Schaerfer als Wasabi
ihn die Müdigkeit und seine schweren Lider fielen zu.
Dieses Mal saß Nick in einem Hörsaal, als die Cheerleader mit der Riesentorte auftauchten. Als sich der Deckel hob, ging ein Raunen durch die Menge, gleich darauf begannen die ersten Mädels hingerissen und hysterisch zu kreischen.
Katsuro trug einen strahlend weißen Karateanzug und winkte den Studenten auf den oberen Sitzreihen. Er stieg aus der Torte und kam langsam die Stufen hinauf, bis er direkt vor Nick stehen blieb. Augenblicklich herrschte völlige Stille, sämtliche Augenpaare wanderten gebannt zwischen Nick und Katsuro hin und her. Katsuro hob die Hand und strich Nick in einer liebevollen Geste über die Wange.
„Komm“, flüsterte er und deutete mit einem Kopfnicken in Richtung Torte. Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Er reichte Nick die Hand, sie fühlte sich warm an, vertraut. Nick erhob sich, sie gingen zusammen hinunter und kletterten in das Innere der Torte. Es war so finster, dass Nick nichts sehen konnte, doch was er spürte, bescherte ihm eine Gänsehaut und Schweißausbrüche zugleich. Katsuros Lippen berührten sein Ohr, warmer Atem streichelte seine Haut und zärtliche Finger schoben sich seitlich in sein Haar. Nick seufzte leise. Als Katsuro begann, kleine zärtliche Küsse auf seinem Hals zu verteilten, schlang er die Arme um ihn und legte den Kopf zurück in den Nacken. Katsuros Zungenspitze leckte leidenschaftlich über Nicks Haut und entlockte ihm damit ein Stöhnen. Seine Beine zitterten und gaben schließlich nach. Nick fiel ins Leere, ruderte mit Armen und Beinen hilflos in der Luft.
Er musste aufwachen. Und zwar ganz dringend.
Neun
Nick zuckte heftig zusammen, als er aus dem Traum auf sein Bett fiel. Er schlug die Augen auf und starrte einen Moment benommen an die Zimmerdecke. Zutiefst schockiert über seinen Traum raste sein Herz in wildem Stakkato. Er wollte sich setzen und keuchte auf, als der Schmerz ihm den Atem raubte. Nick legte die Hand vorsichtig an seine Rippen und sah sich hektisch um. Einen winzigen Moment dachte er, Katsuro wäre vielleicht noch hier und fühlte so etwas wie Enttäuschung, als er merkte, dass er alleine war. Was war nur los mit ihm? Hatte er gestern zu viel auf den Kopf gekriegt? Das musste es sein, das erklärte auch diesen abartigen Traum.
Nick schloss die Augen wieder und ließ Revue passieren, was im Park passiert war. Bei der Erinnerung an Glatzkopf und seine offene Hose wurde ihm die Kehle eng. Er konnte nicht mehr so tun, als wäre nichts geschehen – er hatte sich noch nicht einmal bei Katsuro bedankt. Wie ein Racheengel war er gestern plötzlich in der Dunkelheit aufgetaucht ... stark, unbesiegbar und so voller Zorn. Nick fröstelte, seine Handflächen wurden feucht und sein Puls befand sich mittlerweile auf Stufe zwölf von zehn möglichen. Ein Klopfen ließ ihn aufschrecken. Sein Blick fiel auf den Radiowecker auf dem Nachttisch. Es war bereits Mittag.
Vanessa steckte den Kopf durch den Türspalt.
„Hey. Ich hab mir Sorgen gemacht und wollte sehen, wie es dir geht.“
„Komm rein, Süße.“
Sie setzte sich ans Bett. „Wie sieht es aus? Sind die Schmerzen schlimmer geworden?“ Sie zog die Decke ein Stück hinunter und begann vorsichtig, den Verband zu lösen.
„Die Schmerzen sind schon heftig, aber es fühlt sich eher an wie ein schwerer Muskelkater.“ Er tastete sein Gesicht ab. Seine Unterlippe fühlte sich etwas taub an und auf seinem Wangenknochen hatte sich eine Blutkruste gebildet.
„Die Hämatome sehen schlimm aus, aber es ist nichts geschwollen“, stellte sie mit einem prüfenden Blick auf seinen Brustkorb fest. „Das ist ein gutes Zeichen. Bleib heute auf jeden Fall liegen, okay? Ich fürchte, die Uni kannst du die restlichen Tage bis zu den Ferien knicken.“ Sie wuschelte durch sein Haar und erhob sich. „Ich mach dir jetzt erstmal einen Kaffee – möchtest du etwas essen?“
„Nein, danke.“ Er machte eine kurze Pause, bevor er weiter sprach. „Vanessa?“ Nicks Herz klopfte schon wieder wie verrückt, aber er wusste, dass er das tun musste.
„Ja?“
„Ähm … ist Katsuro da?“
Vanessa legte den Kopf schief und sah Nick neugierig an. „Ja, er ist in seinem Zimmer.“
„Ich … weiß, ich sollte mich bei ihm bedanken.“ Nick stieß ein Seufzen aus. „Oh Mann, ich kann das nicht!“
Vanessas Augen wurden groß. „Warum denn nicht? Was ist nur los mit euch?“
Nick schloss einen Moment die Augen.
„Sag ihm, ich schlafe. Ich
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