Schaerfer als Wasabi
beschissenen Tag und darf auch einmal schlecht drauf sein, oder?“
Vanessa wollte etwas erwidern, doch Robert fiel ihr ins Wort.
„Jetzt hört doch mal auf, was soll Katsuro von uns denken?“ Er lehnte sich zurück und blickte Katsuro entschuldigend an. „Ich weiß nicht, was heute los ist. Sonst sind wir alle ein Herz und eine Seele.“
„Na dann hoffe ich, dass es nicht an mir liegt“, antwortete Katsuro mit einem gequälten Lächeln und erhob sich, um seinen Teller und das Glas abzuräumen. „Entschuldigt mich, ich bin wirklich müde und sollte mich ohnehin für morgen vorbereiten.“
Vanessa nahm ihm den Teller ab und stellte ihn in die Spülmaschine.
„Komm noch schnell mit ins Bad, ich hab im Schrank einen Regalboden für dich freigemacht.“
Katsuro nickte. „Okay, ich hole rasch meine Sachen.“
Drei
Nick hatte es sich auf der Couch gemütlich gemacht und wollte mit Mike und Robert „X-Men“ sehen, als Vanessa zurück ins Wohnzimmer kam.
„Sag mal Nick, was ist eigentlich mit dir los?“ Sie stemmte die Hände in die Hüften und warf Robert einen vielsagenden Blick zu, worauf er nach der Fernbedienung griff und den Ton leiser stellte. „Warum bist du denn so unfreundlich zu Katsuro? Ich kann mich nicht erinnern, dass er dir was getan hätte.“
Nick starrte sie einen Moment an, dann lehnte er sich seufzend in das Sofa zurück. „Meine Güte, ich mag ihn nicht, ist das so schlimm?“ Er verzog die Mundwinkel. „Ich finde, er macht zu viel Wirbel um seine Person und bildet sich weiß Gott was ein.“
Aus den Augenwinkeln sah Nick, dass Robert den Kopf schüttelte. Mike wollte gerade etwas erwidern, doch Vanessa schnitt ihm das Wort ab, in dem sie die Hand hob.
„Da kenne ich aber noch einen, der manchmal viel Wirbel um seine Person macht. Ich finde, du übertreibst es mächtig! Katsuro ist sehr höflich, nett und eigentlich eher zurückhaltend … was man von dir nicht gerade behaupten kann.“
„Und ein Traumtyp, nicht wahr, liebe Vanessa?“, gluckste Mike und sah sie herausfordernd an, bevor er sich an Nick wandte. „Sei mir nicht böse, aber ich glaube, genau das ist dein Problem Nick, ehrlich. Es ist ja eine Frechheit, dass hier jemand herkommt und noch besser aussieht, als unser Sonnenschein, tz, tz, tz ...“, fügte er grinsend hinzu. „Und dann ist er auch noch furchtbar nett.“
Vanessa verschränkte die Arme vor der Brust, wieder überzog ein Hauch von Rosa ihre Wangen.
„Das hat gar nichts damit zu tun, wie gut er aussieht. Findest du es vielleicht normal, wie Nick drauf ist?“
Mike zuckte mit den Schultern. „Ach so schlimm war es auch wieder nicht, Vanessa. Ich glaube, du siehst das zu eng.“
„Bestimmt nicht.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich verstehe es einfach nicht, Nick, das ist alles. Wir sollten ihm helfen, sich hier zurechtzufinden und ihn nicht noch runterziehen.“
Nick war noch gar nicht zu Wort gekommen, er spürte, wie die Wut in ihm wuchs. „Was soll das hier eigentlich werden?“, stieß er aufbrausend hervor und setzte sich mit einem Ruck auf. „Warum komme ich mir gerade vor, als würde ich auf einer Anklagebank sitzen? Mir ist scheißegal, was der Typ macht. Und nur zur Info: Ich finde überhaupt nicht, dass er gut aussieht – damit hat es rein gar nichts zu tun! Für wie oberflächlich haltet ihr mich eigentlich?“
Als ihn seine Mitbewohner stumm ansahen, schnaubte er entnervt. „Aber seinen Babysitter muss ich deswegen auch nicht spielen, oder?“
Es entstand eine kurze Pause, in der jeder in eine andere Ecke starrte.
„Ach, Robert, sag doch auch mal was dazu!“ Vanessa blickte Robert erwartungsvoll an, doch Sommersprosses Aufmerksamkeit war zum Bildschirm zurückgekehrt, auf dem Wolverine, alias Hugh Jackman gerade halb nackt herumhüpfte. Langsam machte er Nick wirklich Angst.
Robert, nicht Hugh.
„Was?“ Robert glich einer Schlaftablette, er sah Vanessa zwei Sekunden lang an, als hätte er sie noch nie zuvor gesehen. Vanessa seufzte resigniert und ließ sich in den Sessel fallen. „Ach vergiss es.“
„Mann, jetzt lasst uns doch eine Nacht drüber schlafen und morgen sehen wir weiter, okay?“ Mike wirkte plötzlich wieder gereizt, von einer Sekunde auf die andere. „Ich dachte, wir sehen uns den Film an?“
Bevor Vanessa antworten konnte, hatte Robert den Ton wieder lauter gestellt und stopfte sich eine Handvoll Chips in den Mund.
Nach etwa zwanzig Minuten kam Katsuro aus dem Bad. Sein Haar war noch
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