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Schafkopf

Schafkopf

Titel: Schafkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Föhr
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geklärt!«
    »Nun, das lässt sich hören, Herr Falcking. Zum Schluss doch noch eine Frage: Trifft es zu, dass Sie uns etwas zum Verschwinden von Kathrin Hoogmüller sagen können?«
    Falcking zögerte ein paar Sekunden, bevor er antwortete. »Das wird Teil unseres Deals sein.«

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18 . Kapitel
    15 . Juni 2007 , 23  Uhr 10 : Falcking hatte sich von seiner Frau Anette verabschiedet, die über Nacht bei ihren Eltern bleiben wollte. Ein Abschiedskuss auch für Maria, die Schwiegermutter. Schauchmeier ließ es sich nicht nehmen, seinen Schwiegersohn zum Wagen zu begleiten – dem silbernen Porsche, in dessen Kofferraum Falcking vor fünf Minuten eine Reisetasche verstaut hatte. Der Gedanke, dass die Reisetasche gleich wegfahren würde, machte Schauchmeier sentimental. Das erste Mal, seit sie sich kannten, umarmte er seinen Schwiegersohn. Der massige Körper des Bauunternehmers war warm und feucht, und er roch nach Obstler und anderen Ausdünstungen. Die Umarmung eines Gorillas mochte haariger sein, sich sonst aber ganz ähnlich anfühlen, vermutete Falcking, während er den Atem anhielt und darauf wartete, dass Schauchmeier ihn wieder freiließ. Ein letztes Winken an der Hofausfahrt, und Falcking war mit zweihunderttausend Euro allein in der Nacht unterwegs. Nach hundert Metern hielt er an und überlegte.
    Es war Waldfestsaison. Man musste mit Polizeikontrollen rechnen. Falcking hatte zu viele von Schauchmeiers Obstlern getrunken. Er war nicht betrunken. Aber mehr als null Komma fünf Promille hatte er mit Sicherheit. Die B 318 nach Holzkirchen war daher keine gute Option. Wobei Falcking weniger Sorge um seinen Führerschein hatte als darum, dass die Polizei die prall mit Geldscheinen gefüllte Reisetasche entdecken könnte. Er entschied, umzudrehen und am Bergfriedhof vorbei zur Straße nach Hausham zu fahren. Vor Ostin würde er links in die kleine Straße abbiegen, die über einsam auf Hügelkuppen gelegene Gehöfte ins Mangfalltal hinunterführte. Zwar war die Straße nur für Anlieger freigegeben. Aber das interessierte um die Uhrzeit niemanden. Das Mangfalltal würde er dann entlangfahren, bis er auf die Straße traf, die Miesbach mit Bad Tölz verband. Auch hier waren es nur ein paar hundert Meter bis zum nächsten Sträßlein, das durch hügelige Wiesen schließlich nach Warngau und von dort weiter nach Holzkirchen führte. Die Route war einsam und abgelegen, Polizeikontrollen unwahrscheinlich.
    Als Falcking in vollkommener Dunkelheit die schmale und kurvige Straße entlangfuhr, vorbei an Viehweiden und unbeleuchteten Bauernhöfen und nur den Ausschnitt des Weges vor Augen, den ihm der Lichtkegel seiner Scheinwerfer zeigte, da befiel ihn Angst. Weit und breit war kein menschliches Wesen in der Dunkelheit zu sehen, und Falcking saß eingesperrt in seinem Auto, im Kofferraum vor ihm mehr Geld, als er in seinem Leben jemals auf einmal in der Hand gehalten hatte. Falcking ließ die Scheibe hinunter, damit die Nachtluft hereinkam. Das beruhigte ihn ein wenig. Und auch den Auspuff des Porsche zu hören war Balsam für die Nerven. Als er auf einer Hügelkuppe schaltete und der Auspuff für eine Sekunde aufhörte zu röhren, meinte Falcking in der kurzen Stille einen Schrei zu hören. Jemand schrie nach Hilfe, und die Stimme, so kam es Falcking vor, schrie um ihr Leben. Falcking ließ die Seitenscheibe hochfahren. Seine Nerven spielten ihm einen Streich, sagte er sich und spürte, wie ihm die Gänsehaut wuchs.
     
    Kathi rannte, so schnell es die Cowboystiefel zuließen, um die Hausecke auf das Motorrad zu. Die Maschine war nicht allzu groß. Eine 125 er Honda, die konnte sie noch halten, wenn die Maschine kippte. Das Motorrad stand im Licht der einzigen Straßenlaterne, so dass Kathi ohne Schwierigkeiten das Schloss fand. Hinter dem Haus, von da, wo sie Susi vor wenigen Augenblicken zurückgelassen hatte, hörte sie, wie Zimbeck auf Susi einschrie und sie prügelte. Kathi schlug das Herz bis zum Hals. Einen Moment überlegte sie, ob sie nicht zu ihrer Freundin zurückgehen und ihr helfen müsste. Doch der Schmerz unter ihrem Nasenverband erinnerte Kathi daran, dass sie nicht das Geringste ausrichten würde. Wenn sie zurückginge, würde jemand noch einmal auf ihre bereits gebrochene Nase einschlagen. Und dann wurde ihr klar, dass Susi die Schläge und die Schreie von Zimbeck bald nicht mehr aushalten und ihm sagen würde, dass Kathi soeben abgehauen war. Es dauerte mehrere Sekunden, bis sie den Schlüssel ins

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