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Schaerfer als Wasabi

Schaerfer als Wasabi

Titel: Schaerfer als Wasabi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Rank
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ungeduldig. „Ich wette, du bläst fast so gut wie ein Mädchen.“
    Nick schlotterte so sehr, dass er zusammengebrochen wäre, wenn sie ihn nicht gnadenlos festgehalten hätten. Das konnte nur ein Albtraum sein … es musste einfach einer sein! Warum ausgerechnet er? Tausende von winzigen Gedankenblitzen schossen ihm auf einmal durch den Kopf. Dinge, die er gestern oder vorgestern noch als schlimm oder nervig empfunden hatte, waren plötzlich belanglos und lächerlich. Wie gerne würde er sich jetzt mit Katsuro streiten oder eine schlechte Prüfung schreiben. Ihm war egal, wie er gerade aussah, was er anhatte, ob seine Haare saßen – ja sogar, ob seine Mutter ihn liebte. Wenn er nur heil hier herauskam.
    „Bitte … bitte nicht!“, stieß er wimmernd hervor. Nick wurde übel, und er schluckte bereits Galle, als er plötzlich eine vertraute Stimme hörte.
    „Lasst ihn sofort los, oder ihr werdet es bereuen!“

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    Als Katsuro Nick am Boden knien sah, in der Gewalt dieser Dreckschweine, überfiel ihn so gewaltiger Zorn, dass er am liebsten laut aufgebrüllt hätte. Diese erniedrigende Situation und die unmittelbare Gefahr, in der sich Nick befand, löste bei Katsuro eine solch heftige, emotionale Reaktion aus, dass er glaubte, gleich zu explodieren. Der Mann im Ledermantel zerrte grob an Nicks Haaren, worauf dieser schmerzerfüllt aufkeuchte, dann warf er Katsuro einen abfälligen Blick zu.
    „Verpiss dich, oder du wirst derjenige sein, der es bereuen wird! Wir haben hier eine kleine Privatparty.“
    „Ja, aber ich glaube, ihr habt vergessen, mich einzuladen!“ Katsuro griff so unvermittelt an, dass den Typen nicht einmal die Zeit blieb, sich zu wehren. Er rannte auf sie zu, sprang hoch und versetzte dem Kerl mit der Glatze einen harten Tritt ins Gesicht. Er brüllte vor Schmerzen auf und riss beide Hände hoch.
    „Meine Nase!“, brüllte er dumpf hinter seiner vorgehaltenen Hand. Als er sie wegnahm, floss das Blut wie ein Sturzbach über Kinn und Lippen, seinen Hals hinunter und tränkte sein helles Shirt. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er zuerst auf seine Hände und dann an sich hinunter. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er sich fing und seine Kumpels anschrie.
    „Zeigt es dem Arschloch! Macht ihn fertig!“
    Für Katsuro war es nicht allzu schwer, diese Idioten abzuwehren, die sich unbeholfen auf ihn stürzten. Er packte den Unterarm des ersten Angreifers, drehte ihm dabei in einer schwungvollen Drehung den Rücken zu und schleuderte den Kerl trotz seiner üppigen Statur nach vorne über seine Brust. Er krachte wie ein Betonklotz zu Boden und blieb ächzend liegen. Der andere hielt überrascht inne und glotzte Katsuro völlig perplex an. In seinem unbändigen Zorn musste er das Bild eines Wahnsinnigen abgeben. Katsuro unterstrich seine Überlegenheit mit einem bedrohlichen Knurren.
    „Willst du auch einen Gratis-Flug?“ Er ging erneut in Angriffsposition, wobei er den Glatzkopf ebenfalls nicht aus den Augen ließ. Doch dieser war mit seiner blutenden Nase beschäftigt und jaulte wie ein angeschossener Hund. Der andere Kerl hob beschwichtigend die Hände und wich kopfschüttelnd zurück. Er packte seinen Kumpel an der Jacke und zog ihn auf die Beine.
    „Komm, Freddy … das ist es nicht wert. Verdammt, ich hab keinen Bock auf so einen Dreck!“ Die Feiglinge stolperten rückwärts und rannten davon, als wäre ein Hornissenschwarm hinter ihnen her. Katsuro wandte sich um und fixierte den Typen mit der Glatze, der immer noch auf dem Boden kauerte. Dann ging er in die Hocke und riss ihm Nicks Geldbörse aus der Hand. Er packte den Kerl am Kragen und zog ihn hoch.
    „Verschwinde, bevor ich mich vergesse!“ Katsuros Schultern bebten, und seine Stimme hörte sich an wie ein Reibeisen. „Und glaub mir – wenn ich mit dir fertig bin, wird deine beschissene Nase noch das Schönste in deinem Gesicht sein!“
    Der Glatzkopf zuckte zusammen und riss die Augen auf. Als Katsuro ihn losließ, wich er keuchend zurück und ergriff die Flucht.
    „Diese verdammten Schweine!“ Katsuro eilte zu Nick und sank neben ihn auf den Boden. Die Tatsache, dass ihn jemand verletzt hatte, versetzte ihm einen Stich ins Herz. Er verspürte den unbändigen Wunsch, Nick in seine Arme zu ziehen und ihn festzuhalten, zugleich schwappte eine neue Welle des unbändigen Zorns durch seinen Körper und schüttelte ihn. Katsuro atmete tief durch und legte Nick behutsam eine Hand auf die Schulter. „Tut mir leid, dass ich so

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