.«
    Joe steckte den Scheck in seine Tasche.
    »Du könntest mich damit zum Essen einladen, wenn du möchtest.«
    »Äh ... es gibt da im Moment jemanden.«
    »Feste Freundin?«
    »Kann sein. Bin mir noch nicht sicher.«
    »Aber du betrügst sie nicht?«
    »Nein, sie befriedigt mich voll und ganz.«
    »Na, das ist doch gut. Behalt den Scheck trotzdem. Und wenn du irgendwann ... mehr brauchst, dann ruf mich an, okay?«
    »Aber ich hab doch deine Nummer gar nicht.«
    »Steht auf dem Scheck.«
    Joe holte ihn aus der Tasche und sah, dass auf der Rückseite tatsächlich ihr Name, die vollständige Adresse und ihre Telefonnummer notiert waren. Die junge Frau winkte ihm zu, dann ging sie ins Atelier und ließ ihren Bademantel fallen. Sie lächelte, als Joe ein wenig später in den Raum gestolpert kam und sie auf die für ihn typische verzweifelte Art anstarrte.
    Du wirst bald mir gehören, Herkules!, dachte sie.
    Joe setzte sich und stürzte sich sofort auf seine Leinwand. Innerhalb von Minuten war ihm die rote Farbe ausgegangen. Es sah aus wie ein Massaker.
    Das Modell war nicht sein Typ, aber etwas an ihr reizte ihn. Sie war ein ähnlich williges Opfer wie Frank, nur eben weiblich. Aber er konnte unmöglich Sex mit ihr haben. Nicht nach dem, was mit Alicia passiert war. Er hatte Angst davor, was er mit ihr anstellen würde. Außerdem hätte es sich wie Fremdgehen angefühlt.
    »Ich brauche mehr Farbe.«
    Die Lehrerin kam herüber und warf einen Blick auf sein grauenhaftes Gemälde. Sie atmete hörbar ein.
    »Mir ist das Rot ausgegangen.«
    »Äh ... ja ... Moment, ich besorge Ihnen Nachschub.« Sie stürzte nervös davon und wäre dabei fast über die Staffelei hinter ihm gestolpert.
    Joe konnte riechen, wie sich ihre Pheromone in der Luft mit denen des Modells vermischten. Es war wie eine Affäre zu dritt, die sich in seinen Nasenlöchern abspielte. Die Nippel des Modells waren steil aufgerichtet und zeigten direkt auf ihn. Ihre Augen wanderten zielsicher auf die Beule in seiner Hose. Sie leckte sich die Lippen, als sie bemerkte, dass er sie anstarrte. Joe sah verlegen zur Seite.
    »Bring mich nicht in Versuchung«, knurrte er leise.
    Die Lehrerin brachte ihm eine Tube rote Farbe, und wieder lebte Joe seine Frustration auf der Leinwand aus. Sie war blutig und stellenweise zerfetzt, als er den Raum verließ, um zum nächsten Kurs zu gehen. Er ließ das Bild auf der Staffelei stehen und verspürte einen gewissen Stolz, als er bemerkte, wie das Aktmodell und die Lehrerin es musterten und miteinander flüsterten.
    Sollen sie sich doch gegenseitig ficken. Das ist weiß Gott sicherer als das, was ich mit ihnen anstellen würde, überlegte Joe, als er zum Matheunterricht eilte.
    Es gab keine verlässlichere Methode, einen Dauerständer zu bekämpfen, als anderthalb Stunden am Stück in einem Klassenraum zu sitzen und Gleichungen zu lösen.
    Joe gab sich alle Mühe, nicht an das köstliche Fleisch zu denken, das in seinem Schlafzimmer angekettet auf ihn wartete. Die Zahlen auf der Seite tanzten vor seinen Augen und am Ende des Kurses war sein Blatt immer noch leer. Er zerknüllte es und schleuderte es auf dem Weg zur Tür in den Papierkorb. Lieber eine ungültige Arbeit als null Punkte.
    Joe verließ das Zimmer und schlenderte über den Campus zur Bibliothek. Die Sonne senkte sich allmählich und Nebel kroch langsam über den frisch manikürten Rasen auf ihn zu. Eine kühle Brise fuhr durch die Bäume und über das Gras, glitt flüsternd unter seine Kleidung und über seine Haut. Joe seufzte und fröstelte. Nachdem sein Gesicht über einer Seite voller sinnloser mathematischer Gleichungen

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