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Schaerfer als Wasabi

Schaerfer als Wasabi

Titel: Schaerfer als Wasabi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Rank
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richtig zugehört. Seine schwarzen Augen blieben an Nick haften. „Ich hoffe, es geht ihm etwas besser.“
    Nick erwiderte Karate Tigers Blick, einen winzigen Moment dachte er, sich nicht davon losreißen zu können. Schließlich wandte er sich ruckartig ab und verließ mit einem seltsamen, fremden Gefühl im Bauch das Wohnzimmer.

    Als Mike auf sein Klopfen nicht reagierte, horchte er an der Tür.
    „Mike? Schläfst du?“ Er klopfte noch einmal, als Karate Tiger im Flur auftauchte und ihn fragend musterte. Nick ignorierte ihn und drückte die Klinke. „Mike?“
    Das Zimmer war leer, von Mike keine Spur. „Eigenartig“, murmelte er.
    „Stimmt was nicht?“, fragte Katsuro hinter ihm.
    „Mann, du nervst, wann kapierst du das endlich?“ Nick knallte Mikes Zimmertür wieder zu und stieß einen genervten Laut aus. „Er ist nicht da“, sagte er mehr zu sich selbst, in diesem Moment wurde die Haustür aufgeschlossen.
    „Hey, ihr seid schon zuhause?“ Mike winkte ihnen gut gelaunt und schwenkte eine DVD in der linken Hand, während er seinen Schlüsselbund auf die Kommode warf. „Hab uns Transformers ausgeliehen, habt ihr Lust?“
    „Ich dachte, du bist krank?“, antwortete Nick erstaunt, war aber froh, dass es Mike anscheinend besser ging. „Sorry, aber ich kann doch nicht jeden Tag DVDs gucken. Irgendwann muss ich auch mal was lernen.“
    „Dann eben nicht. Ich hab nicht gesagt, dass ich richtig krank bin. Nur eine leichte Erkältung“, hüstelte Mike. Sein Blick streifte Katsuro. „Na, wie war dein erster Tag an der Uni? War Nick auch nett zu dir?“ Auf Mikes Mundwinkeln entstand ein Grinsen. Katsuro warf Nick einen kurzen, unergründlichen Blick zu und zuckte dann mit den Schultern.
    „Nick ist sehr hilfsbereit, er hat mich heute Morgen im Flur abgestellt wie ein altes Fahrrad und mir gesagt, ich solle mir jemand anderen suchen, der für mich den Idioten macht. Aber heute Nachmittag hatte ich richtig Glück. Ich durfte mit ihm U-Bahn fahren, was wirklich toll ist, wenn man merkt, dass man jemandem schrecklich auf die Nerven geht.“
    Mike blickte von Katsuro zu Nick und hob die Augenbrauen.
    „Was?“
    „Ach komm schon, du glaubst doch nicht, was der erzählt, oder?“, warf Nick aufgebracht ein. „Unser Karate Tiger braucht einen, der ihm ständig Händchen hält und ihn überall hinführt – aber ich hab schon mal gesagt, dass ich der Falsche dafür bin!“ Nick wusste, dass er ungerecht war und für einen winzigen Moment überfiel ihn ein schlechtes Gewissen. Doch da war diese Wut, tief in seinem Inneren, die ihm verbot, diesem Gefühl nachzugeben.
    Katsuro schüttelte den Kopf. „Das hab ich gar nicht von dir verlangt, Nick! Aber ein bisschen mehr Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft hab ich schon erwartet.“
    „ Du hast von mir gar nichts zu erwarten!“ Nicks Stimme wurde lauter.
    „Das hab ich gemerkt“, schnaubte Katsuro.
    „Hey, hey, hey! Jetzt beruhigt euch doch mal!“, ging nun Mike
    dazwischen und schüttelte den Kopf. „Was ist denn überhaupt...“
    Er wurde unterbrochen, als die Tür erneut aufgeschlossen wurde und Vanessa und Robert nach Hause kamen.
    „Was ist denn hier los?“ Vanessa musterte Mike fragend, Katsuro verliebt – und Nick kritisch. „Man hört euch ja schon im Flur.“
    „Unser Dreamteam hatte einen wirklich guten Start in den Tag“, antwortete Mike spöttisch. Robert schloss die Tür und legte seine Jacke ab. Als Mike Karate Tigers Gejammer wiederholte, stieß Vanessa einen erbosten Laut aus und kreuzte die Arme vor der Brust. „Ich frag mich wirklich, was du für ein Problem hast, Nick!“
    Nick erwiderte ihren Blick mit einer Unschuldsmiene. „Frag doch ihn!“
    Katsuro hingegen sah ihn entrüstet an. „Ich hab dir nichts getan, warum bist du so unfreundlich?“
    „Warum bist du so nervig?“, blaffte Nick zurück.
    Katsuro wollte etwas erwidern, aber Nick machte eine abweisende Handbewegung und wandte sich ab. „Hört zu, ich habe echt keine Zeit für so einen Scheiß. Ich muss lernen. Lasst mich einfach in Ruhe, okay?“
    Bevor jemand etwas erwidern konnte, ließ Nick alle stehen und flüchtete in sein Zimmer. „Ich bin euch doch keine Rechenschaft schuldig!“ Er schlug die Tür zu, lehnte sich dagegen und atmete aus. Was war nur los mit ihm, verdammt? Er benahm sich ja wie ein pubertärer Schuljunge. Und schuld war dieser Blödmann!
    Nick legte sich aufs Bett und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Minutenlang starrte er an die Decke

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