Schaerfer als Wasabi
seine Lippen, während er sich erhob. „Ich hole etwas, um dein Gesicht sauber zu machen.“ Er schüttelte den Kopf und lächelte gequält „Du siehst ja zum Fürchten aus.“ Katsuro verließ das Zimmer und kam kurz darauf mit einem Waschlappen und einer Schale Wasser zurück. Er setzte sich und begann wie selbstverständlich, Nicks Gesicht zu säubern.
Nick stockte der Atem, im ersten Moment war er zu keiner Reaktion fähig. Das warme Wasser war angenehm warm und wirkte schmerzlindernd. Wie gerne hätte er jetzt die Augen geschlossen und Katsuros Fürsorge genossen, doch kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht, erschrak er heftig über sich selbst. Mit klopfendem Herzen wich er zurück und wollte Katsuro den Lappen aus der Hand zerren. „Lass das! Ich mach das schon selber.“
„Halt still!“ Katsuro war schneller und zog die Hand mit dem Lappen zurück. „Sei doch nicht immer so verdammt stur.“ Scheinbar völlig unbeeindruckt wischte er Nick behutsam die letzten Blutreste vom Gesicht.
„Glaub ja nicht, dass wir deswegen plötzlich Freunde sind. Ich kann dich nicht ausstehen und du mich ebenso wenig. Also tu nicht so!“ Kaum hatte Nick die Worte ausgesprochen, bereute er sie auch schon. Warum konnte er nicht einfach mal die Klappe halten?
„Ich kann für mich selbst sprechen und ich habe nie einen Grund gehabt, dich nicht zu mögen. Aber wie du meinst“, antwortete Katsuro gedehnt, als hätte er nichts anderes erwartet. Langsam brachte er Nick wirklich zur Weißglut.
„Sag mal, nehmt ihr Japaner immer alles so hin, ohne es zu hinterfragen? Seid ihr alle so verdammt ruhig und gelassen?“
Katsuro antwortete nicht sofort und tauchte den Waschlappen ins Wasser. Als er ihn in seiner Faust auswrang, traten die Muskeln und Sehnen seines Unterarms hervor. Karate Tiger fixierte Nick mit nachdenklicher Miene.
„Nicht immer“, antwortete er schließlich. „Aber bei dir mach ich mal eine Ausnahme.“ Ein flüchtiges Lächeln erschien auf seinen Lippen, dann wurde er wieder ernst. „Du schwankst wie eine Pappel im Wind, Nick. Du hast dein inneres Gleichgewicht noch nicht gefunden.“ Warm und sanft glitt der Lappen über Nicks Lippen und Wangen.
„Was soll denn das nun wieder heißen?“ Nick verdrehte die Augen und wollte sich fluchend erheben, doch er hatte seine geprellten Rippen vergessen und sank stöhnend in das Kissen zurück. Katsuro legte ihm stützend die Hand in den Nacken und schüttelte den Kopf.
„Siehst du?“ Für Sekunden waren sich ihre Gesichter ganz nah, und Nick fielen Details auf, die er vorher nie bemerkt hatte. Katsuros Haut war glatt und rein, oberhalb der rechten Augenbraue hatte er eine winzige Narbe. Nick hatte sich noch nie Gedanken über das Aussehen eines Mannes gemacht, aber bei Karate Tiger war irgendwie alles anders, stellte er erschrocken fest. Ein Blick in diese dunklen Augen beschleunigte seinen Puls erneut, aber das war sicher nur deswegen, weil er ihm so auf die Nerven ging. Katsuros Stimme holte ihn aus seinen bizarren Gedankengängen zurück.
„Lass mich mal deine Rippen sehen. Vielleicht hätten wir doch ins Kranken...“
„Es ist nur eine Prellung. Da ist nichts gebrochen.“
Bevor Nick reagieren konnte, hatte Katsuro ihm das Shirt nach oben gezogen.
Er knirschte mit den Zähnen. „Diese Schweine haben dich ganz schön erwischt, Nick. Es ist auf alle Fälle blau – vor allem auf der Seite. Das ganze Ausmaß wird man erst morgen sehen.“
Nicks Herz stand für einige Sekunden still, als Katsuros warme Hand seinen nackten Bauch streifte. Die Berührung, leicht und behutsam, löste ein Kribbeln in Nicks Körper aus, das sich bis in seine Lenden zog. Ach du Scheiße, was war das denn? Er bekam doch jetzt keinen Ständer, oder? Nicks Gesicht begann zu glühen, ihm wurde so heiß, als säße er in der Sauna. Rasch wandte er den Kopf ab und wünschte, er wäre unsichtbar.
„Ich … ähm ...“ Mehr kam nicht aus seiner trockenen Kehle.
„Wenn Vanessa kommt, soll sie sich das sofort ansehen.“
˜ ™
Katsuros Blick huschte über Nicks Körper. Er war wunderschön und verdammt sexy. Dass er jetzt hier halb nackt auf dem Bett lag, machte ihn nervös, und er fühlte ein Prickeln, das sich von seinen Zehenspitzen bis unter die Kopfhaut ausbreitete. Nick war ein Traum. Katsuro wünschte sich so sehr, dass sich die Situation zwischen ihnen verbessern würde, doch der blonde Teufel machte es ihm nicht leicht. Katsuro war sicher, dass sich unter
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