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Schaerfer als Wasabi

Schaerfer als Wasabi

Titel: Schaerfer als Wasabi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Rank
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Nicks harter Schale ein weicher Kern versteckte. Er hatte nur keine Ahnung, wie er diese Schale knacken sollte. Während er überlegte, lag seine Hand unbeweglich auf Nicks weicher, glatter Haut.
    „Und ich dachte schon, du bist jetzt die Krankenschwester hier“, riss Nick ihn aus seinen Gedanken, worauf sich Katsuro rasch zurückzog. Nick blickte ihn jetzt direkt an. Da war ein hinreißendes Lächeln auf seinen Lippen, auch wenn es verkrampft wirkte und er hatte leicht gerötete Wangen. Katsuro verschlug es die Sprache, er konnte nur den Kopf schütteln. Plötzlich drangen aus dem Flur Stimmen herüber, die Wohnungstür fiel zu.
    „Vanessa ist da, ich hol sie gleich.“ Katsuros Beine waren weich wie Butter, als er sich erhob und mit deutlich erhöhtem Puls aus Nicks Zimmer flüchtete.

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    Vanessa eilte auf Nick zu, Robert und Katsuro im Schlepptau.
    „Oh Nick! Was machst du denn? Kann man dich denn keine fünf Minuten aus den Augen lassen?“ Sie setzte sich auf das Bett und strich ihm zärtlich über das Haar.
    Nick zuckte mit den Schultern und wollte eine coole Bemerkung machen, doch der Schmerz fuhr ihm so jäh in die Rippen, dass ihm schlecht wurde.
    „Ganz ruhig, Nick. Ich sehe mir das mal an.“ Vanessa seufzte. „Du bist ja ganz blass. Warum bist du denn nicht ins Krankenhaus, wie Katsuro es dir gesagt hat?“, fragte sie vorwurfsvoll. Ohne eine Antwort abzuwarten, winkte sie Robert zu sich. „Wir müssen ihm erstmal das Shirt ausziehen, ich muss sehen, wie schlimm die Verletzungen sind.“
    Robert drehte Nick so behutsam wie möglich auf die Seite und zog ihm das Shirt über einen Arm und den Kopf. Nick stöhnte erleichtert auf, als er wieder auf dem Rücken lag. Vanessa streifte ihm den anderen Ärmel ab und warf einen Blick auf seinen Oberkörper. Man merkte, dass die beiden genau wussten, was sie zu tun hatten. Nick fühlte sich sicher und geborgen.
    „Oh Mann, auf alle Fälle bist du grün und blau“, schüttelte Vanessa den Kopf und legte die Handfläche sachte auf seine Brust. Nick hatte gehofft, dasselbe Kribbeln zu spüren wie vorhin, als Katsuro seine Haut berührt hatte, doch jetzt fühlte er nichts. Rein gar nichts.
    Vanessas Finger glitten langsam über Nicks Rippen.
    „Das wird jetzt etwas weh tun, Nick, aber anders kann ich nicht feststellen, ob etwas gebrochen ist“, sagte sie leise. „Hast du gespürt oder gehört, dass etwas geknackst hat?“
    Nick schüttelte den Kopf. „Nein, gar nichts. Nur der Schmerz … ich dachte, ich bekomme keine Luft mehr.“
    „Hm … ich glaube nicht, dass etwas gebrochen ist, aber wenn die Schmerzen schlimmer werden, oder größere Schwellungen entstehen, bringe ich dich morgen sofort zum Arzt, verstanden?“
    Er nickte, einen Moment herrschte Stille im Zimmer. Sie alle waren da und sorgten sich um ihn. Nick fing Katsuros Blick auf, er sah ebenso besorgt aus wie die anderen. Oh Mann, er war ihm gefolgt und hatte ihn vor etwas Schrecklichem bewahrt, das wurde ihm jetzt erst richtig bewusst. Als Katsuro gesehen hatte, in welcher Situation sich Nick befand, war er wie ein Berserker auf die Typen losgegangen. Sein Zorn war so greifbar gewesen – als würde Nick ihm etwas bedeuten. Bei diesem Gedanken bekam Nick eine Gänsehaut. Ein einfaches Dankeschön würde vermutlich nicht reichen, so wie er sich Katsuro gegenüber benommen hatte.
    „Wir kühlen es über Nacht, ich hol rasch meinen Erste-Hilfe-Koffer.“ Vanessa legte ihm kurz die Hand auf den Arm und eilte aus dem Zimmer.
    „Was treibt sich eigentlich für Gesindel da draußen herum?“, fragte Robert kopfschüttelnd.
    „Sie haben mich anscheinend schon im Club beobachtet“, antwortete Nick. „Und dann sind mir diese Arschlöcher gefolgt.“
    „Ja, stimmt. Daraufhin bin ich ihnen nachgegangen“, fügte Katsuro schulterzuckend hinzu. „Ich hatte einfach ein komisches Gefühl.“
    „Oh Gott, stellt euch mal vor, Katsuro wäre Nick nicht nachgegangen!“, rief Vanessa, die gerade mit ihrem Koffer zurückkam. „Ich will gar nicht daran denken. Robert, könntest du mir aus dem Bad Handtücher für einen kalten Umschlag bringen?“
    Fünfzehn Minuten später war Nick versorgt, die Kühlung war jetzt schon eine Wohltat. Er fühlte sich erschöpft und schläfrig. Robert und Katsuro waren zu Bett gegangen, Vanessa deckte ihn noch fürsorglich zu.
    „Schlaf jetzt, Nick, ich sehe später noch mal nach dir.“
    „Danke, Süße.“ Nick gähnte, sogar das schmerzte. Doch bald übermannte

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