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Scharade der Liebe

Titel: Scharade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Gray, »bevor du dir in die Füße schießt oder ich sie dir in den Hals schiebe.«
    »Die Pistole oder seine Füße?«, erkundigte sich Jack.
    »Sei still, Jack.«
    »Nein, ich ...«, schrie Arthur, als Gray seinen Arm noch mehr verdrehte. »Ihr brecht mir den Arm.«
    »Und wenn schon. Der Arzt ist bereits hier, um ihn wieder zu richten. Lass die verdammte Pistole fallen.«
    Arthur ließ die Waffe fallen. Jack hob sie rasch auf. Gray beugte sich zu Arthur und flüsterte ihm drohend ins Ohr: »Du hast verloren. Nimm deine Kutsche und fahr nach Hause. Wenn ich dich jemals wieder sehe, werde ich nicht sehr erfreut sein. Geh jetzt.« Damit ließ er Arthurs Arm los.
    Arthur stöhnte und rieb seinen Arm. Helen sagte: »Warum kommt Ihr nicht mit mir in den Schankraum, Arthur? Ich gebe Euch noch einen Krug Ale, bevor Ihr mein Gasthaus verlasst, was in ungefähr zehn Minuten der Fall sein wird.« Sie führte den immer noch stöhnenden Arthur hinaus, wobei sie über die Schulter sagte: »Ossie, sorg dafür, dass Seine Lordschaft sich wieder hinlegt. Jack, Ihr habt die Pistole. Ihr könnt hier bleiben und Seine Lordschaft bewachen, für den Fall, dass unser Arthur irgendwelche Hilfstruppen hat.«
    Sie hörten Arthur im Flur stöhnen, und als er mit Helen die Treppe hinunterging, sagte er bei jedem Schritt: »Das ist ungerecht. Sie hätte darum gebettelt, mich heiraten zu können. Ich hätte nur ein paar Tage Zeit gebraucht. Ich hätte ihr Disziplin beigebracht, und es hätte ihr gefallen. Mein Vater hat mich alles darüber gelehrt, wisst Ihr«, und dann stöhnte er wieder.
    Ossie sagte: »Ich wette, der Vater des Jungen kennt nicht eine der wunderbaren Maßnahmen, die Miss Helen im Sinne von Zucht und Ordnung einsetzt.«
    Gray, der wieder im Bett lag, stöhnte und schloss die Augen. »Jack, ich sehe dir an, dass du Fragen hast - hör nicht auf dieses Geschwätz über Disziplin, in Ordnung? Nun, ich hatte wirklich nicht vor, den Tag vor meiner Hochzeit so zu verbringen.«
    »Atmet tief durch, Mylord.«
    »Hier sind Kekse von Miss Helen für Seine Lordschaft«, sagte das Zimmermädchen Gwendolyn, das Jack das Kleid geliehen hatte.
    »Danke«, erwiderte Gray. »Gebt sie Jack. Sie wird mich füttern.«
    »Euer Atem ist unregelmäßig, Mylord. Vielleicht beruhigt es Euch ja, wenn Ihr einen Bissen esst.«
    Helen Mayberry saß in dem Sessel, den Ossie Brainard ihr an Grays Bett gezogen hatte. Ossie hockte zu ihren Füßen auf einem alten Lederschemel. Jack saß mit untergezogenen Beinen am Fußende von Grays Bett.
    Gray hatte man drei Kissen unter den Kopf geschoben, und er saß da wie ein König und aß einen weiteren Keks, dieses Mal mit Rosinen.
    »Es spricht nichts dagegen, Mylord«, sagte Helen. »Wenn Ossie sagt, Ihr habt Euch erholt, dann bringen wir Euch morgen früh nach London zurück. Es ist immerhin Euer Hochzeitstag.«
    Gray wollte erwidern, dass sein Kopf so heftig schmerzte, dass die Hochzeit seine geringste Sorge sei, aber dann blickte er auf Jack, die die Pistole im Schoß liegen hatte und blass und verängstigt aussah. Also meinte er lediglich: »Ich habe keine Kutsche.«
    »Ich aber«, erwiderte Helen. »Deshalb habe ich ja gesagt, dass wir Euch nach London zurückbringen. Ich werde Euch begleiten. Es sind ja nur anderthalb Stunden bis dorthin.«
    »Miss Helens Vater ist Viscount Prith«, sagte Ossie. »Wir leihen uns seine Kutsche.«
    »Das könnten wir«, entgegnete Helen seufzend, »aber du weißt doch, Ossie, dass mein Vater dann mitkommen möchte.« Zu Gray gewandt, sagte sie: »Er reist für sein Leben gern, auch wenn es nur kurze Strecken sind. Eine Fahrt nach London würde ihn in Verzückung versetzen. Und er würde auch verlangen, dass wir ihn auf die Hochzeit mitnehmen. Er geht auf jede Hochzeit, nicht nur hier in Court Hammering, sondern auch in den angrenzenden Grafschaften. Er hat meine liebe Mutter dreimal geheiratet, weil er so romantisch veranlagt ist. Gott sei Dank ist unser Pfarrer ein verständnisvoller Mann.«
    Gray erwiderte: »Jack und ich würden uns freuen, Euch als unsere Gäste begrüßen zu können. Es ist aber nur eine kleine Hochzeit. Möglicherweise wird sie sogar noch kleiner, weil Douglas und Ryder immer noch Arthur hinterherjagen, Jack. Vielleicht sollten wir sie verschieben, bis sich alles wieder beruhigt hat, einschließlich meines Kopfes.«
    »Nein«, sagte Jack so heftig, dass sie beinahe vom Bett gesprungen wäre. »Wenn wir nicht heiraten, passiert wieder irgendetwas

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