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Schafkopf

Schafkopf

Titel: Schafkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Föhr
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hätte ich noch ein paar Fragen an Sie.«
    »Nun, der Grund meines Anrufes ist der Mord heute Morgen auf dem Riederstein. Ist das Opfer übrigens schon identifiziert?«
    »Ja.«
    »Können Sie mir sagen, um wen es sich handelt?«
    »Kein Problem. Steht morgen ohnehin in der Zeitung. Das Opfer heißt Stanislaus Kummeder und wohnte in Gmund.«
    Am anderen Ende der Leitung wurde es still. Dann räusperte sich Falcking und fragte: »Das ist gesichert? Ich meine die Identität des Toten?«
    »Ja«, sagte Wallner. »Überrascht Sie das?«
    »Nein«, sagte Falcking. »Ich frage nur aus Interesse.«
    »Kannten Sie den Toten?«
    »Nicht wirklich.«
    »Er hat Sie in den letzten Tagen fünf Mal angerufen.«
    »Das stimmt. Aber dazu möchte ich mich im Augenblick nicht äußern. Es wäre mir lieber, wenn Sie mir jetzt noch keine Fragen stellen, sondern erst mal zuhören.«
    Wallner und Vera Kampleitner sahen sich leicht irritiert an. »Bitte. Sie wollten etwas zu dem Mord sagen?«
    »Ja. Ich möchte eine Aussage machen. Eine Aussage, die … ich würde sagen, mehr als hilfreich für Sie sein wird.«
    »Reden Sie.«
    »Nun, ganz so einfach ist die Sache leider nicht. Ich würde ungern am Telefon darüber sprechen.«
    »Dann kommen Sie vorbei.«
    »Auch das möchte ich aus bestimmten Gründen nicht tun. Sie werden es verstehen, wenn Sie hören, was ich zu sagen habe.«
    Wallners Irritation wuchs. »Wie wollen wir es dann machen?«
    »Sie kommen zu mir in mein Büro.«
    »Wenn Sie zumindest andeuten könnten, worum es geht. Verstehen Sie das nicht falsch. Aber vielleicht geht es ja um Dinge, die wir ohnehin schon wissen.«
    »Das wissen Sie mit Sicherheit noch nicht. Und ich garantiere Ihnen: Sie wollen das wissen.«
    »Konkreter geht’s nicht?«
    »Ich war heute Morgen am Riederstein. Und ich habe etwas beobachtet, das wahrscheinlich nur ich gesehen habe. Ich halte es für meine Pflicht, die Polizei davon zu unterrichten. Ich hab gesehen, wie dem Opfer der Kopf weggeschossen wurde. Kurz darauf habe ich noch etwas gesehen, das von höchstem Interesse für Sie sein wird.«
    »Können Sie mir sagen, was Sie unmittelbar vor dem Mord gesehen haben? Das würde mir die Sicherheit geben, dass Ihre Informationen authentisch sind.«
    Falcking überlegte einen Augenblick. »Kurz vor dem Mord kam ein Mann mit Jogginganzug auf den Gipfel. Während der Mord passierte, hat sich der Mann über das Geländer gebeugt.«
    »Gut. Das weiß bis jetzt keiner außerhalb der SoKo. Sie haben den Mord also tatsächlich beobachtet?«
    »Das sagte ich gerade.« Falcking klang verärgert.
    »Tut mir leid. Das ist kein Misstrauen gegen Sie persönlich. Aber hier rufen ständig Leute an, die unglaublich wichtige Aussagen ankündigen, und am Ende ist nichts dahinter. Ich könnte jetzt bei Ihnen vorbeikommen.« Er sandte eine entschuldigende Geste in Vera Kampleitners Richtung. Die brachte per Handbewegung ihr Verständnis für das gecancelte Essen zum Ausdruck.
    »Heute Abend ist schlecht. Ich muss ein paar juristische Dinge klären. Hat das Zeit bis morgen?«
    »Ungern. Wann morgen?«
    »Ich melde mich im Verlauf des Vormittags. Ich möchte übrigens, dass Sie allein kommen.«
    »Das ist unüblich, wie Sie als Anwalt vermutlich wissen.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Falcking. »Sie müssen wohl aus beweistechnischen Gründen immer zu zweit befragen. Aber das ist in diesem Fall irrelevant.«
    »Warum das?«
    »Ich möchte noch keine offizielle Aussage machen.«
    Vera Kampleitner machte ein leicht amüsiertes Gesicht, während Wallners Augen zur Decke gerichtet waren. Doch seine Stimme blieb freundlich.
    »Herr Falcking – Sie machen es mir im Augenblick nicht gerade einfach. Was wollen Sie mir denn mitteilen, wenn Sie keine Aussage machen wollen?«
    »Ich will mit Ihnen erst einmal ein paar grundlegende Dinge im Zusammenhang mit meiner Aussage klären. Ich werde Ihnen sagen, was ich weiß. Aber das muss off-the-record bleiben, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Und wann kann ich es verwerten?«
    »Wenn ich gewisse Garantien habe. Das betrifft juristische Dinge, aber auch meine Sicherheit.«
    »Sie fürchten um Ihre Sicherheit?«
    »Hören Sie sich an, was ich zu sagen habe. Dann werden Sie mich verstehen.«
    »Erreiche ich Sie unter der Nummer, die ich auf dem Display habe?«
    »Ja. Aber ich rufe Sie an.«
    »Ich hoffe, es lohnt sich«, sagte Wallner.
    Falcking lachte fassungslos auf. »Sie sind gut! Mit meiner Aussage ist der Fall so gut wie

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