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Scharade der Liebe

Titel: Scharade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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kannst du mich auf die Prüfung stellen. Sollen wir deine Brüste entblößen und ausprobieren, ob ich dem Essen mehr Aufmerksamkeit schenken kann als dir?«
    »Nein, noch nicht. Hör zu, Gray, du brauchst dich nicht schuldig zu fühlen, auch wenn deine Gründe dafür bemerkenswert eigennützig sind. Ich wollte in der Kutsche ja, dass du es tust, weil ich endlich wissen wollte, was an der ganzen Sache dran ist. Diese Zeichnungen waren so erregend, aber ich wusste einfach nicht, dass das dabei herauskommen würde.«
    »Du meinst, dass es wehgetan und keinen Spaß gemacht hat?«
    »Ich fürchte, ja.«
    »Gewöhnlich tut Liebemachen nicht weh. Und es sollte auch Spaß machen. Beim nächsten Mal wird es das auch, das verspreche ich dir. Und da du jetzt keine Jungfrau mehr bist, wird es auch nicht mehr wehtun.«
    Er musste wieder lachen und barg sein Gesicht in ihren Haaren. »O Gott, wenn wir diese Geschichte unseren Enkeln erzählen. Großmama hat sich vor Großpapa unter dem Bett versteckt. Ob sie es uns wohl glauben werden?«
    Er hatte immer noch ein albernes Grinsen auf dem Gesicht, als Mrs. Hardley, die Wirtin, das Zimmer betrat. Sie strahlte die Frischvermählten an. Auf einem großen silbernen Tablett brachte sie gebratene Ente mit Erbsen und Karotten und einen Monmouth-Pudding mit Himbeermarmelade.
    »Und jetzt, meine Lieben«, sagte sie, »müssen wir wieder zu Kräften kommen.«
    »Jack?«
    »Ich schlafe.«
    »Tut dein Bauch immer noch weh?«
    »Nein, ich bin nur völlig wund an Stellen, von denen ich gar nichts wusste.«
    »Das ist gut. Nein, werde nicht wütend. Ich bin geläutert. Ich werde dich nicht anspringen, ich möchte über etwas anderes mit dir reden. Ich habe über deine kleine
    Schwester nachgedacht und mir überlegt, wie wir sie von deinem Stiefvater wegholen können.«
    Sie drehte ihm ihr Gesicht zu. »Du willst Georgie wirklich bei uns haben? Im Ernst, Gray?«
    »Ja«, erwiderte er, »ich möchte sie bei uns haben.«
    »Und du sagst das nicht nur, weil du dich immer noch schuldig fühlst?«
    »Nein. Ich weiß, dass du dir Sorgen machst, solange sie nicht bei uns in Sicherheit ist. Und vielleicht beschäftigt dich das so, dass du mich nie wieder in deine Nähe lässt. Ich bin nicht dazu geschaffen, enthaltsam zu leben, Jack.«
    »Bis heute Nachmittag habe ich enthaltsam gelebt. Ich fand es bei weitem angenehmer.«
    »Du hattest ja keine andere Wahl, als enthaltsam zu leben. Wenn wir ungefähr acht Stunden weiter sind, wirst du über deine Dummheit lachen. Und jetzt wieder zu deiner Schwester. Was meinst du?«
    Er konnte fast sehen, wie ihr Gehirn arbeitete. Jack war klug, es sei denn, sie verlor den Verstand und krabbelte unter das Bett. Beinahe hätte er wieder gelacht.
    »Mein Stiefvater würde sie noch nicht einmal gehen lassen, wenn er glaubte, dass wir sie wirklich haben wollten. Er will sich an uns rächen, so ist er eben. Und ihm ist jedes Mittel recht.«
    »Ja«, sagte er und wickelte sich eine Strähne ihres Haars um den Finger. »Ich glaube, du hast Recht. Er darf nicht wissen, dass wir sie haben wollen.« Er ließ ihre Haare los, legte sich wieder auf den Rücken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Ein Rätsel, das mich reizen könnte, wenn du mich einmal nicht mehr reizen willst.«
    »Bringst du mir bei, wie ich dich reizen soll?«
    Er lag ganz still da. Sein Körper reagierte unwillkürlich. Langsam atmete er aus. »Natürlich. Du musst mir nur sagen, wann wir mit dem Unterricht anfangen sollen.« Er drehte sich zu ihr und streichelte ihr über die Haare.
    »Wann werde ich keine Schmerzen mehr haben?«
    Ihm war klar, dass sie wund war. »Morgen früh«, antwortete er und umfasste ihr Gesicht mit den Händen.
    »Spätestens morgen früh. Schlaf jetzt. Wir überlegen uns, was wir wegen Georgie unternehmen.«
    Als Jack erwachte, dämmerte es gerade. Ihr war warm, und sie fühlte sich völlig entspannt. Und sie lag auf Gray, ihr Gesicht an seinen Hals gepresst.
    Du meine Güte, dachte sie. Ob er wohl dachte, sie wolle ihn reizen? Vorsichtig zog sie ihr Nachthemd hoch. Er schlief weiter und schnarchte leise. Sie zog an ihrem Nachthemd. Ihre nackten Beine waren jetzt auf seinen. Er strahlte eine unglaubliche Hitze aus. Als sie schließlich so gut wie nackt auf ihm lag, flüsterte sie zwischen Küssen an seinem Hals: »Es ist Morgen. Ich habe acht Stunden geschlafen, und die Sonne scheint.«
    »Gut«, erwiderte er sofort, und sie fragte sich, ob er wirklich noch geschlafen hatte.

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