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Scharade der Liebe

Titel: Scharade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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diese Lage gebracht. Komm mit, Jack, wir gehen nach oben.«
    »Bastard.«
    Er pfiff den ganzen Weg die Treppe hinauf.
    Sie drehte sich alle paar Stufen um, schüttelte die Faust und wiederholte ihre Beschimpfung. »Bastard.«
    Er zog sie in das Eichenzimmer. Sofort riss sie sich von ihm los und trat an Georgies Matratze. Sie hockte sich hin und legte ihre Hand auf die Stirn des Kindes. Dann sagte sie, ohne ihn anzusehen: »Ich will Georgie nicht verlassen.«
    »Nein, natürlich nicht.«
    Sie sprang auf und kam auf ihn zu. Es gelang ihm gerade noch, ihre Fäuste in der Luft abzufangen. »Was meinst du damit, dass du mich nach einem halben Jahr nicht mehr willst?«
    Er zog sie an sich und küsste sie auf ihren geschlossenen Mund. Fast hätte sie ihn gebissen, aber er war schneller. Er hielt sie so fest an sich gedrückt, dass er spüren konnte, wie sie zitterte. »Ah<<, flüsterte er in ihr Ohr, »deine Unschuld und deine Jugend. Eine erotische und verführerische Kombination.«
    »Aber nur sechs Monate lang. Dann bin ich alt und verbraucht, und du langweilst dich mit mir, und es ist dir egal, wenn ich dich wochenlang allein lasse.«
    »Jack, so langsam, wie wir mit dem körperlichen Teil unserer Ehe vorankommen, wirst du in zwanzig Jahren noch nicht verbraucht sein.«
    »Warum verspottest du mich? Ich habe gehört, was du zu meinem Stiefvater gesagt hast. Du willst mich nicht, und Georgie willst du ganz bestimmt nicht. Du hast gesagt, du hättest bald genug.«
    »Da irrst du dich.«
    »Bastard.«
    Er hob sie hoch und legte sie aufs Bett. Dann legte er sich neben sie. »Nein, schrei mich nicht an, du weckst deine Schwester auf. Bleib einfach liegen und sieh mich böse an.« Er küsste sie wieder, zog sich aber rasch zurück, als sie erneut versuchte, ihn zu beißen.
    Er drückte ihr die Arme über den Kopf und hielt ihr die Handgelenke fest. »Sag mir, Jack, was willst du mehr als alles andere auf der Welt?«
    »Georgie.«
    Er nickte. »Gut.« Dann wartete er, aber sie schwieg. »Kein >Bastard< für mich?«
    Sie kniff die Augen zusammen und antwortete langsam: »Ich denke noch darüber nach. Ich brauche eine Weile, um dein Gespräch mit meinem Stiefvater noch einmal zu überdenken und um all meine Wut auf dich herauszuziehen.«
    »Bitte. Lass dir Zeit.«
    Plötzlich blickte sie ihn nicht mehr so zornig an. Sie lächelte sogar. »Du meine Güte, Gray, du bist der gerissenste Mann, den ich je kennen gelernt habe. Du watest durch ziemlich tiefes Wasser. Und du bist genauso ein Schurke wie Sir Henry.«
    »Du hast ziemlich lange gebraucht, um mein raffiniertes Spiel zu durchschauen. Die absolute Gewähr dafür, dass alles in Ordnung kommt, ist jedoch der Wunsch deines Stiefvaters, Mrs. Finch zu heiraten. Sie will Georgie nicht, weißt du, und deshalb ist die Rache an uns für Sir Henry im Augenblick zweitrangig.«
    »Glaubst du, sie ist reich?«
    »Wenn sie nicht sehr, sehr reich ist, dann ist Sir Henry ein Dummkopf.«
    »Er ist schlau. Er ist kein Dummkopf. Gray, du liegst auf mir. Ich kann dich spüren.«
    Er schloss die Augen und erschauerte, wobei er unwillkürlich seinen Unterleib an sie drückte. »Ja, ich kann dich auch spüren, Jack.« Er ließ sie los und drehte sich auf die Seite. Sie hob den Kopf und sah ihn an.
    »Was wirst du morgen tun?«
    »Ich werde ein nettes Gespräch mit Darnley und Mrs. Smithers führen. Sie werden hervorragende Verbündete abgeben. Ich will nur alle Möglichkeiten abdecken. Nun, es ist spät. Ich möchte dir sehr gern eine Lektion im Reizen geben, aber ich fürchte, du vergisst dich und greifst mein männliches Körperteil an. Das dürfen wir nicht zulassen. Georgie ist hier. Nein, heute Nacht schlafen wir nur, Jack.«
    In den nächsten beiden Tagen redete Gray nicht mehr mit Sir Henry über seine Tochter.
    Jack verbrachte die meiste Zeit bei ihrer Stiefschwester.
    Georgie ging es zusehends besser. Als Gray sie das erste Mal bei hellem Tageslicht wach sah, musste er blinzeln. Jack hatte sie gerade aus der Badewanne geholt und in ein Handtuch gewickelt und trocknete sie vor dem Fenster ab. Gray sagte nichts, bis sie fertig war. Sie summte leise und küsste das Kind ständig auf die Nasenspitze. Er sah zu, wie sie mit den Fingern Georgies schwarze Locken entwirrte. »Sie sind fast schon trocken, mein kleiner Kürbis. Aber wir gehen lieber kein Risiko ein. Komm, wir setzen uns an den Kamin und lassen deine Haare dort trocknen.«
    Gray trat näher und blinzelte noch einmal. Georgie hatte

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