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Schaerfer als Wasabi

Schaerfer als Wasabi

Titel: Schaerfer als Wasabi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Rank
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Moment düster, dann schüttelte Katsuro den Kopf.
    „Du hast ja einen an der Waffel, Nick.“ Er trat einen Schritt vor. „Hör mal, wenn es wegen der Sache von gestern ist, als meine Mutter dich beinahe mit dem Auto ...“
    „Ist es nicht! Das war ohnehin eure Schuld!“, warf Nick grimmig ein und blickte ungeduldig auf die große Uhr im Korridor. „Nerv mich einfach nicht, okay? Das ist ja wohl nicht zu viel verlangt.“ Er wandte sich zum Gehen, doch dann fiel ihm noch etwas ein. Nick neigte sich so weit zu Karate Tiger vor, dass sich ihre Nasen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt befanden. Ein angenehmer Duft stieg ihm in die Nase und brachte ihn einen Moment völlig aus dem Konzept. Er erinnerte Nick an Zitronentee und beinahe hätte er vergessen, was er sagen wollte. Etwas irritiert trat er einen halben Schritt zurück und hob drohend den Zeigefinger. „Und wage es ja nie wieder, zu behaupten, mein bester Freund nähme Drogen! Was bildest du dir eigentlich ein?“
    Katsuro keuchte auf, er blickte Nick entsetzt an und hob beschwichtigend die Hände.
    „So war das nicht, Nick“, schüttelte er den Kopf. „Vanessa hat mir ein bisschen was erzählt und wollte meinen Rat ...“
    „Kein Arsch braucht deinen Rat, Karate Tiger! Halt dich gefälligst aus unserem Leben raus!“
    Katsuro wehrte sich nicht einmal, als Nick ihn verbal angriff. Stattdessen stieß er ein resigniertes Seufzen aus und wandte sich ab.
    „Wir sehen uns später, Nick. Vielleicht hast du dich dann etwas beruhigt“, murmelte er ihm über die Schulter zu.
    „Das glaube ich wohl kaum.“
    Katsuros ruhige, beherrschte Art machte Nick aggressiv. Aufsteigender Zorn brachte sein Blut allmählich auf den Siedepunkt. Was war nur in ihn gefahren?

    Erst nach zwei Stunden Praxis in Handball und einer Vorlesung in Physik entspannte Nick sich allmählich, und er musste kaum mehr an Karate Tiger denken.
    Er saß mit Jessy in der Mensa und genoss es, von ihr bewundert und angehimmelt zu werden.
    „Du bist so süß“, hauchte sie ihm zu, während sie ihren Zeigefinger an seinem Kragen entlang und ein Stück in den Hemdausschnitt gleiten ließ.
    „Ich weiß“, erwiderte Nick verführerisch, worauf sie beide kicherten. Nicks Grinsen gefror ihm buchstäblich im Gesicht, als er Karate Tiger mit einem Tablett durch den Mittelgang kommen sah. Als sein Blick den von Nick streifte, reckte er stolz das Kinn und steuerte auf einen der anderen Tische zu.
    „Aber holla die Waldfee!“ Kaum hatte Jessy ihn entdeckt, fielen ihr fast die Augen raus. „Dein neuer Mitbewohner ist so was von rattenscharf! Ich hab ihn vorhin kurz kennengelernt. Wolltest du ihn mir etwa vorenthalten?“, fragte sie gespielt beleidigt und verzog die Lippen zu einem Schmollmund. „Huhuh! Setz dich doch zu uns, Katsuro!“ War dieser Frau denn gar nichts peinlich? Sie rückte von Nick ab und tippte mit der flachen Hand auf den leeren Stuhl neben sich. Katsuro zögerte kurz, kam aber dann zu ihnen herüber und stellte sein Tablett ab.
    „Hi Jessy“, sagte er lächelnd und deutete eine Verbeugung an, bevor er sich setzte. Nick gluckste, worauf ihn Jessy böse ansah. Ihre Hand schnellte vor, als erwarte sie einen Handkuss.
    „Hi Katsuro“, säuselte sie. Ihre Stimme klang plötzlich als arbeite sie bei einer Sex-Hotline. „Hey, ich hab’s dir ja schon angeboten. Wenn du bei irgendwas Hilfe brauchst, kannst du dich jederzeit an mich wenden, ja?“
    Katsuro drückte ihre Hand und nickte etwas benommen. „Danke, Jessy. Das ist sehr nett.“
    „Ja, er sieht aus als bräuchte er dringend ein paar Reitstunden“, murmelte Nick mehr zu sich selbst. Jessy warf ihm einen beleidigten Blick zu, und Katsuro verstand sichtlich nur Bahnhof. Zu demselben sollte er auch schnell verschwinden und den nächsten Zug nehmen. Egal wohin, aber eine einfache Fahrt bitte. Warum machten die alle so einen Wind um den Typen?
    „Wann fährst du heute nach Hause?“ Katsuro spießte ein paar Nudeln auf seine Gabel und sah Nick fragend an. Der wollte doch nicht etwa, dass sie zusammen heimfuhren? Hatte er es immer noch nicht geschnallt?
    Nick zog eine Augenbraue hoch. „Ich weiß noch nicht genau. Warum?“
    „Es wäre nett von dir, mir zu zeigen, welche U-Bahn ich nehmen soll und wo ich genau aussteigen muss. Schließlich haben wir ja nicht jeden Tag gleichzeitig Schluss. Soweit ich gesehen habe, bin ich um vier fertig.“
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Nick, dass Jessy ihn beobachtete und auf

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