Schaenderblut - Thriller
Anblick der Überreste seiner Raserei ersparen.
Emma Purcells zerfetzte und halb aufgefressene Leiche verschwand in einem Müllsack, den er in einen zerschlissenen Teppich einrollte. Dann schleppte er sie in das Nachbarapartment, wo er sie so lange der Verwesung preisgeben würde, bis ihm eine Idee gekommen war, was er mit ihr anstellen sollte. Alle Beweise für ihren Tod in dem schäbigen kleinen Schlafzimmer hatte er mit Ammoniak weggeschrubbt und in die Spüle gekippt. Als Joseph sich erneut der Badezimmertür zuwandte, wirkte das Zimmer sauberer denn je. Die beißende Schärfe von Ammoniak und Bleichmittel überdeckte den Blutgestank nahezu vollständig.
Die wunderschöne Spanierin mit den vollen roten Lippen und der karamellfarbenen Haut, der schwarzen Lockenmähne, den prallen, fleischigen Hüften und Schenkeln, den vollen Brüsten und dem dicken, perfekt gerundeten Hintern kauerte zitternd in der Badewanne. Sie schaukelte unkoordiniert vor und zurück.
»Alicia?«
Beim Klang seiner Stimme wand sie sich wie ein in die Enge getriebenes Tier und versuchte, sich einen Fluchtweg durch die Badezimmerfliesen freizukratzen. Ihre Handgelenke waren zwar noch gefesselt, aber irgendwie hatte sie es geschafft, die Arme vor den Körper zu bekommen. Ihre Schultern waren blau angelaufen und Joe vermutete, dass sie sich die Gelenke ausgekugelt hatte. Behutsam näherte er sich seinem traumatisierten Opfer und entfernte vorsichtig den Knebelball aus ihrem Mund.
»Alicia ... es tut mir leid, dass du das mit angesehen hast. Ich wollte nicht, dass du ...«
»Du hast sie aufgefressen! Du hast diese Frau aufgefressen! Sie hat geschrien und du hast sie immer weiter gebissen!« Sie begann, spasmisch zu zucken, als ihr das Bild dieses atemberaubenden Mannes, mit dem sie einst unbedingt hatte schlafen wollen, vor Augen erschien. Wie er den Brustkasten der Frau aufbrach und ihr das Herz herausriss, als löse er eine Auster aus ihrer Schale. Sie erinnerte sich an seine wahnsinnige Fratze, bedeckt mit einer öligen Maske aus Blut und Geweberesten, die Augen weit aufgerissen im Blutrausch. Dieser Mann, dem sie fast vergeben hätte, dass er sie ankettete und ihr die Brustwarzen abbiss, den sie in ihren Wunschträumen von seiner psychotischen Demenz heilen wollte, um bis ans Ende ihrer Tage mit ihm zusammenzuleben.
»Alicia, du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich anstrenge, dich nicht zu verletzen. Ich will dir nichts antun, aber der Hunger war so stark. Ich ... ich hatte Angst, ich könnte mich nicht mehr beherrschen. Ich musste etwas unternehmen!«
Alicia rollte sich in der Wanne in Fötusstellung zusammen und fing an zu weinen.
Joe trug sie behutsam hinüber zum Bett und kettete sie an. Dann schlug er ein paar Eier in die Pfanne und briet etwas Speck und Toast, aber Alicia wollte nichts essen. Also ließ er den Teller zusammen mit etwas frischem Wasser neben dem Bett stehen. Er leerte den Eimer aus und deponierte ihn wieder an seinem alten Platz, falls sie ihn während seiner Abwesenheit benötigte.
»Ich muss gehen. Ich komme später wieder.«
Es war noch zu früh für den Unterricht, also ging Joe über den Campus zum Fitnesscenter. Als er ankam, hatte das Ringerteam gerade sein Krafttraining beendet. Nach und nach tauchten die Spieler der Footballmannschaft auf. Joe war größer und kräftiger als die meisten von ihnen. Er wusste, dass sie nicht nachvollziehen konnten, warum er nicht zu ihnen stieß, aber er hatte wahrlich Wichtigeres zu tun, als auf einem Spielfeld auf und ab zu rennen und einem verwitterten Schweinsleder nachzujagen.
Joe ignorierte das laute Lachen und die Scherze der Jungs und schob einige Gewichte auf die Stange. Zum Aufwärmen legte er 120 Kilo auf und begann mit zwei Durchgängen und jeweils 15 Wiederholungen. Er beendete das Set mit 180 Kilogramm, brachte es dann auf 225 beim negativen und 165 beim schrägen Bankdrücken. Dann machte er ein paar Bizeps-Curls mit 80 Kilogramm und schloss 500 Crunches an.
Bei jeder der schweißtreibenden Übungen schweiften Joes Gedanken unerbittlich zu Trent ab. Er bekam diesen verdammten Pädophilen einfach nicht aus dem Kopf. Er musste ihn finden und töten und das hieß, dass er einen fahrbaren Untersatz benötigte, am besten einen Lieferwagen, damit er Alicia mitnehmen konnte, ohne sie in den Kofferraum sperren zu müssen. Die Hochzeits- und Verlobungsringe der Bibliothekarin und etwa 40 Dollar aus ihrer Handtasche sollten reichen. Der Verlobungsring war ein
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